Auch auf der diesjährigen gamescom waren Inklusion bzw. Gleichbehandlung ein Thema auf der Entwicklerkonferenz. Und so unterhielten sich die Teilnehmer des Panels “Hiring for Diversity” darüber, wie Entwicklerstudios schon beim Einstellen darauf achten können keine Bevölkerungsschicht zu benachteiligen.
Ausgesprochen ergiebig waren die Erkenntnisse nicht – trotzdem sprachen die Teilnehmer interessante Punkte an. Anwesend waren mit Isabelle Tremblay die Personalverantwortliche bei Eidos bzw. Square Enix in Montreal, mit Christopher Schmitz der Studiochef von EAs Ghost-Games-Studio, mit Linda Kruse eine Gründerin des Indie-Studios the Good Evil und mit Philomena Schwab eine Gründerin des Studios Stray Fawn. Moderiert wurde die Veranstaltung von David W. Smith, der u.a. das Projekt Women in Games ins Leben gerufen hatte.
Einig waren sich die Teilnehmer des Panels in der Frage, das es keine Quotas für verschiedene Bevölkerungsgruppen innerhalb eines Teams geben sollte, denn wichtig seien alleine die Qualifikationen der Bewerber. Abgesehen davon stimmten sie der Feststellung zu, dass die Spieleindustrie in Sachen Inklusion zu den fortschrittlichsten Branchen gehört.
Interessant war vieles, das Tremblay zur Arbeitsweise bei Square Enix bzw. Eidos zu sagen hatte, denn schon ihre für Personalangelegenheiten zuständigen Mitarbeiter seien ein sehr diverses Team, was Bewerbern dabei helfe Vertrauen in den potentiellen Arbeitgeber zu fassen.
Ohnehin sei das Auftreten einer Firma wichtig und könne einen großen Beitrag dazu leisten, u.a. Frauen, Andersfarbige, körperlich bzw. geistig eingeschränkte und solche Menschen anzuziehen, die sich als LGBT o.ä. identifizieren. Erst vor kurzem hätte das Unternehmen etwa das Pride-Festival in Montreal offiziell unterstützt. Innerhalb der Firma würde jede einzelne abwertende Geste außerdem geahndet werden.
Und auch bei Stray Fawn gehe man aktiv gegen Benachteiligung vor, indem zum einen alle Mitarbeiter dasselbe Gehalt (plus entsprechende Loyalitäts-Boni pro Jahr) verdienen und jedes Gehalt zudem allen Kollegen bekannt ist.
Trotz aller Bemühungen um Gleichberechtigung müssten sich aber auch Personaler ständig hinterfragen; immerhin gehören Vorurteile zum Menschsein dazu und viele davon würde man bewusst gar nicht wahrnehmen. Smith weist deshalb auf Webseiten hin, auf denen man sich selbst auf solche Vorurteile hin testen könne und empfiehlt dies seinen Kollegen.
Anonyme Bewerbung ist sicherlich ein guter Ansatz.
Ohne persönliches Gespräch sollte in meinen Augen jedoch keine Einstellung erfolgen. Und hier werden wohl immer die Vorurteile und Vorlieben eine entscheidende Rolle spielen.
Nunja.. ist ein sehr komplexes Thema, und ich kann mir nicht anmaßen hierzu eine wirkliche Lösung (oder Lösungsansätze) zu finden.
Letztendlich wird es nur hilfreich sein, Vorurteile abzubauen und bei Chancengleichheit in der Bildung anzusetzen bzw. diese auch umzusetzen.
Bei Frauen im speziellen müssen Modelle gefunden werden um den Einschnitt im beruflichen Werdegang aufgrund von Famielienplanung abzufangen/abzuschwächen. Inwiefern dies FAIR umsetzbar ist, ist nochmal ein ganz eigener Themenkomplex.
Das Frauen oder Männer eine höhere Chance haben ist denke ich immer nur Phasenweise richtig und hängt auch wenn es niemand ausspricht am Charisma des oder der Bewerberin, kombiniert mit den Präferenzen des Ausbildungsleiters/der Ausbildungsleiterin und wir sich Mittelfristig halt auch schon mal umdrehen.
Aber es kann auch sein das ein Geschlecht halt einfach keine Rolle spielt und sich der oder die Entscheiderin halt einfach Gegenteilig zum vorherigen Versuch entscheiden möchten. Wenn dieser halt negative Erfahrungen hervorbrachte die dann ausgeglichen werden sollen.
Solange die Aquerierung noch nicht ausschließlich in Algorithmen Hand liegt.. ist so etwas möglich, aber danach auch nicht ausgeschlossen.
Auf der anderen Seite kann man in einem freizügigen Land jederzeit zum Amt gehen und sein Geschlecht ändern lassen wenn man mit dem aktuellen nicht zufrieden ist, das sollte eine Gewisse Chancengleichheit hervor bringen. ;D
Wenn man möglichst unterschiedliche Einflüsse in seinem Produkt haben möchte ist Diversität nur förderlich, den "QuotenNeger" aus PR-Gründen einzustellen, ist in meinen Augen dagegen der falsche Weg.
Zu Diversität gehört auch auf unterschiedliche soziale Hintergründe zu achten (klar überschneidet sich dies hier auch teilweise mit der "Herkunft" einer Person).
Das wird im Zuge der "Diversitätsfrage" allerdings gerne unterschlagen.
Nunja, das gilt bei Neulingen in der Arbeitswelt.
Nach einigen Jahren in der Berufswelt zählen die Noten deutlich weniger.
Eine eindeutige Entscheidung auf Grundlage der Noten ist hier dann nichtmehr wirklich möglich.
Tatsächlich sind aktuell als Frau direkt nach dem Studienabschluss die Chancen höher eingestellt zu werden UND ein höheres Gehalt zu bekommen, als für einen Mann.
Zusätzlich
Nach der Auslese über "Hard-Skills"...
P.s.: Ja wahrscheinlich geht es da auch um eine gewisse Quote. Doch letztlich nimmt man was man bekommen kann. Finde das aber auch nicht unbedingt verwerflich solange man die anderen Blickwinkel bei der Entstehung Gedanklich mit einbezieht.
Es ist halt ein bisschen so wie: Das man bei der Ausschreibung nicht direkt nur Werbung schalten darf für die Bewerber die man sich wünscht, weil das andere Diskriminiert. Gleichwohl darf man die Entscheidung aber danach fällen.
Zum Beispiel darf man bei der Suche nach einem WG-Mitglied schon das wählen was man selber bevorzugt und die aussortieren die man absolut gar nicht dabei haben möchten.
Beides schließt sich natürlich mit dem Fairen Wettbewerb aus, aber es ist doch auf jeden Fall nachvollziehbar oder?
Wenn Spiele jetzt etwas toleranter werden ist das doch in Ordnung. Meine bestimmten Vorzüge, wünsche ich aber trotzdem selber zu wählen, weil ich sonst dadurch gezwungen werde etwas zu dulden was mir persönlich wieder spricht. Das ist dann aber doch das Menschenrecht. Generell sollte man aber bei dem Einholen der Bewerbungen offen sein und sie zumindest ein mal lesen oder Befragen.