Ein Horror-Spiel mit starker Science-Fiction-Schlagrichtung für die PlayStation, worin ihr in den Schuhen einer starken weiblichen Hauptfigur urzeitlichen Sauriern zeigt, wo Barthel den Most holt? Wer bei dieser Zutatenliste nicht prompt an Dino Crisis denkt, wird spätestens in der Videobeschreibung zu diesem neuen Bekanntmachungs-Trailer darauf gelenkt.
„Code Violet ist ein neues Dinosaurier-Horror-Spiel, direkt inspiriert von Dino Crisis und ähnlichen Spielen“, heißt es in einer Videobeschreibung auf YouTube. Und die gebaute Brücke zum berühmten Vorbild hat bei diesem brandneuen Action-Adventure tatsächlich Hand und Fuß. Womit wir direkt beim Knackpunkt wären.
Wird das Action-Adventure Code Violet ein neues Dino Crisis?
Denn: Was wir im Verlauf des Trailers zu Code Violet mit einer Gesamtlänge von etwas mehr als zwei Minuten und dreißig Sekunden zu Gesicht bekommen, ist einerseits stimmungsvolle Science-Fiction. Doch wie gesagt: einerseits. Mit einer Nahaufnahme der nackten Füße unserer Spielhelden – Quentin Tarantino lässt grüßen –, tapsend über kalte Flure, beginnt der Trailer. Im Hintergrund schrillt eine Alarmanlage. Schließlich fährt die Kamera herum – zeigt uns unsere Protagonistin in Nahaufnahme, während sich im Hintergrund der Kopf eines bedrohlich knurrenden Raubsauriers ins Bild schiebt.
Aber seht selbst:
Im Verlauf der nächsten Minuten ertönt ein Kinderlied – was an den wirkungsvollen Einsatz von „Twinkle Twinkle Little Star“ in Dead Space denken lässt (oder in Alien – Die Wiedergeburt). Schließlich, wenn sich bei Minute 1:15, ein Saurier gefährlich in Heldin Violets persönlichen Nahbereich drückt, sieht das frappierend nach der ikonischen Filmszene aus Alien 3 mit Sigourney Weaver aus, als Ellen Ripley auf Tuchfühlung mit dem Xenomorphen ging. Abschließend gibt’s bei Minute zwei noch den obligatorischen Tyrannosaurus, der seinen Brüllerchen macht.
Das sind sie also einerseits, die Schauwerte von Code Violet. Anderseits zeigen sich die Zuschauer*innen wenig beeindruckt – zumindest auf einigen YouTube-Kanälen. Manche*r Nutzer*in stellt schlicht die stilistischen Parallelen zu großen Vorbildern fest: „Dead Space, aber mit Dinosauriern? Das Wiegenlied und die unheimliche Videosequenz wirken sehr wie von Dead Space inspiriert …“. Andere kritisieren das Gezeigte rundheraus mit einem „Mann, das sieht bescheuert aus“. Ebenfalls die übrigen Kommentare fallen größtenteils negativ aus – auch die dargestellten Füße aus der oben beschriebenen Eröffnungsszene werden eher kritisch beäugt.
Code Violet wird für Dino Crisis nicht das, was Code: Veronica für Resident Evil war …
An Code Violet schraubt momentan das US-amerikanische Studio TeamKill Media; der Titel soll bereits im Juli dieses Jahres für die PlayStation 5 erscheinen. Andere Titel der Macher*innen sind der Turok-Klon Son and Bone, das Horror-Spiel Quantum Error, oder der Dark Fantasy-Actioner Kings of Lorn: The Fall of Ebris. Den Veröffentlichungen von TeamKill Media ist bislang wenig mediale Aufmerksamkeit zuteilgeworden – was auch daran liegen dürfe, dass die Releases bestenfalls mittelprächtige Testwertungen einfahren konnten.
Dino-Fans warten’s ab, sollten ihre Hoffnungen allerdings flach halten, ob Code Violet den Fluch der Mittelmäßigkeit für TeamKill Media wird brechen können. Apropos Saurier-Content: Dino Crisis Rebirth ist ein Fan-Projekt in der Unreal Engine 4 – um das ihr gerne einen weiten Bogen machen könnt.
Quellen: YouTube / @BestInSlotGaming, @PlayStation, @MercuryAlphaInc, @TimTimOne