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Fallout 4: Mega-Mod verprellt Legende aus Resident Evil und Baldur’s Gate 3 – zumindest fast

Über kurz (oder eher lang) ist der Star aus Baldur’s Gate 3 & Co. doch in der Mega-Mod zu Fallout 4 aufgeschlagen. Knapp war’s trotzdem.

Eine Bildmontage, die einen weiblich gelesenen Charakter aus Fallout 4 zeigt - die aus einem Smartphone steigt. Daneben: Die schematische Darstellung eines Geists.
© Bethesda Softworks / Bethesda Game Studios, @Karen Roach - stock.adobe.com, Adobe Photoshop [M]

Als die Total Conversion Mod Fallout London im Juli dieses Jahres auf unsere Festplatten gespült wurde, war das Staunen nicht schlecht – und auch an Frustrationen mangelte es nicht. Einerseits hatte Team FOLON sein ambitioniertes Modding-Projekt tatsächlich erfolgreich über die Release-Zielgerade gehievt. Anderseits grätschten vor allem sich häufende Bugs beim Spielspaß dazwischen.

Aber abseits nerviger Fehlerchen wartet Fallout London auch mit prominenten Sprecher*innen hinter dem Mikrofon auf. Neben dem unter dem Spitznamen Krawall-Krawatte bekannten UK-Politiker John Bercow, haben die Entwickler*innen auch einen Neil Newbon (Resident Evil Village) für ihre Fallout 4-Mod gewonnen. Und das, obwohl das Engagement mit dem namhaften Darsteller aus dem Gaming-Kosmos fast missglückt wäre. Was die Macher bestimmt wie einen riesigen Fehler empfunden hätten.

Wie Neil Newbon fast von Team FOLON „geghostet“ wurde

Wer als Spieler*in Neil Newbon nicht zu kennen glaubt, kennt ihn letztlich doch. Der im britischen Birmingham geborene Schauspieler hat sich in den letzten Jahren vorrangig als Sprecher von Videospiel-Charakteren hervorgetan. Neben den Bösewichten Nicholai Ginovaef aus dem Remake von Resident Evil 3 und Karl Heisenberg aus Resident Evil Village, dürfte euch der Darsteller vornehmlich als Astarion Ancunín aus Baldur’s Gate 3 bekannt sein. Unsere englischsprachige Kollegin Lauren Kaye hat im Rahmen des Videopodcasts The Games That Made Me eben jenen Neil Newbon ins Studio bugsiert.

Hinweis: Um euch das komplette, fast zweistündige Interview mit Neil Newbon anzusehen, müsst ihr euch bei GINX TV anmelden. Bei uns funktionierte diese Anmeldung sehr unkompliziert. Einen kurzen Interview-Ausschnitt findet ihr hingegen auf Twitter. Im Gespräch erklärt Newbon zunächst, wie er versucht hatte, mit Team FOLON in Kontakt zu treten. Er sagt: „Astarion und Baldur’s Gate 3 hatten gerade einen wunderbaren Start hingelegt.“

„Ich hatte schon eine Weile von Fallout London gehört – und ihnen [Team FOLON] bereits ein Jahr zuvor eine Nachricht zugeschickt. Vielleicht auch zwei Jahre zuvor – das Ganze ist schon lange her, als ich in etwa sagte: „Hey, das klingt toll, was ihr macht. Ich wäre gerne dabei““. Anders gesagt, trat Newbon also als „Fallout-Fan“ an Team FOLON heran, um seine Hilfe anzubieten. Doch das Angebot verhallte – vorerst. Newbon erzählt weiter: „Sie [Team FOLON] haben meine Nachricht übersehen, ungefähr anderthalb Jahre lang.“

Wie Neil Newbon doch noch in der Mega-Mod zu Fallout 4 auftauchte

„Anscheinend sagte einer der Jungs [zum Rest der Indie-Developer]: „Oh, ich habe vor Ewigkeiten diese Nachricht von ihm auf Twitter erhalten. Aber ich weiß nicht, wer dieser Typ ist““. Nach diesem unbeabsichtigten „Ghosten“ streckte Team FOLON endlich wieder seine Hand Richtung Neil Newbon aus – und der Rest ist ein Stückchen Modding-Geschichte. Denn im fertigen Fallout London hören wir Newbon im Rahmen der Quest Barry the Boat. Im weiteren Gesprächsverlauf redet Newbon nur in den besten Tönen über Team FOLON.

Nachstehendes der Beweis in Bild und vor allem Ton, wie sich der Gastauftritt der Gaming-Legende Neil Newbon in Fallout London letztlich anhört:

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Der mittlerweile bekannte Schauspieler unterstreicht dann noch: Bei einem Engagement wie Fallout London oder ähnlichen Indie-Projekten gehe es Schauspieler*innen nicht ums Geld. Mehr noch, Newbon gefalle es, dass Fallout London eine „kostenlose Mod war“. Er schiebt hinterher: „Keiner von uns wurde folglich bezahlt. Wir haben es einfach gemacht, weil wir Lust darauf hatten.“

Apropos Schausspieler*innen im postapokalyptischen Ödland von Fallout 4 & Co.: Ella Purnells Fallout-Fake erinnert nochmal daran, dass wir niemals dem Internet trauen sollten.

Quellen: GINX TV, GamesRadar, Twitter / @GINXTV, YouTube / @Summer’s Stash