Wer die Dishonored-Reihe und auch Prey von 2017 gespielt hat, dem dürfte der Name Raphaël Colantonio etwas sagen. Nach dem leider finanziellen Misserfolg des Sci-Fi-Abenteuers verließ der kreative Kopf seinen langjährigen Arbeitgeber, die Arkane Studios, gründete ein eigenes Studio und veröffentlichte Weird West.
Nun ist er mit einem neuen Projekt zurück, welches sich Fans von Prey, Dishonored und Fallout: New Vegas schon einmal vormerken sollten. Denn diese drei Spiele dienen als Vorbild für den noch namenlosen Titel der WolfEye Studios. Wir verraten euch die ersten Infos.
Fallout trifft Prey & Dishonored mit Retro-Futurismus
In Colantonios Welt sind Fallout: New Vegas und Dishonored zwei verschiedene Lager: Auf der einen Seite ist die Open World des Obsidian-Rollenspiels, auf der anderen Seite das enge, aber doch vielfältige Korsett des Stealth-Spiels von Arkane. Und dazwischen? Da befindet sich Prey. Das neue Spiel der Wolfeye-Studios wird sich stärker an dem Fallout Spin-Off orientieren, aber trotzdem noch die DNA von Prey und Dishonored in sich tragen.
Im Gespräch mit Eurogamer erklärt Colantonio, dass man sich beim Szenario für das Amerika der 1900er-Jahre entschieden hat. Außerdem gibt es eine First Person-Sicht und eine zusammenhängende Welt. Ob es auch Open World sein wird? Das wollte der Game Director noch nicht verraten. Allerdings wird man überall hingehen können und „jeden töten, den du willst“. Denn natürlich wird auch dieses neue Spiel die Stärken einer Immersive Sim im Stil von Deus Ex oder System Shock bieten.
Die Quests sollt ihr demnach immer so angehen wollen, wie ihr es wollt. Es soll unzählige Möglichkeiten geben, die von Waffengewalt bis diplomatischer Rhetorik reichen. „Die Spiele von Obsidian sind ziemlich gut darin, und das ist der Rahmen, in dem wir uns in diesem Spiel bewegen“, so Colantonio weiter. Stilistisch, das verraten bereits die ersten Bilder, steuert man in Richtung Retro-Futurismus – Fallout lässt wieder grüßen.
Der Wilde Westen – aber nicht wirklich
In welcher Region Amerikas das neue Spiel tatsächlich angesiedelt ist, bleibt noch im Unklaren. Es sieht aber ein Stück nach dem Wilden Westen aus, was der Dishonored-Erfinder selbst bestätigt. Allerdings sei ihre Umsetzung mehr wie „Sci-fi-Literatur“, denn die typischen Klischees rund um Cowboys wird man hier nicht finden: Es gibt keine Duelle, keine Prämisse der Rache und so weiter.
Klar ist: Irgendwas passiert in dieser Welt, das zu einem verheerenden Ereignis führt und auf einmal die Menschheit schon über Roboter und ähnliches verfügt. Die Details sollen Spieler*innen erst im Laufe der Handlung erfahren, weshalb man dazu komplett schweigt.
Überhaupt wird man in nächster Zeit nicht allzu viele neue Infos erhalten. Der unbenannte Titel hat gerade erst die Pre-Production hinter sich, nun stellt man das Projekt verschiedenen Publishern vor. WolfEye Studios plant jedoch, irgendwann 2025 eine erste Alpha abzuhalten, für die man sich bereits auf der Spielwebseite vormerken lassen kann.
Colantonios ehemaliger Arbeitgeber, die Arkane Studios, arbeiten derweil an einer Videospielumsetzung von Marvel’s Blade. Die dürfte ebenfalls noch etliche Jahre entfernt sein.
Quelle: Eurogamer, Twitter / @WolfEyeGames, Wolf Eye Studios