Aktualisierung vom 28. Dezember 2020, 13:05 Uhr:
CD Projekt hat auf die erste eingereichte Sammelklage (siehe unten) reagiert und klargestellt, dass sie sich „energisch gegen solche Ansprüche“ verteidigen werden. Ein entsprechendes Schreiben liegt Bloomberg vor.
„Die Kläger fordern das Gericht auf, zu entscheiden, ob die Handlungen des Unternehmens und seiner Vorstandsmitglieder im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von Cyberpunk 2077 einen Verstoß gegen nationale Gesetze dargestellt haben, indem sie die Investoren in die Irre geführt haben und folglich Verluste verursacht wurden“, schrieb das Unternehmen in einem Statement ein Tag nach der eingereichten Sammelklage. CD Projekt wird sich „energisch gegen solche Ansprüche verteidigen“.
Ursprüngliche Meldung vom 25. Dezember 2020, 16:46 Uhr:
Die New Yorker Kanzlei „Rosen Law Firm“ hat am Donnerstag die erste Sammelklage wegen angeblicher Verstöße gegen das US-amerikanische Wertpapiergesetz bei einem kalifornischen Gericht eingereicht (Quelle: Polygon). Die Klage wurde im Namen von Investoren eingereicht, die Wertpapiere von CD Projekt zwischen dem Zeitraum vom 16. Januar bis 17. Dezember 2020 gekauft hatten. CD Projekt Red als Entwickler von Cyberpunk 2077 gehört zur polnischen Unternehmensgruppe CD Projekt.
Grundsätzlich schreiben die Anwälte, dass CD Projekt „falsche und/oder irreführende“ Aussagen über Cyberpunk 2077 gemacht habe und das Unternehmen nicht genügend Informationen offengelegt hätte, schließlich war das Rollenspiel laut der Klageschrift „fehlerhaft“ und „praktisch unspielbar“ auf PlayStation 4 und Xbox One. Die Kläger beziehen sich auf ein Statement aus dem Januar 2020, in dem die Unternehmensleitung mitgeteilt hatte, dass das Spiel „vollständig und spielbar“ sei sowie auf eine Aussage von Adam Kicinski (Co-CEO), der im September 2020 den Investoren nach einer Releasetermin-Verschiebung erklärt hatte, dass es „keine Probleme“ bei den Konsolen-Versionen geben würde, sondern nur Optimierungsbedarf.
Die Anwälte erklärten in einer Pressemitteilung, dass die Aussagen bezüglich der PS4- und Xbox-One-Versionen des Spiels „materiell falsch“ und „irreführend“ waren. Als das volle Ausmaß der Probleme entdeckt wurde, „erlitten die Investoren finanzielle Schäden“, so die Klage. Außerdem ist von einem „künstlich aufgeblähten“ Marktpreises die Rede sowie von dem Sturz der Aktie im Zuge der Launch-Probleme, der Rückerstattungen und der Entfernung des Spiels aus dem PlayStation Store. Die Anwälte fordern Schadensersatz für die Investoren. Ein Betrag wurde nicht genannt. Zugleich ruft die Kanzlei, die sich auf „globale Investorenrechte“ spezialisiert hat, auf, dass sich noch andere Investoren der Klage anschließen können. Die Sammelklage ist aber noch nicht zertifiziert worden, erklärte die Rosen Law Firm.
Investoren in Polen erwägen ebenfalls eine Sammelklage, berichtete die New York Times. Eine andere Anwaltskanzlei, Wolf Haldenstein Adler Freeman & Herz, beschäftigt sich ebenfalls mit „potenziellen Ansprüchen von Wertpapierbesitzern“. CD Projekt hatte in den vergangenen Tagen immer wieder versucht, die Investoren zu beruhigen und gemeldet, dass sich das Spiel trotz des chaotischen Launches über 13 Millionen Mal verkauft hätte (wir berichteten).
Unabhängig davon finde ich persönlich(!) Vorbestellungen bei nicht limitierten Produkten (also bei solchen, die man ohne Probleme auch nach Release kaufen kann) nicht gut - aber das mag ja jeder so halten, wie er mag.
durch kritik, durch shitstorm, durch an den pranger stellen, durch aktives in frage stellen ihres rufes, schwarze schafe der branchen benennen, sie aussortieren.
was man nicht machen sollte, den vorbestellern eine mitschuld andichten, denn das torpediert das ganze unterfangen.
ganz davon ab, 99% der vorbesteller bekommen das was ihnen verprochen und/oder gezeigt wird, cdpr ist die ausnahme, nicht die regel.
deswegen ist es überzogen generell vorbestelleungen in frage zu stellen.
wenn du allerdings meintest, dass man bei cdpr nichts mehr vorbestellen sollte, dann bin ich bei dir.
greetingz
Das wäre natürlich fein. Nur, wie willst du das erreichen, wenn sich rein gar nichts ändert? Das einzige Mittel, das die Konsumenten haben, ist nun einmal das Geld. Und wenn ich dann sage, daß eine meines Erachtens sinnvolle Konsequenz aus den Entwicklungen der letzten Jahre (Ja, AUCH No Man's Sky z.B., was ich ständig verteidige, war zu Anfang ein absolutes Negativbeispiel) der Verzicht auf Vorbestellungen und Blindkäufe sei, sehe ich nicht, was das mit Pranger zu tun hat. Zumal ich ja sogar geschrieben habe, daß das die Verantwortung von CDPR in keinster Weise einschränkt. Von mir aus können die Entwickler und Publisher kleinere Brötchen backen und nicht die Unwahrheit sagen... das schließt nicht aus, daß die Spieler weiterhin nicht vorbestellen.
ich halte sehr wenig davon die prämisse rauszugeben einfach nichts mehr vorzubestellen, denn das trifft kleine und größere entwickler die auf eben jene vorbestellungen angewiesen sind um das spiel so umzusetzen wie geplant, vorbestellungen können wie early access eine gute finanzierungsmöglichkeit sein.
was wäre denn mit der möglichkeit, und jetzt werde ich ganz verrückt, wenn publisher und entwickler marketingtechnisch einfach mal kleinere brötchen backen und vorallem, nicht die unwahrheit sagen? wie wäre es wenn man das primär an den pranger stellt und nicht das konsumverhalten der kunden?
dann wäre doch allen geholfen, oder nicht?
greetingz