Wenn sich schon am 22. Juni alle Welt über den Release von Final Fantasy 16 freuen darf, müssen Spieler aus Saudi-Arabien auf Square Enix‘ nächstes großes Rollenspiel-Abenteuer verzichten.
Denn FF16 darf einem Tweet der nationalen Medienaufsichtsbehörde, die die Alterseinstufungen für Videospiele vornimmt, zufolge nicht in Saudi-Arabien veröffentlicht werden. Der Grund? Der Publisher sei „nicht bereit, die notwendigen Änderungen vorzunehmen“.
Final Fantasy 16: Keine Freigabe in Saudi-Arabien, weil „Unternehmen sich komplett weigert, Inhalt an die Region anzupassen“
Erst Anfang dieser Woche twitterte der Generalinspektor der saudi-arabischen Behörde, Hattan Tawili, dass „eines der wichtigsten und größten Spiele des Jahres“ auf dem besten Wege sei, „verboten zu werden, weil sich das Unternehmen komplett weigert, den Inhalt an die Region anzupassen“ (via Eurogamer). Damit sind der japanische Publisher Square Enix und das bevorstehende Final Fantasy 16 zweifelsfrei gemeint.
لمØبي لعبة #FinalFantasyXIVØŒ نود Ø§Ù„ØªÙˆØ¶ÙŠØ Ø¨Ø£Ù†Ù‡Ø§ لم تÙØ³Ø Ø¨Ø§Ù„Ù…Ù…Ù„ÙƒØ©ØŒ وذلك بسبب عدم رغبة الناشر بإجراء التعديلات اللازمة.
— التصني٠العمري للألعاب الإلكترونية (@VGAR_SA) May 3, 2023
الهيئة العامة للإعلام #المرئي_والمسموع #تصنيÙ_الألعاب pic.twitter.com/5OuWZJGEvX
Genauere Gründe für die ausbleibende Genehmigung für den saudi-arabischen Markt oder die konkreten „notwendige Änderungen“, die seitens der Entwickler getroffen werden sollen, werden nicht genannt. Spekulationen zufolge dürfte es sich aber allem voran um die etwas „erwachseneren Inhalte“, die Final Fantasy 16 im Gegensatz zu seinen Vorgängern bieten soll, handeln, wegen denen der Titel plötzlich Probleme hat.
So tauchen unter anderem in der brasilianischen Alterseinstufung Schlagworte wie „Nacktheit“, „Prostitution“, „Selbstmord“, „Folter“ oder „Drogenmissbrauch“ auf. Sehr viel wahrscheinlicher ist aber, dass es die LGBT+-freundlichen Inhalte sind, an denen sich die saudi-arabischen Behörden stören. Homosexualität ist dortzulande nämlich illegal, Anhänger der Community werden unterdrückt. Schon The Last of Us Part 2 litt unter den umstrittenen Verboten.
Eine Bestätigung seitens Square Enix gibt es bislang leider nicht. Der Publisher ist allerdings offen für die Inklusion der LGBT+-Community, fanden doch bereits Thematiken und Charaktere, die in direktem Zusammenhang stehen, ihren Weg in die Videospiele des Entwicklers. So zum Beispiel auch im Final Fantasy 7 Remake, oder im etwas aktuelleren Fantasy-Farming-Simulator Harvestella, wo ihr non-binäre Charaktere erstellen könnt. Ob Saudi-Arabien es sich auf seinem Weg, zum neuen globalen Gaming-Zentrum zu werden, leisten kann, auf Final Fantasy 16 zu verzichten, ist also mindestens fragwürdig.
Wow. Du scheinst die Weisheit ja mit Löffeln gefressen zu haben. Respekt!
Wenn die Saudis sage ich mal Monetentechnisch der größere Markt wären und nicht NA/EU, dann würden wir doch alle die Version für Saudi Arabien zu spielen kriegen.
SE hat doch einfach keine Lust, mehr Knete für die Anpassung seines Spieles für einen praktisch bedeutungslosen Markt zu investieren, bis auf den Crazy Prince MBA spielt doch eh keiner und der kauft sich ganze Studios anstatt Spiele.
Zu denken, hier handelt SE aus ethischen Gründen, was dann mit einem "Sehr gut SE!" kommentiert wird, so ein blödsinn. Wenn die Konzerne und Unternehmen einen Funken Anstand und Ethik besäßen, dürfte niemand mit SA Geschäfte abwickeln, erst recht nicht nach der Sache mit Kashoggi.
Da müsste bei jedem ein Licht aufgegangen sein, was scheinbar schon längst wieder vergessen wurde.
Laut Videogamechronicle könnte LGBTQ+ Content der Grund für das Verbot sein. In vagen Tweets von Februar soll wohl über derartige Inhalte spekuliert worden sein.
https://www.videogameschronicle.com/new ... di-arabia/
Das wird dann wieder herrliche Diskussionen zum Release geben.
Also wenn ich lese…. Dann suggeriert das für mich das der Grund definitiv bekannt ist und nicht das darüber spekuliert werden muss.