„Das kann ich vermutlich selber bauen!“, dachte sich Peter Walczak, als er den ikonischen Warthog-Jeep aus dem Videospiel Halo gesehen hat – genauer: in der Miniserie Halo 4: Forward Unto Dawn.
Gesagt, getan – und nur eine Dekade später kann der unfassbar fleißige Mann seine eigene Karosse präsentieren, wie aus dem Shootern mit Master Chief, Cortana und den fiesen Covenant-Aliens in die Realität überführt. Das ist eine Geschichte, wie nur beherzte Gaming-Fans sie schreiben können.
Halo: Der Endgegner sind nicht die Covenant – sondern das Fahrgestell
Walczak begann sein Projekt in die Tat umzusetzen, als einer seiner Bekannten ein ramponiertes Fahrzeug zu einem günstigen Preis zum Verkauf stellte – berichten unsere englischsprachigen Kolleg*innen von Gamespot. Nach geglücktem Kauf zerlegten Walczak und Freunde das Fahrzeug in seine Einzelteile, um daraus das ikonische Gefährt aus dem Science-Fiction-Franchise zu zimmern. Mit diesem Bastelprojekt der etwas ambitionierteren Art hat Walczak in aller Ernsthaftigkeit im Jahr 2014 begonnen – also vor ziemlich genau zehn Jahren.
Wie er sich das nötige Wissen aneignete, um sein Traumfahrzeug zu konstruieren? Mit dir „YouTube-Universität“, wie es Walczak selbst augenzwinkernd beschreibt. Metallteile zusammenschweißen, die Handhabe eines 3D-Druckers, sich mit den Grundlagen eines Lastkraftwagens vertraut machen … all das und mehr musste sich der Mann mit dem großen Fan-Herzen im Eigenstudium beibringen. Umso beeindruckender ist, dass Walczak nach eigener Aussage die gesamte Arbeit am fertigen Warthog selber gestemmt hat – oder wenigstens fast.
Es gibt zwei wichtige Ausnahmen: Einmal eine Rennsportfirma hat der Tüftler mit der Konstruktion der Windschutzscheibe beauftragt. Dann, die hintere Stoßstange bog er mit der Hilfe eines befreundeten Maschinenbauers passend. Der Kreativkopf beschreibt seine Konstruktion der Marke Eigenbau zum jetzigen Zeitpunkt als zu 97 Prozent abgeschlossen. Über das soziale Netzwerk Facebook hat Walczoak zu seinem ganz besonderen Projekt regelmäßig berichtet – mit dem Ergebnis, dass ihm für den Abverkauf zehntausende US-Dollar angeboten wurden.
Nach dem Warthog der Pelican – Halo: Bastelprojekt Evolved
Doch für Walczoak geht es um mehr als nur den Materialwert der Bauteile, hat er doch „10 Jahre seines Lebens“ in den Warthog gesteckt, wie er selber sagt. Auf die Frage, ob er ein solches, sich über ein gesamtes Jahrzehnt erstreckende, Bauprojekt nochmal in Angriff nehmen würde, wird er zitiert mit den Worten: „Ehrlich gesagt, muss ich dem Drang widerstehen, das Ganze noch einmal zu machen“ Walczoak hat sogar schon mit dem Gedanken gespielt, als Nächstes den Pelican nachzubauen – jenes Raumschiff aus dem Halo-Universum, aus dessen Innerem sich Bodentruppen ergießen.
Für diejenigen unter euch, die angestachelt durch Walczoaks Wahnsinns-Vorhaben mit ähnlichen Ambitionen liebäugeln, hat der Mann einen pragmatischen Handlungshinweis parat: „Hört auf, darüber zu reden – und tut es stattdessen einfach“. Neben dem Motivationsspruch hat Walczak dann doch noch Praxistipps anzubieten. Seiner Meinung nach muss es nicht ein kostenintensiver Nachbau im Maßstab 1:1 sein – es kann auch ein „Modell sein, welches auf eurem Schreibtisch steht“.
Vielleicht seid also als Nächste*r ihr dran, habt demnächst einen Warthog in eurer Einfahrt stehen – oder das Sumpfboot aus Half-Life 2 im Pool, oder den Blue Falcon aus F-Zero auf dem Dach, oder … na, ihr wisst schon.
Apropos berühmte Dinge aus Videospielen, die in echt nachgebaut wurden: Da hätten wir den legendären Pip Boy aus Fallout an der Hand (und am dazugehörigen Gelenk geschnallt) – der zudem wirklich funktionieren soll.
Quellen: Gamespot, Facebook / @The Warthog Build