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Nintendo Switch 2 endlich mit mehr Ports? Ich verlasse mich nicht drauf

Wer aus der vollen Bandbreite von Nintendos Spiele-Perlen schöpfen will, dem wird die Switch und wahrscheinlich auch die Switch 2 nicht reichen.

Das Logo von Nintendo mitsamt einem traurigen Smiley.
© Nintendo / Unicode / HTGanzo - stock.adobe.com / Adobe Photoshop [M]

4P Podcast #2 Nintendo Switch 2 und weitere Handheld-Geräte.

Die Technik schreitet unaufhaltsam voran, wenn auch im Fall von Nintendo aktuell eher in kleineren Etappen. Die Unterschiede zwischen der Switch und ihrem Nachfolgemodell sind nicht so eindrucksvoll, wie es noch beim Sprung von der Wii U hin zur jetzigen Generation der Fall war. Trotzdem muss es natürlich weitergehen für das Unternehmen, um relevant zu bleiben.

Während wir also bereits den Weg hin zur nächsten Hardware-Schöpfung beschreiten, zeigt der Blick in Vergangenheit massenweise Videospiele, die in der Ära der Switch keinen Platz mehr haben. Aufgrund ihrer fehlenden Abwärtskompatibilität ist es mit dem Gerät nicht möglich, sich an Titeln zu erfreuen, die älter als 2017 sind. Es sei denn, für diese wurde ein Remake oder Remaster entwickelt. Stehen mit der Switch 2 eventuell Pläne in Verbindung, um die entstandene Lücke weiter auszufüllen? Darauf würde ich persönlich nicht bauen.

Der Zoll der Zeit trifft auch Nintendo

Vermeidbar ist es leider nicht: Sobald sich die Technik weiterentwickelt, verlieren viele Medien ihre Abspielbarkeit. Klar könnte ich mir heute noch einen VHS-Player ins Haus holen, um Cap und Capper zu schauen, aber wer will schon jedes Stück Technik ab der eigenen Geburt horten müssen, um in den Genuss der liebsten Datenträger zu kommen. Was Filme betrifft gibt es ja glücklicherweise einfache Lösungen, diese in digitalisierter Form von der Blu-Ray bis zum Streaming-Dienst mitzutragen. Aber auch hier hat die Übertragung zu Verlusten geführt, nur eben nicht so stark, wie es bei Videospielen, beispielsweise der Marke Nintendo, der Fall ist.

Zukünftige Entwicklungen wie die Switch 2 werden diesen Vorgang vermutlich nur noch befeuern:

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Da Spielekonsolen noch lange nicht so alt sind wie reines Bewegtbild, liegt das alte Gerät schon mal gut und gerne noch im eigenen Keller oder sogar griffbereit im Regal – anders als die physische Filmrolle samt Projektor. So auch in meinem Fall: Mein Nintendo DS ist auf meinem Nachttisch positioniert, wo ich ihn am liebsten vor dem Schlafengehen abgreife. Optimal ist das für mich aber nicht, wenn es nach mir ginge, hätte ich gerne alle meine Nintendo-Spiele auf einer Konsole – wenn ich schon generell für das volle Spektrum Gaming-Auswahl jede Plattform besitzen muss.

Lese-Tipp: Beliebter Plattformer erscheint für Nintendo Switch

Unumstößliche und unverständliche Hürden

Andererseits verstehe ich natürlich, dass es nicht für jeden Titel Sinn ergibt, ihn aufwendig an die neuen Anforderungen anzupassen. Für den DS ist immerhin auch ganz schön viel Müll erschienen. Wir erinnern uns an Glanzstücke wie Super Fahrschule oder diverse herzlose Film- und Serien-Adoptionen. Hinzu kommt, dass die Switch anders als der DS nur einen Bildschirm hat und die Funktion des Touchscreens im Sinne des Fortschritts stark eingeschränkt wurde. Eine stumpfe 1:1 Übertragung würde also allein von der Bildschirmaufteilung her nicht klappen.

Nintendo es geschafft, für The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D eine zweite Ebene in Form des unteren Screens dazu zu dichten. Diesen allerdings aus einem Spiel wieder wegzunehmen, welches auf dessen Funktionen basiert, ist sicherlich je nach Kandidat eine größere Herausforderung. In Fällen wie Pokémon: Diamant & Perl oder Another Code ist dieser Trick bereits gelungen. Und wenn man sich schon so viel Mühe gemacht hat, an Another Code zu werkeln, warum dann nicht beispielsweise den so weit ich weiß berühmteren Professor Layton der selben Kur unterziehen?

Passend dazu ein Trailer:

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Seit der Ankündigung von Die neue Welt des Dampfes wissen wir immerhin, dass das Spielprinzip nach Layton-Art auch auf der Switch nachempfunden werden kann. Sollten dann die mit dem bevorstehenden Teil erreichten Spieler*innen nicht eine Chance haben, zu erfahren, welche Geschichten der ikonische Akademiker zuvor bereits erlebt hat?

Wo es die alten Nintendo-Spiele noch aufzutreiben gibt

Was das Repertoire der Wii und der Wii U betrifft, haben wir leider nicht sehr viel mehr Glück mit Portierungen – trotz wegfallender Dualscreen-Problematik. Da wären Zelda: Skyward Sword, Kirby’s Return to Dreamland, und Donkey Kong Country Returns als große First-Party-Titel. Achso, und Super Mario Galaxy, aber das auch nur in einer mittlerweile unmöglich zu beschaffenden Spiele-Sammlung. Hoffnungen auf Super Mario Galaxy 2 habe ich daher längst aufgegeben.

Wenigstens pflegt Nintendo eine ganz gute Sammlung an Retro-Titeln. Nutzbar von allen, die ein Zusatz-Abo abgeschlossen haben. Für alles darüber hinaus gibt es im Internet sogenannte Emulatoren, die Nintendo mit einem mehr als kritischen Auge betrachtet. Sobald DS und Wii also wie ihre Ahnen aus der Zeit fallen, wird es vermutlich kaum noch ethisch vertretbare und kosteneffektive Wege geben, um etwa Tomodachi Life oder The Legend of Zelda: Twilight Princess zu konsumieren. Allein jetzt zahlt man für Exemplare wie ein Dragon Quest: Hand der Himmelsbraut rund um die 100 Tacken.

Keine Trennung von Nintendo DS und Wii für mich

Fakt bleibt leider, egal wie sehr ich mir wünsche, jedes meiner Spiel universal und zeitübergreifend in meine jeweils aktuelle Konsole einstecken zu können, diesen Gefallen werden mir Unternehmen wohl nie tun. Einerseits, weil es schlicht unmöglich wäre, für jede neue Innovation eine sich potenzierende Menge an Spielen zurecht zu schnippeln und andererseits, weil es sich zahlenmäßig nicht lohnt, jeden Titel zu präservieren.

Im Internet kursieren Stimmen, die noch nicht so schnell die Hoffnung aufgegeben haben wie ich:

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Aber daher rührt meine Frustration auch gar nicht unbedingt, es geht mir eher darum, dass ich mich frage, warum Nintendo nicht zumindest die offensichtlichen Titel mitnimmt oder Möglichkeiten schafft, ihre ganz großen Aushängeschilder wie die Mario- oder Zelda-Reihe in größerer Ausdehnung verfügbar zu machen. Aus dem, was ich bisher beobachtet habe, schließe ich, dass auch für die Switch 2 keine Strategie-Änderung bezüglich Remakes und Portierungen angedacht ist. Bleibt mir also nicht viel anderes übrig, als meine Wii und meinen DS betriebsbereit zu halten.

Vielleicht kann ich die ja, wenn ich sie lange genug aufbewahre, für ein gutes Sümmchen an zukünftige Retro-Liebhaber*innen abdrücken. Wofür die in der heutigen Zeit Unmengen an Geld da lassen, das erfahrt ihr in unserem Artikel „Genau hinschauen: Für diese Videospiele zahlen Sammler tausende Euro„.

Quelle: YouTube /Nintendo DE, Reddit /@Born_Blueberry4333