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Tschüss Embracer: Wie sich die Borderlands- und KOTOR-Macher freikaufen wollen

Gearbox und Saber Interactive wollen sich von Embracer freikaufen

© Gearbox Software / 2K Games

In den letzten Wochen und Monaten gab es seitens der Embracer Group vor allem nur bestimmte Mitteilungen: Kündigungen, eingestellte Projekte oder geschlossene Studios. Zwei Firmen wollen das nicht mehr länger mitmachen und haben einen Plan entwickelt, sich vom schwedischen Mutterkonzern zu lösen – mit sehr viel Geld.

Im Detail geht es einerseits um Gearbox, die Macher der Borderlands-Reihe und Publisher von Remnant 2, sowie um Saber Interactive, die beispielsweise für Snowrunner oder World War Z bekannt sind. Beide Unternehmen, zu denen noch etliche kleinere Entwickler gehören, arbeiten laut zwei Berichten daran, ihre mehr oder weniger zukünftige Unabhängigkeit zu erkaufen. 

Tschüss Embracer: Wie sich die Borderlands- und KOTOR-Macher freikaufen wollen

Tschüss Embracer: Wie sich die Borderlands- und KOTOR-Macher freikaufen wollen

Gearbox und Saber Interactive wollen sich von Embracer freikaufen



Saber Interactive: 500 Millionen US-Dollar für Embracer

Saber Interactive war einer der ersten großen Käufe der Embracer Group: Im Februar 2020 bezahlte das schwedische Unternehmen rund 525 Millionen US-Dollar für eine Übernahme, woraufhin Saber eine der neuen Säulen wurde – mittlerweile gehören zum US-Studio auch Entwicklerteams wie 4A Games, Aspyr oder Tripwire Interactive. Nun soll die Ehe wieder gelöst werden.

Wie Bloomberg-Journalist Jason Schreier berichtet will Embracer Saber Interactive mitsamt den rund 3.500 Angestellten für 500 Millionen US-Dollar an eine Gruppe privater Investoren verkaufen. Unklar ist, wer genau die Geldgeber sind, allerdings soll sich im Kerngeschäft von Saber nichts ändern. Auch die Entwicklung des Remakes von Star Wars: Knights of the Old Republic, zu dem in letzter Zeit nicht einmal mehr Wasserstandsmeldungen abgegeben wurden, soll fortgesetzt werden.

Ob in dem Verkauf auch sämtliche Tochtergesellschaften einbezogen sind, ist derzeit unklar. Weder Embracer noch Saber Interactive wollten sich zu den Gerüchten bislang äußern. Vermutlich befindet sich der Deal noch nicht in trockenen Tüchern und wird erst gegen Ende des laufenden Geschäftsjahres vollzogen.

Gearbox: Die Borderlands-Macher verkaufen sich

Neben Saber Interactive wird wohl auch bald ein weiteres Standbein der Embracer Group das zuletzt eher befremdliche Nest verlassen: Gearbox. Wie Kotaku berichtet gab es Anfang der Woche ein Firmen-Meeting, in der CEO und Gründer Randy Pitchford die Zukunft des Unternehmens aufgezeigt habe. Insgesamt hätte es drei Szenarien gegeben: Bei Embracer bleiben, an jemand anderen verkaufen oder einen Ausstieg selbst finanzieren. Gewonnen hat laut Kotaku-Informationen der zweite Vorschlag und der Deal soll sich auch bereits auf der Zielgeraden befinden.

Die finanziellen Dimensionen des geplanten Ausstiegs bleiben im Unklaren. Auch der mögliche Käufer ist ein Geheimnis, auch wenn eventuell Take-Two eine Möglichkeit wäre. Immerhin pflegt Gearbox eine gute Geschäftsbeziehung zu dem Publisher, arbeitet man doch schon jahrelang aufgrund der Borderlands-Reihe zusammen.

Embracer wollte sich auch zu diesem Gerücht nicht äußern, dafür aber Randy Pitchford. Der Gearbox-Chef gibt sich allerdings bewusst vage: „Ich freue mich, dass das, was wir vorhaben, für die Leute so interessant ist, dass ihr für eure Leser eine Reportage über uns schreiben wollt. Ich fühle mich geehrt und bescheiden, dass unser Unternehmen ein Thema für Gerüchte, Spekulationen und Diskussionen ist.“

Ob Gearboxs und Sabers Weg klappt, sich von Embracer loszulösen, wird die Zeit zeigen. Gerüchten zufolge entsteht aber derzeit vor allem bei Gearbox mit Borderlands 4 ein potenzieller Verkaufshit, der das Interesse am Studio hochhalten sollte.