Hat Google Abermillionen US-Dollar an Activision Blizzard gezahlt, um den eigenen App Store des Publishers zu verhindern? Das geht aus einer Klage von Epic hervor.
Bereits im Jahr 2020 eingereicht, wird dem Suchmaschinen-Giganten darin vorgeworfen, man würde der Konkurrenz Geld dafür zahlen, keine eigenen App Stores ins Leben zu rufen. Auch Activision Blizzard soll von dem Undercover-Deal profitiert haben.
360 Millionen US-Dollar: Activision Blizzard soll von „wettbewerbswidrigen Praktiken“ profitiert haben
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, steht dabei eine gewaltige Summe von über 360 Millionen US-Dollar im Raum, die Google an Blizzard gezahlt haben soll, damit man die Füße still hält. In der Klage von Epic Games ist ganz offiziell von „wettbewerbswidrigen Praktiken“ die Rede, die der Mutterkonzern von Google, Alphabet Inc., mit mindestens 24 großen App-Entwicklern gepflegt haben soll.
Jene sollen von finanziellen Vergütungen profitiert haben, wofür sie im Gegenzug auf eigene App Stores und deren Angebote verzichtet haben sollen. Stattdessen soll der Google Play Store erste Anlaufstelle für die Anwendungen der Entwickler gewesen sein. Über insgesamt drei Jahre soll sich das geheime Geschäft zwischen Google und Activision Blizzard erstreckt haben.
Nintendo, Riot und Co. angeblich ebenfalls in „Project Hug“ verwickelt
Auch weitere namhafte Entwickler sollen in den Undercover-Deal verwickelt gewesen sein. So unter anderem auch LoL-Entwickler Riot Games. Diesem habe man seitens Google etwa 30 Millionen US-Dollar gezahlt. Darüber hinaus fallen auch Namen wie Nintendo oder Ubisoft unter das sogenannte „Project Hug“.
Dieses soll es allerdings gar nicht gegeben haben, denn laut Reuters tut Activision die Vorwürfe von Epic Games als „Unsinn“ ab. Letztere sahen sich in einem ähnlichen Kampf gegen Apple im vergangenen Jahr chancenlos und man verlor den Fall.
Die Klage gegen Google wirft dem Konzern allem voran vor, die Qualität der angebotenen Dienste zu senken, dabei die Preise allerdings zu erhöhen. Mit einem klärenden Urteil können wir wohl aller Voraussicht nach erst im kommenden Jahr rechnen. Erst vor wenigen Wochen warf Microsoft seinem Hauptkonkurrenten Sony ebenfalls die Bestechung von Entwicklern vor. Indes könnte der Xbox-Hersteller an einem hauseigenen App Store arbeiten.