Aus der First-Person-Perspektive ein Rollenspiel in einer Fantasy-Welt erleben: Schon seit der ersten Ankündigung weckt Avowed von Obsidian ganz bewusst Gefühle, die in Richtung The Elder Scrolls gehen. Ein neues Skyrim sollte man aber trotzdem nicht erwarten.
Dies stellte Feargus Urquhart, CEO von Obsidian Entertainment, in einem Interview mit PC Gamer klar. Das neue Rollenspiel des kalifornischen Entwicklerstudios wird in Sachen Umfang eine ganze Ecke kleiner werden als das Bethesda-Schwergewicht, denn das Team will sich lieber auf die Dinge konzentrieren, die man am besten kann: Geschichten und Begleiter.
Avowed: Orientierung an The Outer Worlds
Das war jedoch nicht immer so, wie Urquhart gegenüber PC Gamer verrät. Der erste Pitch sah vor, dass Avowed Obsidians eigenes Skyrim werden sollte: Eine große Open World in einem Fantasy-Universum. Allerdings habe es sich während der Entwicklung ergeben, dass man von diesem Plan abrückt und sich lieber auf die eigenen Stärken besinnt.
„Im Laufe der Zeit, in der wir an dem Spiel gearbeitet haben, haben wir nachgedacht… Bethesda macht ein fantastisches Skyrim. Mojang macht ein großartiges Minecraft, und Turn10 macht großartige Rennspiele. Was wir machen, ist, dass wir unsere tollen RPGs machen, richtig?“ Als man an diesem Punkt angelangt war, verabschiedete man sich lieber von dem Gedanken, Bethesda nachzueifern und fokusierte sich darauf, tolle Geschichten mit spannenden Begleitern und NPCs erzählen zu wollen.
„Ich glaube, Obsidian glänzt als RPG-Macher mit einem wirklich stimmungsvollen, nuancierten Weltenbau, mit Geschichten, die sich mehr auf Tiefe und Breite konzentrieren, und mit einem wirklich durchdachten Questdesign, das die Spieler für Experimente und Erkundungen belohnt und ihnen ein Gefühl der Handlungsfreiheit gibt“, fasst Game Director Carrie Patel die Überlegungen zusammen. Aus diesem Grund wird Avowed nicht so groß wie Skyrim werden, sondern wird eher in die Richtung von The Outer Worlds gehen, welches ebenfalls bei Obsidian entstand.
Release erst im nächsten Jahr
Ein Umfangsmonster wie Skyrim oder Bethesdas kommendes Weltraum-Rollenspiel Starfield, in denen man problemlos mehrere hundert Stunden investieren kann, sollten Spieler demnach nicht erwarten. Dafür aber werden die Gefährten bei Obsidian „im Mittelpunkt stehen. Sie werden Teil des Erlebnisses sein“, so Patel weiter, weshalb man sehr viel Energie und Arbeitsaufwand in sie steckt. Wie viele Begleiter es gibt, will das Team noch nicht verraten, aber man wird in den Kampf immer zwei mitnehmen können.
Ob sich der kleinere Fokus lohnt, bleibt natürlich noch ein wenig abzuwarten. Aktuell ist der Release von Avowed für 2024 geplant und zwar für PC und Xbox Series X | S, wie Obsidian und Microsoft vor Kurzem auf dem Xbox Showcase bekanntgegeben haben.
Wenn man hier überhaupt etwas reinlesen kann, dann war es die mögliche Erkenntnis, dass man unter der Konzernmutter Microsoft sich nicht gegenseitig sinnlos Konkurrenz macht, nicht NOCH ein Elder Scrolls bastelt, sondern eben etwas Eigenständiges. Ob man selbst auf diese Erkenntnis kam oder jemand von Microsoft einen Ratschlag gab, man möge sich doch idealerweise diversifizieren als dass sich eigene Studios gegenseitig kopieren ... man weiß es nicht.
ich habe den Text durchaus gelesen und 'wir wollen etwas eigenes machen' heißt einfach nur 'wir haben nicht die Ressourcen um etwas erfolgreiches zu kopieren'
Leider merkt man den Obisidian-Spielen so gut wie immer an, dass die Leute zwar nette Ideen haben, aber schlicht nie das Geld, um das auch vernünftig umzusetzen. Outer Worlds bspw. hatte ein tolles Setting, witzige Charaktere, aber natürlich keine deutsche Synchro und das Gameplay war maximal...funktional. Spaßig war die Ballerei jedenfalls nie. Avowed sieht jetzt wie ein Elder Scrolls Klon aus, der sicher nicht nur grafisch enttäuschen wird. Irgendwie kriegt es Obsidian einfach nicht hin, die verfügbaren Geldmittel auch sinnvoll zu verteilen. Die beiden Pillars-Teile waren bspw. schlicht viel zu lang, den zweiten, der mir eigentlich etwas besser gefiel, habe ich sogar im letzten Drittel abgebrochen, weil ich es einfach nicht mehr sehen konnte. Outer Worlds hätte man auch einfach auf die Hälfte des Contents eindampfen können, um die dann ca 20 Stunden Spielzeit besser zu machen.
Für mich steht in der Begründung des CEO das man nicht genug Geldmittel hat um ein Umfangreiches Projekt zu stemmen.
Desweiteren entnehme ich das man sich bei MS dazu entschloßen hat keine Konkurenz zu den eigenen Produkten im Hause zu schaffen und man nicht absehen kann ob der Entwicklungsaufwand den zu erwartenden Einnahmen genug Gewinn abwirft.