Die Reihe der My Time-Spiele legte vor einigen Jahren ihren ersten Halt in Portia ein und zog anschließend weiter nach Sandrock. An beiden Stationen fühlten sich vor allem Cozy Game-Fans abgeholt. Als nächstes Ziel steht nun, wie kürzlich angekündigt, Evershine auf dem Plan.
Bei der Ankunft erwartet euch nicht nur ein Wiedersehen mit traditionsreichen Features, ihr solltet euch auch auf einen optischen Kulturschock im positiven Sinne einstellen. Welche Überraschungen My Time At Evershine, eine Mischung aus Open World-RPG und Städtebausimulation, darüber hinaus im Gepäck hat, durfte ich kürzlich direkt vom Pathea Games-Team erfahren.
My Time At Sandrock wird bald abgelöst von My Time At Evershine
330 Jahre liegt der sogenannte „Tag des Unheils“ zurück, als sich die Ereignisse in My Time At Sandrock entfalten. Ein Großteil der modernen Technologie wurde damals vernichtet und die Konsequenz ist eine postapokalyptische Gegenwart, in der ihr als Handwerker*in euren Teil zum Erhalt des Stadt-Staates Sandrock beitragt. Drei Jahre nach eurem dortigen Wirken verschärft sich die politische Situation der Umgebung, weshalb die Allianz freier Städte ihre Grenzen durch eine neue Siedlung verstärken will. Zu diesem Zeitpunkt setzt My Time At Evershine an.
Die Neugründung realisiert sich selbstverständlich nicht von selbst, weshalb erneut euer Zutun gefordert ist. Diesmal helft ihr allerdings nicht bloß durch eure Baukünste, sondern agiert höchstpersönlich als Gouverneur*in. Heißt, euch fallen neben der Verantwortung über die Infrastruktur mit eigens designten oder vorgefertigten Gebäuden auch andere wichtige Aufgaben zu.
Darunter etwa die Rekrutierung weiterer Siedler*innen und Zuweisung von Tätigkeiten wie Ressourcenbeschaffung. Zweiteres umfasst die Farmarbeit, denn natürlich gibt es wieder einen Bauernhof mit Feldfrüchten und niedlichen Tieren zu führen. Cozy Game-Liebhaber*innen kommen daher sicherlich auf ihre Kosten.
Glückliche Bewohner*innen, die sich über ein Dach über dem Kopf und einen gefüllten Magen freuen, arbeiten effizienter. Ihr anhaltender Fleiß zahlt sich irgendwann durch verbesserte Skills aus. Aber keine Sorge, ich habe mir versichern lassen, dass niemand verhungern und dahinsiechen wird, sollte das mit dem Speisen bereitstellen mal nicht reibungslos funktionieren. Es kann allerdings vorkommen, dass sie aus Unzufriedenheit mit den Bedingungen ihre Siebensachen packen und das Weite suchen.
My Time At Evershine: Von Lore und Liebe
Entfaltet ihr euer Potenzial als Anführer*in, entsteht aus einem dürftigen Lagerplatz, der zu Anfang nur durch ein Lagerfeuer markiert ist, ein florierendes Evershine. Damit seid ihr bestens gegen die Macht des Duvos Imperiums gerüstet, welches euch als klares Feindbild dient. Wie sich der Konflikt noch entwickelt, soll sich im Laufe des Spiels herausstellen. Nachdem schon Portia und Sandrock für ihre Geschichten Lob erfahren haben, sind die Entwickler*innen gespannt darauf, den Fans ein neues tiefgreifendes Story-Erlebnis vorlegen zu können
Was natürlich in dritter Ausführung ebenfalls nicht fehlen darf, sind die beliebten Romanzen. Acht bis zehn heiratswillige Kandidat*innen warten in Evershine auf die große Liebe. Dabei bleiben sie aber nicht ganz unbeeinflusst von bedeutenden Ereignisse, sondern sind eng mit der Erzählung von My Time At Evershine verbunden. Befreundete Charaktere finden obendrein im Gameplay Beachtung, da ihr bis zu drei von ihnen gleichzeitig als Begleiter*innen auswählen dürft.
Euer Team steht euch bei Erkundungstouren und Kämpfen, die ihr gegen eine Reihe neuer Monster führt, treu zur Seite. Falls ihr aber lieber mit euren realen Freund*innen die Waffen schwingt und um die Häuser zieht, liegt auch das im Rahmen des möglichen. Erfreuliche Nachrichten hierzu: Diesmal könnt ihr im Multiplayer sogar gemeinsam mit bis zu vier Mitspieler*innen der Story nachgehen. Eure Abenteuer führen euch dabei durch die Weiten der Region Nord Eufala, zu der neben Evershine noch weitere Siedlungen, Areale und eine fliegende Insel zählen.
Das Glow-Up von My Time At Evershine
Optisch dürfte hier eine dramatische Änderung zu My Time At Portia und My Time At Sandrock auffallen. Statt stubsigen Cartoon-Charakteren begegnen euch Figuren mit realistischeren Proportionen im Anime-Look. Damit soll sich das Game einer neuen potenziellen Zielgruppe öffnen, die über die loyale Community der Cozy Game-Fans hinausgeht. Um den Feinschliff noch deutlicher zu machen, sind viele der Animationen das Resultat von Motion Capture.
Die Neuausrichtung des Artstyles war übrigens nicht von Anfang an geplant. Wenn man ein wenig in der Hintergrundgeschichte von My Time At Evershine gräbt, stößt man auf ein Spiel namens Project Me, zu dem vor etwa einem Jahr ein Trailer geteilt wurde. Der zeigt insgesamt ein ähnliches Konzept mit Charakteren, die in Evershine teilweise wiederzuerkennen sind, vom Design allerdings eher an die vorigen Spiele der Reihe erinnern.
My Time At Evershine: Was die Zukunft bringt
In My Time at Evershine sollen über 40 Stunden Gameplay stecken, die durch Content Updates und DLCs noch erweitert werden sollen. Für zusätzliche Inhalte garantieren außerdem der angedachte Mod-Support und, falls erreicht, die Zwischenziele der Kickstarter-Kampagne, welche in Kürze startet. Wie lang es ab dann noch bis zum endgültigen Release dauert, ist derzeit unbekannt.
Sobald der Zeitpunkt eingetroffen ist, findet ihr den neuesten My Time-Ableger für PC, Xbox Series X|S, Playstation 5 und einer bisher nicht enthüllten Nintendo-Konsole, sprich dem Stück Hardware, das gemeinhin als Switch 2 bezeichnet wird. Bis dahin lohnt es sich eventuell ein paar weitere Stunden aus My Time At Sandrock, für das demnächst ein großes Update erscheint, rauszuholen.
Quellen: Online-Meeting mit Pathea Games, Kickstarter / My Time At Evershine / YouTube / My Time series