Bei der PDXCON hatte ich die Gelegenheit mit Jordan Weisman (CEO und Mitbegründer von Harebrained Schemes; Erfinder des Battletech-Universums) und Mike McCain (Game Director bei Harebrained Schemes) zu sprechen. Beide Frontmänner des Studios berichteten, dass es „endlich Zeit wurde“, wieder ein BattleTech-Spiel auf den PC zu bringen. Zudem verteidigten sie die Entscheidung, dass der Mehrspieler-Modus, der im Verlauf der Kickstarter-Kampagne noch auf kompetitive Turniere und Ligen zugeschnitten war, komplett verändert und durch ein klassisches Freund-fokussiertes Multiplayer-Modell mit diversen unterschiedlichen Karten ersetzt wurde (private Spiele, Lobby, Server-Browser). Sie meinten, dass es zwar eine durchaus schwierige Entscheidung war, vor allem die Kommunikation dieser Veränderung, aber sie waren sich sicher, dass diese kompetitive Form einfach nicht gepasst hätte und den meisten Kickstarter-Unterstützern ohnehin nicht so wichtig war. Die Mehrzahl der Unterstützer wollten den Einzelspieler-Modus und daher hätten sie diesen Aspekt in den Vordergrund gehoben und die kompetitiven Multiplayer-Elemente gestrichen.
Außerdem fragte ich Jordan Weisman, warum sie BattleTech in einem so „unfertigen Zustand“ mit vielen Bugs, Problemen und Macken (Bildratenprobleme, schwankender Schwierigkeitsgrad, seltsame KI-Manöver etc.) am 24. April 2018 veröffentlicht haben – schließlich müssten sie ja selbst gemerkt haben, wie der Zustand des Spiels war. Hierauf antwortetet Weisman erstaunlich ehrlich und sagte, dass sie zu dem Zeitpunkt einfach kein Geld mehr hatten. Das Spiel musste raus und es war bereits der spätmöglichste Termin.
Mit dem Verkaufsstart kamen wieder liquide Mittel ins Haus und so können sie das Spiel nun im Nachhinein erweitern und verbessern. Im Juni/Juli soll das erste große (kostenlose) Update erscheinen. Versprochen werden mehr Optionen zur Beschleunigung der Kampfeinsätze, weitere Anpassungsmöglichkeiten der MechWarrior (Aussehen, Rufzeichen, Name, Stimme), bessere Anpassungsmöglichkeiten des Schwierigkeitsgrades, Verbesserungen der Benutzeroberfläche (MechLab, Store, Salvage), eine Möglichkeit zum Überspringen des Tutorials und die Beseitigung von unbeabsichtigten Schwierigkeitsschwankungen. Auch größere kostenpflichtige Erweiterungen würden sie sehr interessant finden und gerne in Angriff nehmen, aber vorher würde es noch andere, wichtige Sachen zu erledigen geben.
BattleTech-Interview: Am Ende fehlte das Geld; weiterer Ausblick
Interview: Am Ende fehlte das Geld; weiterer Ausblick
Kann ich verstehen. Armeen von Battlemechs bauen verschlingt Unmengen an Geld.
Ich bin mit dem Spiel soweit zufrieden aber es scheint, als hätte man bei HBS mehr erwartet. Verstehen kann ich solche Aussagen wenn man betrachtet was bei Release "schiefgelaufen" ist. Sie mussten beim Kickstarter bei ein paar Zielen zurückrudern, die Linuxversion wurde um Monate verschoben und technisch hat das Spiel auch ein paar macken.
Hab nun 50 Stunden auf der Uhr und aktuell so ziemlich alles gesehen. Das Gerüst ist solide und ein paar Erweiterung würde ich sehr begrüßen.
In zwei Worten: Unwirtschaftliche Qualitätsprüfung.