Um zu beschreiben, welch anhaltende Faszination die Fallout-Reihe auf Spieler*innen weltweit ausübt, braucht es eigentlich nur ein Wort: Franchising. Was in der Systemgastronomie einer Fast-Food-Kette wie McDonald’s eine Geschäftspraxis zwischen Unternehmen und einer Person beschreibt, bezeichnet im Bereich Entertainment eine mehrteilige Reihe, sich entlang unterschiedlicher Unterhaltungsformen wie Filme, Bücher und TV-Serien erstreckend – prominentestes Beispiel: Star Wars.
Oder eben Fallout. Den Brückenschlag vom Fallout-Franchise zum fettigen Frittenfett wagt jetzt einer, der das Ödland-Epos entscheidend mitgeprägt hat. Gestatten: Josh Sawyer: federführender Kreativkopf hinter Fallout New Vegas, Mitarbeitender bei Obsidian Entertainment – und Erfinder knusprig-leckerer Chicken-Nugget-Vergleiche.
Gaming ist wie eine Pappschachtel-Nuggets – laut Fallout-Entwickler
Die Fallout-Rollenspiele begeistern nicht nur mit grandios großen Spielewelten und fesselndem Gameplay Loop, sondern machen auch immer wieder durch Entwickler-Veteranen wie Fallout-Miterfinder Timothy Cain oder eben jetzt Josh Sawyer als ehemaliger, leitender Designer von Fallout: New Vegas von sich Reden – und tröpfeln ihre Honig-Senf-Soße über einen aktuellen Gaming-Diskurs.
Ohne euch länger in der Fritten-Fritteuse brutzeln zu lassen: Das hält Herr Sawyer von der Komfortfunktion, jederzeit in Videospielen speichern zu können:
„Sie [manuelle Savegames] sind die Chicken-Nuggets des Gamings: Sie sind bequem, aber schlecht für dich und Gift fürs Gaming.“
Josh Sawyer (Design Director bei Obsidian Entertainment)
Was uns das Branchenurgestein mit Gaming-Nuggets wie Icewind Dale oder Neverwinter Nights 2 im Portfolio so spritzig (wie Bratfett) sagen möchte, wird auch von der Community goutiert – zumindest teilweise. Auf der einen Seite der Pommes-Schranke stehen Spieler*innen, die das Abspeichern nach Lust und Laune und jederzeit in Computerspielen nicht mehr missen möchte. Gegen einen Gaming-Brocken, mit ungnädigem Schwierigkeitsgrad, hilft schließlich oft genug nur das Allheilmittel Schnellspeichern – bevor wir uns in den Bosskampf hineinstürzen. Einerseits.
Fallout-Meister am Nugget verknuspert – die Community schmeckt ab
Andererseits kann euch die Abwesenheit von Schnellspeichern ziemlich effektiv die Konsequenzen eurer Entscheidung vor Augen führen – und trotz Zähneknirschen auf unserer Seite des Bildschirms für ein noch intensiveres Eintauchen in die Spielwelt sorgen (oder eben zum Überstrapazieren der persönlichen Frusttoleranz). Dann wiederum kann das händische Abspeichern nach Gutdünken den Widerspielwert erhöhen – beweist ein Kommentar unter Sawyers Twitter-Beitrag, bei dem wieder Vögel flattern.
„Einmal bin ich in Half-Life 2 immer wieder von einer Brücke gesprungen, bis ich es geschafft habe, auf einer Möwe zu landen – um sie zu zerquetschen. […] ohne Quicksaves wäre das nicht möglich gewesen“, schreibt der Twitter-User und obwohl Tierquälerei in der Realität natürlich kein bisschen lustig ist – solch akrobatischem Geschick in Half-Life 2 gebührt Anerkennung.
Wo wir bei Wahnsinns-Aktionen sind: Ohne Quicksave-Funktion wäre auch ein solch heißes Bad in Fallout 4 deutlich seltener.
Wir sehen: Für beide Seiten der Pro-Kontra-Diskussion zur Causa Quicksave gibt es (stets geflügelte) Argumente. Fast 300 Kommentare unter Josh Sawyers Twitter-Beitrag und nahezu 3.800 vergebene Herz-Emojis sprechen dafür, dass der Mann mit seinem Statement einen Nerv berührt hat. Apropos Franchise-Fantastik: Soooo lange haben wir auf Star Wars Outlaws gewartet – und in unserem großen Test reicht’s trotzdem nicht ganz zur Überschallknall-artigen Wertung.
Quellen: Twitter / @jesawyer, @Soran_M_Bane, YouTube / @Noobnut125