Um drei Spiele aus meinem Hirn zu filtern, die ich ohne Probleme als meine allerliebsten Titel bezeichnen kann, muss ich die Auswahl etwas eingrenzen. Daher habe ich festgelegt, nur Games zu nennen, die eine besondere Bedeutung für mein Leben haben, die ich immer wieder anschmeißen würde und bei denen ich das dringende Bedürfnis verspüre, mein Umfeld damit vollzulabern.
Also viel Spaß mit meinem Senf zu drei Spielen, welche diese Kriterien für mich erfüllen. Stellt euch aufs Schwadronieren und persönliche Nostalgietouren ein, während ich versuche in Worte zu fassen, was hauptsächlich aus Gefühlen besteht.
Hat hier jemand ein Feld bestellt? Wie Stardew Valley sich in mein Herz gepflanzt hat
Ohne jetzt bei Sören abschreiben zu wollen, komme ich nicht umhin ebenfalls von Stardew Valley zu schwärmen. Ich liebe einfach meine virtuellen Rüben und hier schmecken sie am saftigsten. Vorbereitet wurde ich von Harvest Moon: Friends of Mineral Town im GBA-Slot meines wackeligen Nintendo DS. Jeden Tag nach der Schule arbeitete ich hart daran, meine selbst auferlegte Quote an Farmaufgaben zu erfüllen. Als ich dann nach Jahren jedes Tröpfchen Content aus Mineralstadt gesogen hatte, kam Stardew Valley wie gerufen auf den Plan.
Anfangs war ich zugegebenermaßen etwas skeptisch und wollte dem Spiel nicht so recht zutrauen, meine Gunst gewinnen zu können. Aber mittlerweile kann ich zweifellos bezeugen, dass ich mehr als falsch lag. Ich muss glaube ich niemandem mehr erklären, warum Stardew Valley super ist und mein Lob wäre sowieso nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Für mich persönlich ist das Spiel immer ein sicherer Hafen in meinem Alltag, egal wie bescheiden es mir geht
Videospiele mit wiederkehrenden Aufgaben, für die ich mir gedankliche To-dos anlegen kann, sind genau mein Ding. Wenn dann auch noch niedliche Tiere und interessante Charaktere auf dem Plan stehen, ist es vollends um mich geschehen. Stardew Valley bietet mir genau das, und zwar mit einer Detailverliebtheit, die viele seiner Klone erfolglos versuchen zu replizieren. Auch wenn das Farming-RPG-Genre natürlich noch weitere hervorragende Titel zu bieten hat, ist Stardew Valley äußerst schwer vom wohlverdienten Platz auf dem Thron zu stoßen.
Flucht nach vorne: Wie Edna bricht aus mir die Gaming-Szene eröffnet hat
Ich möchte nie wieder die Person sein müssen, die ich war, bevor ich von Edna bricht aus
Mit den Gedanken bei meiner Collector’s Edition im Regal blickte ich in vergangenen Tagen bedrohlich wirkend zum Daedelic-Stand auf der Gamescom und habe versucht allen Mut zusammenzunehmen, um dort jemanden anzusprechen. Denn Edna bricht aus hat mein Leben maßgeblich geprägt und sicherlich einen großen Teil dazu beigetragen, dass ich heute hier sitzen und über meine liebsten Spiele schreiben darf.
Das Prinzip eines Point-and-Click-Adventures ist so simpel und doch kann man mit Edna und Harvey gefühlt unendlich viele Arten von Sperenzien veranstalten. Als jemand, der nicht genug von cleveren und witzigen Dialogen bekommen kann, bin ich der irren Spielwelt sofort verfallen. Alle Charaktere sind auf ihre Weise interessant und selbst einem Typ der nur “Droggelbecher” sagt, hänge ich förmlich an den Lippen.
Entwickler Pokis Werk ist für mich ein wirklich inspirierendes Beispiel für Leidenschaft und erzählerisches Talent. Daher lausche ich auch nur zu gerne seinen Audio-Kommentaren zu jeder Szene, die mir gezeigt haben, dass Spieleentwicklung nicht immer eine unzugängliche Black-Box sein muss. Und so droppe ich das metaphorische Mikrofon und lasse euch dieses Fangirl-Manifest in Ruhe verdauen. Obwohl, da kommt ja noch eins!
Aufstieg der Einzeller: Wie Spore mein Gehirn wachsen ließ
Spore
So abwechslungsreich Spores Gameplay sein mag, eine Sache hat immer Beständigkeit: Unabhängig davon, wie sehr ich mich im Kreaturen-Editor auch austobe, aus irgendeinem Grund kommt jedes Mal eine Enten-Rasse dabei heraus. Auf ihrem Weg der Evolution schütteln sich diese meist in nervenaufreibenden Musik- und Tanz-Battles an die Spitze. Erst in einer meiner späteren Runden konnte ich mich dazu durchringen, meine Spezies in den Krieg zu schicken und selbst da hat es mir noch ein bisschen leidgetan, besonders niedliche Feinde einstampfen zu müssen.
Selbstverständlich habe ich auch viel zu viel Zeit in jedes kleinste Design-Projekt gesteckt, um mit Sicherheit das albernste Vehikel oder Gebäude zu errichten. Alles an Spore ist einfach so positiv bescheuert und darüber kann ich mich endlos amüsieren. Lediglich die Stammesphase möchte ich in den meisten Fällen überspringen. Und ehrlich gesagt gibt es natürlich einige Spiele, welche die vertretenen Genres deutlich besser repräsentieren, aber der abgedrehte Mix hat eben etwas ganz Besonderes an sich.
Eine gute Runde Spore geht immer, lässt sich im eigenen Tempo angehen und deckt dabei den Videospiel-Heißhunger nach einem bunten Menü ab. Wer versteht, warum ich das Spiel so liebe, würde wahrscheinlich auch einen wichtigen Teil meiner Persönlichkeit verstehen. Meine Enten und ihr Schabernack haben sich nämlich ganz tief in meinem Innersten verwurzelt.