Spieleentwickler Pearl Abyss hat vor gut einem Monat auf dem Corporate Day-Event von Kiwoom Securities in Südkorea einige interessante Einblicke in das kommende Open World-Adventure Crimson Desert gegeben.
Demnach habe man sich bei Entwickler unter anderem die Kritik zu Herzen genommen, die von Rezensent*innen der Testversion, die auf der gamescom zur Verfügung gestellt worden war, geäußert wurde. Daneben gab es einige Details zu Interaktionen mit NPCs sowie der eigenen Charakterentwicklung.
Crimson Desert: Eines der „ambitioniertesten Open World-Projekte“
Das Gespräch, unter anderem mit Pearl Abyss-Vorsitzendem Kim Dae-il, ist mittlerweile bei ResetEra gelandet (via Foren-User Neha sowie Finanzblogger HPIENS, der bei dem Event anwesend war). Für diejenigen, die schon seit Jahren auf ein näher rückendes Release-Datum warten – was angesichts der Erwartungen, die das Spiel in der Gaming-Welt schürt, eine Menge Leute sein dürften –, gibt es überraschend viele Einsichten.
Über die Jahre habe das Game viele Änderungen erfahren, heißt es, unter anderem durch den Umbau der konzerneigenen Engine Black Space in 2018. Seitdem wurden viele Open World-Features implementiert, die ursprünglich nicht der Plan gewesen seien. Dies habe den Entwicklungszeitraum in die Länge gezogen. „Wir hatten gehofft, das Spiel schon früher veröffentlichen zu können“, nun wird es voraussichtlich 2025 so weit sein.
„Das Spiel wird in der Branche als eines der ambitioniertesten Open World-Projekte angesehen und hoch bewertet, dementsprechend zuversichtlich sind wir auch innerhalb des Unternehmens.“ Von vielen Seiten wird es als geistiger Nachfolger von The Witcher 3: Wild Hunt erwartet – das Action-Adventure von CD Projekt Red aus dem Jahr 2015 war auch tatsächlich eine signifikante Inspiration, besonders in den Aspekten Story, Spielerfreiheit und Atmosphäre. Crimson Desert soll zwischen 50 und 80 Stunden Singleplayer-Content liefern.
Crimson Desert bietet immersive Spielumgebung und intelligente NPCs
„Ein Schlüsselelement des Spiels ist die Interaktion mit NPCs“, heißt es. „Normalerweise folgen diese vorprogrammierten Verhaltensweisen, besitzen aber auch eine künstliche Intelligenz, die es erlaubt, Entscheidungen zu treffen. Zum Beispiel können sie eigenständig in einem Kampf fliehen, abhängig von ihrer Stärke oder der Anzahl der Gegner.“
Das Spiel verfüge zudem über eine Art Reputationssystem, indem Aktionen beeinflussen, wie andere Charaktere euch (beziehungsweise den Protagonisten Kliff) sehen. „Anders als in anderen Spielen, in denen die Hauptfigur für gewöhnlich der Held ist, könnt ihr euch in Crimson Desert auch dazu entscheiden, der Böse zu sein, abhängig von euren Entscheidungen.“
Pearl Abyss habe sich auf viele Details konzentriert, zum Beispiel, wie während eines Kampfes herumstehende Kisten zerstört oder Äste von Bäumen gerissen werden. „Die Engine Black Space erlaubt es uns, solche Details einzubauen, was uns einen einzigartigen Vorteil gibt. Wir haben es geschafft, eine große Bandbreite von variabler Umgebung während Kampfszenen, Interaktionen mit der Natur und realistisches Licht und physische Effekte zu implementieren.“ Auch soll Kliff von äußeren Einflüssen wie sinkender Temperatur beeinflusst werden.
Kritik adressiert „Probleme, denen wir uns leicht annehmen können“
Wir haben Crimson Desert auf der gamescom anspielen können und die Kritikpunkte, die wir hatten, schienen auch tatsächlich die Details gewesen zu sein, an denen die meisten anderen der rund 700 Tester*innen Anstoß fanden. „Das negative Feedback, das wir hauptsächlich bekamen, betraf die zu intensiven optischen Effekte im Kampf, die fehlende Anvisierfunktion und den hohen Schwierigkeitsgrad.“
Tatsächlich soll es aber im Spiel eine anvisierbare Kamera geben und die Effektintensität kann eingestellt werden. „Schwer hat sich das Spiel wahrscheinlich nur angefühlt, weil die Spieler*innen in einen fordernden Bosskampf geworfen wurden, ohne dass sie vorher Spielerfahrung sammeln konnten.“
Etwa 80 bis 90 Prozent der Reaktionen seien positiv gewesen; die meisten Kritikpunkte betraf Probleme, denen man sich leicht annehmen könne. So beklagten viele (wir inklusive), dass man bei einem derartigen Open World-Brecher die Open World nicht erkunden konnte, sondern nur ein Combat-Erlebnis bekam. Kurze Zeit später wurde von Pearl Abyss immerhin ein 50-minütiges Gameplay-Video veröffentlicht.
Genre-Fans sollte dies auf jeden Fall Lust auf mehr machen. Gegen Ende des Jahres will Pearl Abyss Details zum angestrebten Release-Zeitraum geben – und auch zu den Plattformen. Sony hatte übrigens gehofft, einen Exklusiv-Deal für Crimson Desert aushandeln zu können.
Quellen: m.blog.naver.com (via ResetEra), Youtube / Crimson Desert