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GTA 6 kann warten: Diese Top-Down-Action erscheint noch dieses Jahr – Download kostenfrei

GTA als Indie Game? Gibt’s nicht? Gibt wohl! The Precinct holt euch auf den Asphalt – macht Verbrechensbekämpfung zur Gamer*innen-Sache.

Eine Bildmontage, mit einem Redakteur von 4P, der auf eine Spielszene aus The Precinct deutet.
© Kwalee / Fallen Tree Games, @Bits and Splits - stock.adobe.com, Adobe Photoshop [M]

GTA 6: alle Infos zur heiß ersehnten Fortsetzung

Die GTA-Reihe ist eine der erfolgreichsten Spiele-Serien weltweit. Millionen von Spielern fiebern dem neuesten Teil des Actionspiels entgegen. Wer den Release von GTA 6 kaum erwarten kann, bekommt hier vorab die wichtigsten Infos.

Habt ihr euch schon mal gewünscht, dass GTA wieder wie damals wird, als wir noch aus der Draufsicht auf das Spielgeschehen blickten? Ich mir auch nicht – bis ich die Demo zum Indie Game The Precinct ausprobiert habe. Jetzt weiß ich, auch im Jahr 2024 kann eine Top-Down-Action mit offener Spielewelt Spaß bereiten.

In The Precinct setzen wir die Polizeimütze von Officer Nick Cordell Jr. auf, einem frisch gebackenem Akademie-Zögling, der seinen ersten Tag an einer Polizeistation absolviert. Spielerisch fühlt sich das an, als würden wir von der schattigen Unterwelt eines GTA auf die Sonnenseite der Gesetzeshüter wechseln. Das Amüsante: Polizeiarbeit in der Stadt Averno bedeutet nicht nur Kriminellen das Handwerk zu legen (und die Handschellen an), sondern auch Strafzettel an Falschparker*innen verteilen.

Ein Tag im Leben des Grünschnabels von Officer Nick Cordell – Indie-Game The Precinct

Atmosphärische fühlte ich mich in der etwa dreiviertelstündigen Demo in Brooklyn Nine-Nine verpflanzt, oder das hierzulande weniger bekannte Sledge Hammer!. Das bedeutet nicht, dass The Precinct eine Polizeikomödie im Stile von Police Academy ist – ganz im Gegenteil. Die Tonalität ist durchaus eine ernste, doch die Frotzeleien unter den Kolleg*innen auf der Polizeistation sind angenehm humorig, zauberten mir mehrmals ein Schmunzeln ins Gesicht.

Wer es ganz eilig hat, kann die Demo auch binnen 16 Minuten im Schnelldurchlauf durchmarschieren – so geschehen bei unseren englischsprachigen Kolleg*innen von IGN.

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Die Handlung wird in comicartigen Standbildern erzählt, in denen der gerade sprechende Charakter hervorgehoben wird. Mit dieser Art der Visualisierung fühlte ich mich direkt an die Aquanox-Spiele aus den frühen Nullerjahren erinnert, bei denen Gespräche unter den Charakteren ähnlich präsentiert wurden. Direkt in der ersten Mission dann geht’s zwar nicht Chief Wiggum-artig zu nächsten Donut-Stand, dafür kutschieren wir mit dem Polizeiauto zum Hotdog-Verkäufer. Bei diesem ersten Ausflug durch die Straßen von Averno City macht ihr euch mit der Steuerung des Polizeifahrzeugs vertraut.

Die funktioniert unkompliziert, wie man das Genre-typisch erwarten dürfte. Vom heißen Würstchen weg, werdet ihr bald zu einem brenzlichen Notfall mit bewaffneten Brutalos abberufen. Am Zielort angekommen, geht ihr hinter einem Kofferraum in Deckung – und eröffnet das Feuer. Aber nur so lange, bis die Schießwütigen ihre Waffen fallen lassen. Sobald die Kontrahenten Einsicht zeigen, dürft ihr die Menschen nicht einfach über den Haufen schießen – sonst gilt die Mission als fehlgeschlagen.

Ein Screenshot aus dem Videospiel The Precinct von Fallen Tree Games.
Willkommen bei euren neuen Arbeitskolleg*innen. Die Kalkmützen sind um keinen spitzzüngigen Spruch verlegen. Credit: Kwalee / Fallen Tree Games

Aus dem Tag eines Politeurs – Strafzettel und Falschparker im Indie-Game

Gegnern, die sich ergeben, müsst ihr Handschellen anlegen. Dann geht’s für den Gesetzesbrecher auf die Rückbank eures Wagens – und auf das Polizeirevier. Eine Feuertaufe für Grünschnabel Nick Cordell Jr. Am nächsten Arbeitstag geht es deutlich entschleunigster zur Sache. Zusammen mit einem Kollegen vom Revier, verteilt ihr Strafzettel an die Windschutzscheiben von Falschparkern; belehrt einen Sprayer, der eine Hauswand mit einer Staffelei verwechselt hat; oder werdet bei besonderes beratungsresistenten Bürger*innen doch mal handgreiflich. Aber immer sachgerecht.

Entsprechend kennt The Precinct vier „Stufen erlaubter Gewalt“ – keine Gewalt, Sicherungsgewalt, Nicht-tödliche Gewalt und tödliche Gewalt. Ihren Abschluss und Höhepunkt findet die Demo in einem Helikopter. Am Hubschrauberknüppel kreist ihr über die Stadt, leuchtet ein auf der Flucht befindliches Fahrzeug so lange mit dem Scheinwerfer aus, bis eure Kolleg*innen auf dem Boden ihres Atems walten. Damit endet die Demo von The Precinct nach ungefähr 45 Minuten.

45 Minuten, voller Verfolgungsjagden, Schießereien und eben auch Strafzettel-Verteilerei, eingeschlagen in einem „Noir-Flair der 80er“, wie es bei der Beschreibung auf Steam heißt – und der ich nur beipflichten kann. Ob Fallen Tree Games mit der Vollversion von The Precinct ein (Cop-)Coup gelingen wird, bleibt mit Spannung abzuwarten. Immerhin: Seit Erscheinen wurde die Demo bereits hunderttausende Male heruntergeladen – und auch die Steam-Rezensionen fallen „äußerst positiv“ aus. Wenn am Ende ein Stückchen Flair aus den Tagen von GTA 1 und 2 herausspringt, bin ich persönlich mehr als zufrieden.

Apropos zufrieden: War ich auch mit der Demo zum Survival Horror Heartworm – den ich euch nur wärmstens ans Herz legen kann.

Quellen: Steam / @Fallen Tree Games Ltd, YouTube / @IGN, PCGN