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Fallout: New Vegas mit neuen Einblicken in chaotische Entwicklung – Fehlschläge und Geheimwaffen

Josh Sawyer war eine Schlüsselfigur in der Entwicklung von Fallout: New Vegas. Jetzt spricht er über damalige Herausforderungen.

Bild zu Fallout: New Vegas mit bewaffnetem Charakter
© Obsidian Entertainment / Bethesda Softworks

Das sind die 5 besten Spiele für PC und Xbox

Wer nach den besten Spielen der aktuellen Generation sucht, der ertrinkt gerade auf dem PC in einer Flut hochkarätiger Highlights. Damit ihr nicht untergeht, haben wir uns durch ein Meer von Titeln gewühlt und fünf herausgesucht, die wir euch uneingeschränkt empfehlen können. Und weil Microsoft mit der Xbox Series X und S auch im Konsolenmarkt unterwegs ist, haben wir für unsere Liste einfach mal beide Plattformen zusammengefasst.

Fallout: New Vegas zählt in Videospiel-Jahren gerechnet mittlerweile zu den etwas betagteren Titeln. Seinerzeit allerdings war das Spiel quasi eine Frühgeburt und fiel aus dem Nest wie das Küken einer ungeduldigen Vogelmama.

John Sawyer, Director von New Vegas, erinnert sich noch gut an diese Zeit und stellt rückblickend einige Schwierigkeiten an dem damaligen Vorgehen fest. Allerdings konnte er sich auf ein Feature verlassen, das das RPG trotz Startproblemen ins richtige Licht rücken würde.

Fallout: New Vegas kam mit unliebsamen Abstrichen

18 Monate hat es gedauert, bis Fallout: New Vegas „fertig“ entwickelt war. Gemessen daran, wie viel Geduld uns andere Reihen abverlangen und welche Zeitspannen wir zwischen zwei Titeln aus demselben Franchise gewohnt sind, fühlt sich das fast so schnell an wie einmal Blinzeln. Leider hat man dem Spiel diese Eile auch anmerken können: Um die Deadline einzuhalten, mussten Assets aus Fallout 3 wiederverwendet und eine Vielzahl an Bugs toleriert werden. Das will auch der Mitverantwortliche John Sawyer in einem Interview mit Edge Magazine (Gamesradar) nicht leugnen.

„Mir war klar, dass Leute sagen würden ‚Hey, das sieht quasi genauso aus wie Fallout 3‚. Und es gab viele Beschwerden über Bugs“, erklärt er hierzu. Diese Konflikte konnten aus dem Graben der stressvollen Entwicklungsphase heraus treffsicher prophezeit werden, aufgrund des Zeitdrucks musste das Team sich jedoch schlicht und ergreifend damit abfinden. Laut Sawyer war das sehr frustrierend und nur dadurch zu vertrösten, dass andere Prioritäten keine Sparmaßnahmen vertragen hätten.

Fallout: New Vegas und die Liebe auf den zweiten Blick

Trotz des Ausblicks auf einen ruckligen Start und eine Lawine hochgezogener Augenbrauchen war sich Sawyer sicher, dass Fallout: New Vegas in einem Aspekt glänzen kann und daher doch noch das Potenzial zum Hit hat. Zu Beginn waren es unter anderem die recycelte Optik und unsaubere Stellen im Spielfluss, die die Diskussion um New Vegas dominierten, die größte Stärke des Spiels entfaltete sich erst nach und nach – so wie von Sawyer vorhergesehen.

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Wer heutzutage über den Namen Fallout: New Vegas stolpert, weiß nämlich, dass keine nachhaltige Abstrafung für den übereilten Release stattgefunden hat, sondern positive Stimmen in der Übermacht sind. Besonders auf Steam schmückt sich der Titel mit einer Traumwertung von 96% Weiterempfehlungen bei über 175.000 abgegebenen Meinungen. Laut Sawyer seien der hohe Wiederspielwert und die gebotene Entscheidungsfreiheit maßgeblich dafür verantwortlich, dass Fans langfristig Gefallen an dem Ödland-Erlebnis gefunden haben.

Immerhin floss die meiste Arbeit in Abschnitte wie die Details und Freiheiten des Quests-Systems. „Das sind Dinge, die dich nach einem Spieldurchlauf sagen lassen ‚Was auch immer, wen interessierts?'“, äußert Sawyer. Erst nach einem weiteren Neustart decken Spieler*innen auf, dass sie zum Beispiel direkt zum Vegas Strip durchlaufen können. Wichtig war dabei, ein individuelles Abenteuer zu schaffen, dass immer wieder neue Pfade entdecken lässt. Warum nicht zum Beispiel einfach mal alle NPCs weg reduzieren, statt der Story zu folgen, und schauen was passiert?

Sawyer betont, dass Fallout: New Vegas den Test der Zeit bestehen konnte, weil solche Eskapaden eben im Bereich des Möglichen sind. Und auf die stößt man nun mal nicht unbedingt nach dem ersten Durchgang, weshalb die Mechanik in etwa den Effekt einer spät zündenden Geheimwaffe hatte. Mit ähnlicher Präzision könnte übrigens auch ein Fan-Projekt einschlagen, das New Vegas in der Engine von Fallout 4 neu auf erleben lassen möchte.

Quellen: GamesRadar, Steam / Fallout: New Vegas, YouTube / IGN