Das nicht vorhandene Sommerloch ist vorbei, jetzt geht es in den prall gefüllten Spieleherbst und nachdem ich vor kurzem den Vorgänger genossen habe, freue ich mich vor allem auf Alan Wake 2.
Die Fortsetzung zum Mystery-Thriller rund um den gleichnamigen Schriftsteller könnte nämlich wieder eine packende Geschichte mit meterdicker Nacht- und Nebelatmosphäre werden. Doch damit Alan Wake 2 bei mir so richtig zünden kann, gibt es ein paar Dinge, die das Sequel noch besser als der erste Teil machen kann und sollte. Eine Wunschliste.
Alan Wake 2: Haufenweise Horror bitte
Obwohl Alan Wake den ein oder anderen Schreckmoment und eine grundsätzlich angespannte Atmosphäre bietet, hat man das „H“ in Survival-Horror eher kleingeschrieben. Die Besessenen, wie die von Schatten geplagten Bewohner von Bright Falls heißen, waren einfach nicht gruselig genug, um mir wirkliche Angst einzujagen. Und das, obwohl ich eigentlich ein ziemlicher Schisser bin, der schon bei Resident Evil gerne mal zusammenzuckt.
Alan Wake 2 darf also gerne nochmal ein ganzes Stück unheimlicher werden. Egal, ob man mit größerer Ressourcenknappheit für Anspannung sorgt oder bei den Gegnerdesigns noch ein bisschen den Schauer-Schalter aufdreht – den Entwicklern ist sicherlich etwas eingefallen. Die bisherigen Trailer wirken zumindest, als habe man meine Gebete erhört: Alles scheint nochmal eine ganze Ecke düsterer und verstörender. Perfekt für den Release kurz vor Halloween!
Bring back Barry Wheeler
Neben Alan Wake und seiner Frau Alice hatte der Erstling noch einige weitere illustre Charaktere zu bieten, darunter die Polizistin Sarah Breaker und Wakes Literaturagenten Barry Wheeler. Über die Jahre hat sich Barry zu einem Fanliebling gemausert und auch ich habe den ängstlichen, aber humorvollen Sidekick sofort ins Herz geschlossen. Falls sich mein Wunsch nach mehr Horror erfüllt, wäre Barry außerdem die perfekte Figur, um zwischendurch mal die Spannung zu lösen.
Als klassischer Comic Relief-Charakter hat der Agent immer einen flotten Spruch auf den Lippen, schafft es in ernsten Momenten aber auch, über sich hinauszuwachsen und Wake mutig zur Seite stehen. Falls zwischen Alan und der neu dazustoßenden FBI-Agentin Saga Anderson noch Platz ist: Bühne frei für Barry Wheeler! Und wo wir schon bei Wunschcharakteren sind… die toughe Jesse Faden aus Control darf ebenfalls gerne auf eine Thermoskanne Kaffee vorbeischauen.
Größere Gegnervielfalt
Weil ein Spiel nicht nur von seinen Helden, sondern auch von seinen Gegnern lebt, wäre außerdem ein größeres Büfett an potenziellem Pistolenfutter eine willkommene Änderung. Musste sich Alan Wake im Vorgänger fast ausschließlich den Besessenen stellen, die als normalgroße Männer mit unterschiedlichen Waffen fast alle die gleiche Vorgehensweise verlangten und nur von der ein oder anderen befallenen Maschine und den Krähenschwärmen aufgelockert wurden, dürfen in Alan Wake 2 gerne noch weitere Feinde dazustoßen.
Wie wäre es beispielsweise mit besessenen Tieren? So ein wildes Wolfsrudel oder ein brachialer Braunbär sind in den Wäldern von Bright Falls sicherlich auch anzutreffen und würden gegebenenfalls neue Taktiken verlangen, um gegen die Schattenwesen nicht ins Gras zu beißen. Immerhin: Die mehrarmige Dame aus dem offiziellen Gameplay-Trailer von Ende Mai deutet daraufhin, dass in Alan Wake 2 eine Reihe neuer Schrecken auf mich und den Schriftsteller warten.
Knackigere Kopfnüsse
Wie es sich für einen Survival-Horror-Titel gehört, hatte Alan Wake das ein oder andere Rätsel parat und so dürfte man es auch beim baldigen Nachfolger halten. Doch weil die größtenteils ziemlich lasch ausfielen und neben den semi-spannenden Autofahrten die einzige spielerische Abwechslung vom Gunplay boten, darf sich Remedy Entertainment für Alan Wake 2 gerne ein paar schwierigere Puzzles ausdenken, bei denen meine Birne zu brennen beginnt oder mir die Besessenen vielleicht schon im Nacken sitzen, was zu höherem Druck beim Lösen führt.
Alan Wake 2 soll natürlich nicht in Kopfnussgebiete wie The Witness oder The Talos Principle abtauchen, aber ein kleines bisschen mehr Herausforderung für die grauen Zellen wie beim Genre-Konkurrent Resident Evil käme mir durchaus entgegen. Wo Wake nun jederzeit im sogenannten Writers Room vorbeischauen und dort Hinweise kombinieren kann, bietet sich ja vielleicht die Gelegenheit, um das ein oder andere Rätsel unterzubringen, das über das Drücken eines Schalters hinausgeht.
Weniger Sammelgegenstände
Wer meine Kolumne zum Vorgänger gelesen hat, weiß, dass mir die Thermoskannen in Alan Wake mit ihrer schieren Anzahl und allgegenwärtigen Ablenkung von der Story beinahe das Spiel ruiniert hätten. Wenig überraschend würde ich es also begrüßen, wenn Alan Wake 2 nicht erneut mit Sammelkram vollgestopft wird: Dosenpyramiden, Pappaufsteller, Thermoskannen, Radio-Sendungen, Straßenschilder… da kommt ja selbst der fleißigste Schriftsteller/Action-Held/Ehemann nicht hinterher mit dem Aufräumen.
Da Alan Wake 2 mit 20 Stunden Spielzeit fast doppelt so lang werden soll wie der Erstling, sehe ich hier aber eher schwarz, schließlich heißt eine längere Spielzeit auch mehr Möglichkeiten zum Entfalten der Sammelwut. Gerne wiederkehren dürfen derweil die Manuskriptseiten und die Fernsehsendung Night Springs, von der man sich auf ausgewählten Geräten in Bright Falls alle Nase lang eine der vielen seltsamen Episoden anschauen konnte.
Die Seiten von Wakes Werk hingegen lieferten nämlich spannende Hintergrundinfos oder kurze Ausblicke auf die weiterführende Geschichte. Ob und welche meiner Wünsche dann im Nachfolger erfüllt werden, erfahren wir beim Release am 27. Oktober. In der Zwischenzeit lohnt ein Blick auf unsere Vorschau zu Alan Wake 2, basierend auf der filmreifen Präsentation bei der gamescom.
Aber es gibt Unterschiede in der Art, wie hier Geschäfte betrieben werden. Und da ziehe ich Valve einem Epic doch klar vor. Nicht unbedingt weil der EGS als Client nicht so gut ist (um es höflich auszudrücken) oder weil es Timed-Exclusives gibt (wartet man eben ein Jahr, so what?), sondern weil Tim Sweeney ein verlogenes, schmieriges Arschloch ist, der Grütze von sich gibt, sobald er nur den Mund aufmacht. Den habe ich so wirklich gefressen
gelöscht
Ungeachtet dessen erscheint mir die Logik deines Beitrages ziemlich, äh, brüchig. Ob jemand oder etwas "für die Spieler" ist, muss sich an dem messen, was zu den Zielsetzungen fraglicher Akteure gehört. Da Valve meines Wissens keine Fremdentwickler finanziert, weil sie solche Vorhaben einfach nicht im Portfolio haben, sondern andere Ziele verfolgen, kann man sie schlecht in dem Punkt mit anderen Unternehmen vergleichen, die eben dies tun. WENN Valve so etwas machen würde, dann hätte man die Grundlage, um einen Vergleich anstellen zu können, indem man guckt, wer besser darin ist. Aber da das nicht gegeben ist, handelt es sich um einen Kategorienfehler in der Logik deines Argumentes.