Mit der Veröffentlichung der Fallout-Serie kam es nicht nur zu positiven Rückmeldungen: In der Community wird vor allem intensiv über eine ganz spezielle Szene intensiv und hitzig diskutiert. Der Vorwurf? Bethesda und das Film-Team würden den Ereignissen von Fallout: New Vegas widersprechen.
Dabei kocht an manchen Stellen das Thema hoch, dass Creative Director Todd Howard angeblich neidisch auf das Fallout-Spiel von Obsidian sei, da es bei manchen Fans deutlich höher im Kurs steht als die Bethesda-Entwicklungen. Aus diesem Grund würde er stets versuchen, Fallout: New Vegas an die Seite zu drängen. Dieser Theorie widerspricht Howard selbst und klärt ein für alle mal auf, wie die Fallout-Timeline aussieht.
Fallout: Die komplette Timeline in der Übersicht
Bevor wir darauf eingehen, was Todd Howard im Interview mit IGN verraten hat, folgt hier eine Spoilerwarnung: Falls ihr noch vorhabt, die Fallout-Serie zu sehen, solltet ihr spätestens jetzt die Augen zu machen. Denn in den folgenden Abschnitten geht es um eine der größeren Enthüllungen der Verfilmung.
Was wir bisher wissen: Die Fallout-Serie spielt vorangig im Jahr 2296 und damit nach allen bisherigen Videospielen. Im Detail sieht die Timeline laut Todd Howard wie folgt aus:
- 23. Oktober 2077: Die Atombomben fallen – in Fallout 4 und auch der TV-Serie ist dieser Moment mitzuerleben.
- 23. Oktober 2102: Das Jahr von Fallout 76, bei dem die Bewohner von Vault 76 exakt 25 Jahre nach dem Fall der Atombomben entlassen werden.
- 2161: 84 Jahre nach dem Nuklearschlag beginnt die Geschichte des ersten Fallouts in Südkalifornien, unter anderem in der Nähe der Stadt Shady Sands.
- 2197: In diese Zeit fällt die Handlung von Fallout Tactics, welches sich nahezu exklusiv um die Brotherhood of Steel und dem Finden von Vault 0 dreht.
- 2241: Der direkte Nachfolger von Fallout spielt zwar etliche Jahrzehnte später, ist aber dennoch mit den Ereignissen des Vorgängers verbunden. Im Mittelpunkt von Fallout 2 steht der Aufstieg der New California Republic und der Enklave.
- 2277: Genau 200 Jahre nach dem apokalyptischen Ereignis startet die Geschichte von Fallout 3, in der ihr euch zu Beginn als Bewohner von Vault 101 auf die Suche nach eurem Vater begebt. Nach und nach rückt aber vor allem die Enklave stärker in den Mittelpunkt.
- 2281: Nur vier Jahre später schlüpft ihr in Fallout: New Vegas in die Rolle eines Kuriers und landet in der Endzeit-Version von Las Vegas. Dort kommt es zum Konflikt zwischen der New California Republic und Caesar’s Legion.
- 2287: Als einziger Überlebender von Vault 111 begebt ihr euch zu Beginn von Fallout 4 auf die Suche nach eurem entführten Baby, aber stolpert in der Nähe von Boston über eine neue Technologie namens Synth, die die Zukunft der Menschheit sein könnten.
- 2296: Das Jahr der Amazon-Serie von Fallout, in der die Vault 33-Bewohnerin Lucy MacLean ihren Vater finden möchte, aber viel mehr über die Hintergründe von Vault-Tec in Erfahrung bringen kann.
Diese Timeline bildet den Kanon der Fallout-Reihe und bestätigt ein für alle Mal, dass Fallout: New Vegas für die Lore definitiv Kanon ist. Das gilt auch für die Serie, und trotzdem sollen sich diese nicht widersprechen.
Das Schicksal von Shady Sands erläutert
Im Fokus der kontroversen Diskussionen steht eine Tafel, die in der sechsten Folge der Fallout-Serie zu sehen ist. Dort zu erkennen? Eine Zeitlinie, die den Aufstieg und Fall von Shady Sands erklärt und im Jahr 2277 endet: Ein großer Pfeil zeigt auf eine riesige Explosion und deutet mehr als nur an, dass die Hauptstadt der New California Republic ausgelöscht wurde – vier Jahre vor den Ereignissen von Fallout: New Vegas, in der Shandy Sands eigentlich noch existiert.
Fans sehen darin einen offensichtlichen Bruch, den Todd Howard gegenüber IGN aufklärt. Obwohl die Tafel bei 2277 endet, heißt das nicht, dass Shady Sands in diesem Jahr bombardiert wurde. Stattdessen fand der Angriff irgendwann nach 2281, aber definitiv vor 2296 statt. Der Geschichte von Fallout: New Vegas wird damit nicht widersprochen.
Die Idee, Shandy Sands zu zerstören, kam übrigens nicht von Todd Howard selbst, sondern von den Showrunnern Graham Wagner und Geneva Robertson-Dworet. Diese hätten Bethesdas langjährigen Creative Director zuerst ein wenig schockiert, aber am Ende kam man zu einer Übereinkunft bezüglich dieses „ziemlich einschneidenden Story-Moments“.
„An manchen Stellen könnte es ein wenig Unklarheit geben. Aber alles, was in den vorherigen Spielen, einschließlich New Vegas, passiert ist, ist auch geschehen. Wir sind sehr vorsichtig, was das angeht“, schließt Todd Howard seine Ausführung ab. Was das für die Zukunft von Fallout bedeutet? Das bleibt abzuwarten, denn immerhin wird Fallout 5 noch einige Jahre sich warten lassen, und eine zweite Staffel der Serie ist ebenfalls noch in der frühen Produktionsphase.
Quelle: IGN