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Angespielt: Death Trash (PC)

Angespielt: Derbes Old-School-Rollenspiel mit Kotzen, Okkultismus und Fleischwesen

© Crafting Legends / Crafting Legends

Mit Death Trash von dem deutschen Indie-Mini-Studio Crafting Legends ist kürzlich ein klassisches Rollenspiel mit Action-Elementen in den Early Access gestartet (Epic Games Store, GOG.com, Itch, Steam). Das Spiel erinnert schwer an Fallout 1 und 2, setzt aber auf ein Echtzeit-Kampfsystem à la Hyper Light Drifter und punktet mit einer ziemlich kreativen Spielwelt voller Blut, ekliger bis kreativer Fleischwesen, Müll, Kotze, Cyberpunk und kosmischen Horrorwesen, die sich nach Freunden sehnen – alles verpackt in einen ebenso derben wie groben Pixelart-Stil, der manchmal von mehr Animationsstufen profitiert hätte.

Story: „Die Menschheit reiste zu den Sternen und siedelte unter anderem auf dem Planeten Nexus mit seinen uralten Geheimnissen aus Stein und Fleisch. Aber die alten Geheimnisse wurden and die Oberfläche gebracht und die Menschen flohen in die Stummen Städte. Das Ödland ist nun belebt von Ausgestoßenen, kontrollierenden Maschinen, und Wurmgewachsenen. Du bist einer der Ausgestoßenen, eine gefährliche Bürde tragend, und dein Pfad wird dich durch Wüsten, Ruinen, dem Untergrund und darüber hinaus bringen.“ 

Schon allein in den Tutorial-Räumen darf man mit der Fähigkeit „Kotzen“ (mit Abklingzeit!) etwas organisches Schmiermittel produzieren, um eine klemmende Maschine wieder in Gang zu bringen. Außerdem lernt man gleich die elementaren Kampfsysteme und den fließenden Übergang zwischen Nah- und Fernkampf. Wenn man möchte, kann man auch in zeitbegrenzter Stealth-Manier durch die Gegend schleichen und sieht dabei die Sichtfelder der Gegner zur Orientierung. Ein Angriff aus dem Stealth heraus, wird mit einem starken Schadensbonus belohnt. Der Kampf fühlt sich gut und flüssig an. Die Steuerung erinnert an einen Twin-Stick-Shooter.   

Die ersten Schritte und die ersten Gespräche in eher kurz gehaltenen Multiple-Choice-Dialogen sind recht ungewöhnlich und interessant zugleich, was hauptsächlich an dem einzigartigen Weltdesign und den mitunter einfallsreichen Fleischwesen liegt. Hinzukommen viel schwarzer Humor, wenige Survival- und Crafting-Elemente und Entscheidungsmomente. Schade ist jedoch, dass die interessanten Geschichten und Quests in der Early-Access-Version relativ abrupt enden und die Spielerfreiheit etwas beschnitten ist. Aber es ist ja auch eine Early-Access-Version, die stetig erweitert werden soll – hoffentlich auch mit einer Minikarte und mit mehr von allem (Gegner, Gegenstände, Charaktere, Entscheidungen), denn die einmalige Spielwelt könnte noch so viel mehr bieten …  

Verfügt man übrigens über genug Punkte in der Fähigkeit „Animalismus“, können herumstreunende Fleischbestien gezähmt und eingesammelt werden. Diebstahl und Schlösser knacken gibt es ebenfalls als Skills, während man mit dem Attribut Okkultismus die Kommunikation mit dem Fleisch verbessern kann. 

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Die Spielzeit der Early-Access-Fassung mit Haupt- und Nebenquests beträgt laut Crafting Legends fünf Stunden – kann aber auch kürzer oder länger ausfallen, je nach Spielstil. Viele Spielsysteme sind bereits enthalten, jedoch soll der Wiederspielwert derzeit eher durchschnittlich ausfallen (Entscheidungen, Vielfalt, bessere Vernetzung mit dem Spielerfortschritt etc.). Außerdem ist der Kampf momentan stärker betont als die kampflosen Alternativen, was sich später ändern soll. Gravierende Bugs oder Abstürze sind in der Early-Access-Version nicht aufgefallen.
 
Mit den Early-Access-Updates soll die Geschichte sukzessive erweitert und ausgebaut werden. Zugleich werden neue Charaktere, Quests und Gegenstände eingebaut. Der Early Access soll ein Jahr oder länger dauern. Ein Koop-Modus (lokaler Mehrspieler-Modus; Split-Screen oder zwei Personen aus einem Bildschirm) ist in einer sehr rudimentären Fassung für zwei Spiele implementiert.  
 
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Die Story-Kampagne in der Vollversion soll über 20 Stunden lang sein. Zugleich versprechen die Entwickler einen höheren Wiederspielwert, bessere Spielelemente abseits der Kämpfe, mehr Sprachen und eine Optimierung des lokalen Koop-Modus – neben Bugfixes und allgemeinen Verbesserungen an der Spielerfahrung. Ob ein Online-Koop-Modus umgesetzt werden kann, ist noch unklar, da das Team ziemlich klein und das Budget recht überschaubar sei. Modding-Support inkl. Level-Editor ist ebenfalls angedacht, aber nicht in trockenen Tüchern. Der Preis der Vollversion soll nicht angehoben werden. Aktuell kostet das Action-Rollenspiel 19,99 Euro.

Ersteindruck

: gut

  1. Die Demo auf der Xbox hat mir vom Gameplay her gefallen. An die Grafik werde ich mich wohl gewöhnen können. Obwohl mir bei zu stark verpixelten Spielen leicht übel wird. Das meine ich nicht im übertragenen Sinne, sondern tatsächlich praktisch. Das ist wohl der gleiche Effekt der mir Spiele mit starkem Kantenflimmern vermiest haben. Kann mich noch an Enthusia Professional Racing auf der PS2 erinnern, wo mir schon nach kurzer Zeit durch das starke Kantenflimmern so übel wurde, dass ich nicht mehr weiter zocken konnte. Damit war für mich das Spiel gestorben, obwohl ich die Fahrphysik besser als bei GT empfunden habe.

  2. Hat mir seehr viel Spaß gemacht. Leider zu kurz bislang und mehrere skills machen noch keinen Sinn.
    Hoffe das wird ordentlich zu Ende programmiert.
    Gem in the making.

  3. Hatte es zur patriotischen Unterstützung gleich mal gekauft aber warte mit dem weiteren Spielen auch auf den vollen Release. Die Demo hatte mich schon überzeugt.

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