Zwölf Monate hat sich Asus Zeit genommen, um den eigenen Handheld-PC in einer verbesserten Version zu veröffentlichen. Nun steht der Release des ROG Ally X bevor und es stellt sich vor allem eine Frage: Ist der Steam Deck Konkurrent innerhalb eines Jahres besser geworden?
Immerhin verlangt der Hardware-Hersteller einen stolzen Preis für die Neufassung: Satte 899 Euro werden laut der UVP fällig. Rund 100 Euro mehr als noch für die beste Version des Vorgängers und etwa 350 Euro mehr als für die teuerste Variante des Steam Deck OLED. Ob sich die Investition tatsächlich lohnt, verraten die ersten internationalen Tests.
Asus ROG Ally X: Etwas mehr Leistung, aber viel mehr Akku
Grundsätzlich bietet das Asus ROG Ally X den gleichen Chip wie beim Vorgänger: Der AMD Ryzen Z1 Extreme kommt zum Einsatz, dieses Mal allerdings von üppigen 24 Gigabyte LPDDR5-RAM begleitet. Das sorgt im Endeffekt, so etwa die englischsprachigen Kolleg*innen von digitaltrends, für einen kleinen Performance-Boost, abhängig vom jeweiligen Spiel. Titel wie Horizon Zero Dawn oder Returnal profitieren davon mehr als beispielsweise Cyberpunk 2077.
Die größte Verbesserung, da sind sich fast alle Tester einig, findet sich beim Akku. Für das ROG Ally X hat Asus die Größe verdoppelt: Statt 40 Wh gibt es nun satte 80 Wh, wodurch die Laufzeit viel länger ausfällt. Selbst bei grafisch aufwändigen Spielen könnt ihr mit zweieinhalb bis sogar dreieinhalb Stunden rechnen – eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorgänger, wo oft schon nach einer Stunde oder eineinhalb der Akku schlapp machte.
Darüber hinaus konnte Asus auch beim Thema Buttons und Grifffestigkeit nachbessern. Der zusätzliche USB-C-Port sei darüber hinaus eine nette Ergänzung. Dennoch bleiben laut etlichen Tests zwei Kritikpunkte bestehen.
Windows ist noch immer eine große Hürde
Da wäre zum einen die Verwendung von Windows. Zwar lassen sich somit quasi alle aktuellen Videospiele problemlos installieren und zocken, aber so richtig angepasst für das Handheld-Format ist Microsofts Betriebssystem eben nicht. Vieles sei immer noch umständlich zu bedienen, wenn man nicht gerade eine Maus und Tastatur anschließt, so das Fazit bei Wired. Da können auch die vielen Overlay-Extras, die das ROG Ally X bietet, nur bedingt helfen.
Zu guter Letzt ist immer noch ungeklärt, ob Asus tatsächlich den SD-Karten-Fehler behoben hat. Im Vorgänger ist es oft dazu gekommen, dass die entsprechenden Karten aufgrund von Überhitzung nicht mehr brauchbar waren. Im ROG Ally X wurde der Slot deshalb umpositioniert, aber noch ist unklar, ob dies tatsächlich hilft, dem Problem Herr zu werden. Hier dürften erst Langzeittests für ein klares Bild sorgen. Zudem noch immer ein Fragezeichen beim Thema Garantie besteht.
Am Ende bleibt trotzdem eines festzuhalten: Das ROG Ally X ist mittlerweile ein wirklich gutes, wenn auch recht teures Gerät. Wem die Leistung eines Steam Deck nicht reicht oder wer partout nicht auf Windows verzichten möchte, der findet in dem von Asus produzierten Handheld-PC eine vernünftige Alternative. Im Laufe des Jahres soll es mit dem Zotac ZONE noch einen weiten Konkurrenten für das Steam Deck geben.
Quelle: digitaltrends, windowscentral, wired