Borderlands 4 wurde erst vor einigen Wochen überhaupt offiziell angekündigt – dementsprechend spärlich fallen auch die Infos aus, die wir zum brandneuen Teil Gearbox‚ beliebter Looter-Shooter-Reihe haben. Und mit einer Veröffentlichung ist wohl ebenfalls erst im kommenden Jahr zu rechnen.
Einem Hardcore-Fan der Serie dauert dies aber zu lange – und das aus einem mehr als nachvollziehbaren Grund. Der 37-jährige Caleb McAlpine führt einen aussichtslosen Kampf gegen Krebs im Endstadium und wandte sich nun an die Community, um den vierten Ableger seines liebsten Videospiel-Franchise noch erleben zu dürfen.
Zu Borderlands 4: „Wir werden tun, was auch immer wir können, um etwas möglich zu machen“
Der todkranke Fan fragte jüngst über den entsprechenden Subreddit des dritten Teils, ob irgendwer ihm dabei helfen könne, mit den Entwicklerinnen und Entwicklern von Gearbox in Kontakt zu treten, um Borderlands 4 etwas früher sehen zu dürfen. In seinem Post erklärt McAlpine, dass die Ärzte ihm lediglich sieben bis zwölf Monate an verbleibender Lebenszeit einräumen. Selbst, wenn die Chemotherapie anschlagen sollte, verblieben ihm wohl nicht einmal mehr zwei volle Jahre.
„Gibt es jemanden, der weiß, wie man in Kontakt mit Gearbox treten kann, um zu sehen, ob es einen Weg gibt, das Spiel früher zu spielen“, fragte er ganz unverblümt in Richtung der Community. „Weit hergeholt, aber ich dachte, ich versuch‘s mal“, heißt es wenig hoffnungsvoll weiter.
Nur wenige Stunden später sollte sich das glückliche Gegenteil bewahrheiten: Gearbox-Boss Randy Pitchford meldete sich über Twitter zu Wort und erklärte, dass McAlpines fast schon herzzerreißendes Anliegen an ihn herangetragen wurde. Doch nicht nur das: „Caleb und ich chatten nun über E-Mail und wir werden tun, was immer wir können, um etwas möglich zu machen“, verkündet er voller Zuversicht über das soziale Netzwerk.
Trotz der Tatsache, dass wir zu Borderlands 4 bislang fast nichts wissen – immerhin gab es bislang lediglich eine Ankündigung inklusive eines, eher wenig aussagekräftigen, Trailers – könnte McAlpine also durchaus noch in den Genuss des vierten Teils kommen. Denn dass es sich bei Pitchfords Worten nicht um leere Versprechen handeln dürfte, zeigt ein Blick auf die Vergangenheit von Gearbox, in der derartige Wünsche bereits ihre Erfüllung fanden.
Entwickler ehren tragische Schicksale auf liebevolle Art
Schon 2019 ließ das Entwicklerstudio einem ebenfalls an unheilbarem Krebs erkrankten Fan frühzeitig eine Kopie von Borderlands 3 zukommen – inklusive der Möglichkeit, seiner eigenen Waffe im Spiel einen Namen zu geben: dem Trevonator.
Reist man noch weiter in der Zeit zurück, so gelangt man irgendwann im Jahre 2011 an, in welchem ein Borderlands-Fan Gearbox um eine Grabesrede für einen verstorbenen Freund bat – vorgetragen von dessen liebsten Charakter des postapokalyptischen Universums: Claptrap. Das Studio kam auch diesem Wunsch mit einer berührenden Nachricht des ikonischen Roboters nach und benannte kurzerhand den NPC Michael Mamaril in Borderlands 2 nach dem Verstorbenen.
Auch in anderen Vertretern der Videospielwelt ist dies nicht gänzlich unüblich. So gibt es beispielsweisen in der World of Warcraft den Schrein des gefallenen Kriegers, der als Andenken an den während der Entwicklung des MMORPGs verstorbenen Blizzard-Mitarbeiter Michel Koiter errichtet wurde.
Natürlich bleibt auch McAlpine, der währenddessen über GoFundMe Spenden zur Tilgung seiner medizinischen Behandlung, der Fahrtkosten zum rund eine Stunde entfernten Krebszentrum sowie seiner strengen Diät aus Flüssignahrung erbittet, nur zu wünschen, dass Gearbox es ein weiteres Mal schafft, einen letzten Fan-Wunsch zu erfüllen. Alle anderen müssen natürlich weiterhin geduldig auf den heißersehnten vierten Teil warten. Alles, was wir bislang zu Borderlands 4 und seiner Story, den Charakteren oder dem Release wissen, erfahrt ihr an anderer Stelle.
Quellen: Reddit / Cjmac87, Twitter / @DuvalMagic, YouTube / 4GamersHQ, GoFundMe / Mac McAlpine