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Mario & Luigi: Brothership im Test – Zuckersüß mit bitterem Beigeschmack

Mit Mario & Luigi: Brothership kehrt die RPG-Reihe rund um die beiden Klempner nach fast zehn Jahren endlich zurück. Wir klären im Test, ob das Comeback geklappt hat.

Unser Test zu Mario & Luigi: Brothership.
© Nintendo / Adobe Photoshop [M]

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Fans der Mario & Luigi-Reihe sitzen schon seit geraumer Zeit auf dem Trockenen: Begann das dynamische Duo 2003 ihr erstes gemeinsames RPG-Abenteuer mit Superstar Saga auf dem Game Boy Advance, war 2015 mit Paper Jam für den Nintendo 3DS Schluss.

Auf dem Handheld folgten noch zwei Neuauflagen, doch Mario & Luigi: Brothership markiert nun fast zehn Jahre später das ersehnte richtige Comeback – und die erste Veröffentlichung auf der sich fast schon im Ruhestand befindenden Nintendo Switch.

Auf 4P.de verbreitet Jonas sein viel zu ausgeprägtes Pokémon-Fachwissen, schwärmt von überlangen japanischen Rollenspielen und schwingt in Diskussionen über einen Schwierigkeitsgrad in From Software-Titeln den verbalen Zweihänder.

Entsprechend haben die beiden ihre Sprungstiefel und Hämmer poliert, um mehr als 40 Stunden lang rundenbasierte Kämpfe auszutragen und nebenbei die Welt zu retten. Doch ob die Rückkehr der Klempner ein Grund zum Feiern ist oder das dynamische Duo lieber im Rollenspiel-Ruhestand hätte bleiben sollen, klärt unser Test.

Mario & Luigi: Brothership – Volle Fahrt voraus

Mario & Luigi: Brothership beginnt mit einem überraschenden Kontrastprogramm: Die Story tritt direkt aufs Gas und wirft die beiden bärtigen Brüder vom Pilzkönigreich in das ihnen fremde Konektania. Entgegen seines Namens ist das von Steckdosen-ähnlichen Wesen bevölkerte Land aber seit einem großen Unglück entzweit. Die Wattanikerin Connetta bittet Mario und Luigi nun um Hilfe, um die im Meer treibenden Inseln wieder zusammenzubringen und Konektania zu vereinen.

Ein Screenshot aus Mario & Luigi: Brothership.
Diesen Bildschirm werdet ihr in Mario & Luigi: Brothership öfter sehen: Jede neue Insel sieht anders aus, das Prinzip des Anbindens bleibt aber gleich. Credit: Nintendo

Mit Erklärungen für den Ortswechsel hält sich Brothership an dieser Stelle nicht auf, stattdessen darf ich in Windeseile auf die erste Insel, um den großen Plan in die Tat umzusetzen. Angenehm, am Anfang nicht von Exposition erschlagen zu werden. Nach und nach verbinde ich nun eine Insel nach der anderen mit dem titelgebenden Brothership und befreie die Gigaleuchttürme von den Schergen Stekdovs, um mir den Weg zu den nächsten Gewässern zu weisen.

Doch während es bei der Story Schlag auf Schlag geht, folgen Nintendo-typisch Tutorials im Dauerfeuer, die dem zunächst rapiden Pacing im Weg stehen: Wie funktionieren die Kämpfe, wie speichere ich, wie öffne und nutze ich das Menü? Einige der Erklärungen sind für den Spielspaß notwendig, andere hätte man sich definitiv sparen können.

Erklärt denselben Quatsch nochmal!

Bedauerlicherweise scheint das Spiel noch dazu unter akuter Amnesie zu leiden. So wird mir jedes Mal, wenn ich eine temporär verfügbare Mission annehme, eingehämmert, dass diese ja nur für kurze Zeit verfügbar sei und stresst mich aufs Neue. Auch die sogenannten Brüderaktionen, mit denen ich in der Spielwelt Hindernisse überwinden kann, werden mir doppelt erklärt: Erst vom fliegenden Steckdosensparschwein Wattz, dann nochmal in trockenen Textwänden.

Ein Screenshot aus Mario & Luigi: Brothership.
Die Anleitung zum Items kaufen ist eine von vielen Tutorials, die wirklich nur für absolute Videospieleinsteiger*innen Sinn ergeben. Wo ist die Option zum Ausblenden? Credit: Nintendo

Und obwohl Wattz im Vergleich zu einigen anderen Nintendo-Begleitern nicht nur zum wandelnden Erklärbär degradiert wird, sondern dank schwartekrachender Wortwitze durchaus sympathisch daherkommt, kann es gelegentlich nicht an sich halten und hält Mario und Luigi – oder mich als Spieler – offenbar für dämlich. Ja, das Spiel ist ab sechs, aber auch Kinder sind nicht begriffsstutzig und müssen jede einzelne Mechanik mehrfach vorgekaut bekommen.