Wenn dieses Jahr am 15. November Assassin’s Creed Shadows auf unseren Festplatten aufschlägt, war die Meuchelhatz mit Ninja Naoe und Samurai Yasuke ganze vier Jahre in Entwicklung. Das dürfte dann dasjenige Assassin’s Creed-Spiel mit der längsten Entwicklungszeit bisher sein – sogar um 25 Prozent länger als Assassin’s Creed Valhalla.
Unsere englischsprachigen Kolleg*innen von GamesIndustry.biz haben sich mit Karl Onnée von Ubisoft Quebec ins Benehmen gesetzt. Der Mann ist nicht nur langjähriger Produzent bei Ubisoft Quebec, sondern zeichnet sich auch als leitender Produzent von Shadows verantwortlich. Jetzt hat der Industrieveteran eine für Fans nicht irrelevante Aussage darüber getätigt, wie die Entwicklungsdauer von Assassin’s Creed Shadows Rückschlüsse auf den Release diverser AC-Titel erlaubt.
Was hat der Chef-Produzent hinter Assassin’s Creed Shadows gesagt?
Die Frequenz, in der Ubisoft neue Assassin’s Creed-Spiele veröffentlicht, ist beeindruckend. Betrachtet man ausschließlich die Hauptteile der Reihe, lässt DLCs & Co. außer Acht, dann folge auf das originale Assassin’s Creed (2007) zwei Jahre später Assassin’s Creed 2 (2009), ein Jahr später schon Brotherhood (2010). Zwischen 2010 und 2018 sind (fast) im Jahrestakt neue AC-Spiele erschienen.
Stemmbar war das nur dank cleverer Verteilung von Verantwortlichkeiten auf mehrere Ubisoft-Studios. Ubisoft Singapore hat sich beispielsweise während früherer AC-Titel ganz auf Missionen mit versteckten Örtlichkeiten eingeschossen. Seit Assassin’s Creed Origins wurde dieser Produktionsmarathon etwas entschleunigt. Jetzt also hat sich Lead Producer Karl Onnée dazu geäußert, welche Entwicklungsdauer er für ein AC-Spiel am angemessensten empfindet.
„Das Ganze ist ein Balanceakt zwischen Zeit und Kosten. Je mehr Zeit zur Verfügung steht, umso mehr kannst du iterieren. Ja, du kannst mehr Leute auf ein Projekt ansetzen und die Produktionszeit verkürzen. Mehr Zeit, um zu iterieren, bekommst du dadurch nicht. Denn du musst dir das Feedback von Spieler*innen holen, von deinem Team … um herauszufinden, was funktioniert und was nicht – wie man Dinge verbessern kann. Ich denke, vier Jahre sind der richtige Rahmen – von der Konzeption, bis zur Produktion und für das Feedback, anhand dem du Anpassungen vornimmst.“
Karl Onnée (Lead Producer bei Ubisoft Quebec)
Was bedeutet das für die Veröffentlichungstermine für Assassin’s Creed-Spiele?
Nach Ansicht des Ubisoft-Veterans sind vier Jahre also die ideale Dauer, die für die Produktion eines Assassin’s Creed-Spiels veranschlagt werden sollten. Da stellt sich für uns Fans die naheliegende Frage: Was könnte das für das nächste AC nach Shadows bedeuten – lässt sich aus Onnées Aussage ein Release-Termin für die nächsten Titel ableiten? Die kurze Antwort darauf: Es ist kompliziert. Die lange Antwort: hat viel mit den unterschiedlichen Ubisoft-Studios, den vielen AC-Spielen und deren Entwicklungszeiten zu tun.
Wir sehen davon ab, an dieser Stelle alle ACs aufzulisten, die sich bestätigt oder, laut Gerüchten, in Vorbereitung befinden. Klammern wir bei Assassin’s Creed Infinity aus, dass einer mehrere Titel verknüpfende Online-Plattform ähneln dürfte, sind da vor allem der Multiplayer-Ableger Invictus und das rätselhafte Codename Hexe. Nehmen wir Assassin’s Creed: Codename Hexe als nächsten, großen Wurf – für wann ist hier laut Karl Onnées Rechnung ein Release am realistischsten? Denn, ja, hinter Codename Hexe steckt zwar federführend Ubisoft Montreal, während Kollege Onnées führend bei Ubisoft Quebec beschäftigt ist – doch von einer Studio-übergreifenden Release-Strategie ist auszugehen.
Übrigens: Ein YouTuber wie KhrazeGaming beschäftigt sich detailliert mit Assassin’s Creed Shadows.
Angekündigt wurde das Assassin’s Creed mit dem Arbeitstitel Hexe im September 2022 – demselben Jahr, in dem dasselbe Studio die Produktion des Remakes von Prince of Persia: The Sands of Time übernommen hat. Wenn man bedenkt, dass Ubisoft Montreal erst 2020 Assassin’s Creed Valhalla fertiggestellt hat, dann 2022 Tom Clancy’s Rainbow Six Extraction, gehen wir davon aus: Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe von AC Hexe im September 2022, war der Titel noch ganz frisch in der Produktion. Zieht man dann noch in Betracht, dass Montreal aktuell beim Prinzen mitmischt, klingt ein Release allerfrühestens im Jahr 2026 realistisch.
Spekulationen immer mit Vorsicht genießen – auch bei Assassin’s Creed!
Immer mit der Aussage Onnées einer vierjährigen Produktionsdauer für AC-Titel im Hinterkopf – und rein spekulativ gesprochen. Warten wir’s ab, inwiefern sich solche Vermutungen bewahrheiten werden – oder ob die Zusammenarbeit mit Ubisoft Quebec und anderen Niederlassungen uns doch einen früheren Release beschert.
Apropos Assassin’s Creed: Für Shadows schüttelt Ubisoft die Liebeswundertüte – Romanzen, gleichgeschlechtliche Liebe, platonische Liebe und mehr werden euch erwarten.
Quellen: Games Industry.biz; Kotaku; Assassin’s Creed Wiki; 80 Level; YouTube /@KhrazeGaming; Twitter /@UbisoftMTL