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Amazon Prime Gaming: Wer das jetzt nachschaut, könnte Geld zurückbekommen

Wer den Dienst und seinen Gaming-Bereich schon seit einigen Jahren nutzt, war wahrscheinlich Opfer einer unzulässigen Preiserhöhung. Das könnte jetzt zum Vorteil werden.

Prime Gaming-Logo vor einem Tisch mit Videospielzubehör
© ekkaphan - stock.adobe.com / Amazon [M]

Was ist alles bei Amazon Prime dabei

Lohnt sich Amazon Prime überhaupt? Wenn du dir diese Frage auch schon gestellt hast, lass dich aufklären.

Für Gamerinnen und Gamer bietet das bekannte Bezahlmodell mit Amazon Prime Gaming einige Extra-Vorteile abseits von kostenlosem Versand und Bevorzugung bei speziellen Rabattaktionen. Dafür müsst ihr allerdings auch regelmäßig immer mehr Geld auf den Tisch legen – ob ihr wollt oder nicht.

Bis zu 30 Prozent Aufschlag zahlt ihr beispielsweise seit dem 15. September 2022 für die Mitgliedschaft und damit für Prime Gaming. Das Landgericht Düsseldorf hat inzwischen allerdings entschieden, dass die Grundlage für diese Preiserhöhung unwirksam ist.

Amazon Prime und Gaming: Rückerstattungen möglich

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hatte den Anstieg der Gebühren damals bereits vor Gericht angefochten. Nun steht fest: Ohne eure ausdrückliche Zustimmung dürfen solche Erhöhungen nicht durchgesetzt werden. Das Urteil könnte damit dazu führen, dass Amazon euch rückwirkend Beträge für Prime (und damit für Prime Gaming) zurückerstatten muss.

Im Jahr 2022 hatte Amazon die Kosten für das Monatsabo von 7,99 Euro auf 8,99 Euro erhöht – ein Anstieg von 12,5 Prozent. Besonders stark fiel die Erhöhung beim Jahresabo aus: Es stieg von 69 Euro auf 89,90 Euro, was einem Plus von über 30 Prozent entspricht. Laut der Verbraucherzentrale habt ihr damit bis zu 62,70 Euro zu viel bezahlt.

Falls das Urteil rechtskräftig wird, könnte Amazon dazu verpflichtet werden, hohe Summen an euch zurückzuzahlen. Millionen von Kund*innen wären betroffen, und die Gesamtrückerstattung könnte sich auf dreistellige Millionenbeträge belaufen. Konkret würden euch bei einem Monatsabo bis zu 28 Euro und bei einem Jahresabo bis zu 62,70 Euro erstattet.

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Amazon prüft seine Optionen

Derzeit plant die Verbraucherzentrale NRW bereits eine Sammelklage, um die Rückzahlungen an euch abzusichern. Als zahlende Prime Gaming-Nutzer*innen könnt euch dafür online registrieren und müsst nichts Weiteres tun – sofern ihr schon während der unrechtmäßigen Preiserhöhung Mitglied wart. Prüft also nochmal euer Eintrittsdatum.

Alternativ wäre auch denkbar, dass Amazon freiwillige Erstattungen anbietet, wie es schon in Österreich geschehen ist. Dort erhielten Betroffene nach einer ähnlichen Klage bis zu 36,50 Euro zurück.

Amazon selbst hat angekündigt, das Urteil genau zu prüfen und möglicherweise in Berufung zu gehen. Man betont, dass die Preisanpassungen rechtmäßig und im Einklang mit den Vorschriften erfolgt seien. Gleichzeitig verweist das Unternehmen darauf, dass Prime-Abos jederzeit kündbar seien und über Änderungen stets transparent informiert wurde.

Wer den Dienst auch für Streaming nutzt, kann sich übrigens schon einmal auf die zweite Staffel der Prime-Video-Serie Secret Level freuen.

Quelle: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen