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Foamstars in der gamescom-Vorschau: Kein bloßer Splatoon-Abklatsch

Der spritzige Shooter in der gamescom-Vorschau: Kein bloßer Splatoon-Abklatsch

© Square Enix / Square Enix

Während Nintendo mit Splatoon 3 vergangenes Jahr bereits die dritte Runde der friedlichen Farbduelle eingeläutet hat, will Square Enix offenbar ein Stück vom Multiplayer-Kuchen ab haben und kündigte Ende Mai Foamstars an.

 

Zumindest auf den ersten Blick schlägt der 4v4-Party-Shooter mit chaotischer Kleckserei nämlich in dieselbe Kerbe, auch wenn statt tropfender Tinte hier bunter Badeschaum zum Einsatz kommt. Auf der gamescom konnte ich die Schlachten mit Seifenlauge nun selbst ausprobieren und berichte euch in der Vorschau, warum Foamstars mit Splatoon weniger gemein hat als erwartet und warum ausgerechnet das wirklich gut ist.

Foamstars: Die Skepsis mit Seifenlauge weggespült

Als riesiger Splatoon-Fan, der im zweiten Teil 150 Stunden verbracht und im dritten Teil zumindest knapp an der 100er-Grenze gekratzt hat, bin ich ehrlicherweise mit vorsichtiger Skepsis in den Anspiel-Termin zu Foamstars gegangen. Genau wie bei vielen anderen hat der Ankündigungstrailer bei mir nicht den besten Eindruck hinterlassen, weil sich angesichts der Hektik nur schwer erkennen ließ, wie man sich von Nintendos Spaß-Shooter differenzieren will.

Die ersten Minuten an der PlayStation 5, auf der Square Enix‘ Multiplayer-Titel neben Sonys Last-Gen-Konsole exklusiv erscheinen soll, belehrten mich dann aber schnell eines Besseren. Das fing schon bei der Charakter-Auswahl an: Acht Schaumschläger und Schaumschlägerinnen standen zur Auswahl, wobei immer zwei eine ähnliche Funktion an den Tag legen sollen und alle unterschiedliche Fähigkeiten im Gepäck haben. Ob die Blubberblasen mit hohem Tempo oder weiter Entfernung verschossen werden, hängt also von der Wahl des Charakters ab.

In zwei Vierer-Teams konnten wir uns vier Runden lang richtig nass machen, weshalb ich die Gelegenheit genutzt und vier verschiedene Badebomber ausprobiert habe. Während sich die beiden Standardfähigkeiten der Figuren nach der gut halbstündigen Session noch recht ähnlich angefühlt haben, sorgten der ultimative Angriff und die Waffe für angenehme Unterschiede, die sich direkt in meiner Spielweise widergespiegelt haben. Zum Launch sollen dann noch weitere Charaktere dazustoßen.

Auf eigenen Badelatschen stehen

Aber wie funktioniert Foamstars denn nun eigentlich? Nun, zwar wird genau wie bei Splatoon die Arena mit der bunten Substanz beider Teams eingesprüht, das Spielziel liegt aber im Gegensatz zu Nintendos Multiplayer-Hit nicht bei der breitflächigen Farbverteilung, sondern beim Ausschalten der Gegner – und das siebenmal. Ist euch das gelungen, wird einer eurer Feinde zum titelgebenden Foamstar: Er erhält mehr Lebenspunkte, eine höhere Schussgeschwindigkeit und weitere, für euch natürlich nervige Buffs.

Nur wenn ihr nun den Foamstar besiegt, geht ihr siegreich aus der Seifenschlacht hervor, während die Gegner natürlich versuchen, dieses Ziel ebenfalls zu erreichen. Die Trefferpunkte des Gegenübers mit eurem Badeschaum zu leeren, reicht aber noch nicht: Ist ein Feind vollständig eingeseift, müsst ihr ihn mit eurem Surfbrett überrollen, während ihr betroffene Teammitglieder mit der gleichen Aktion kurzzeitig aus derselben Misere retten könnt.

Das Verteilen des Seifenlauge ist allerdings trotzdem wichtig: In eurem eigenen Badeschaum bewegt ihr euch nämlich deutlich schneller, während euch die feindliche Farbe stark verlangsamt – und damit natürlich anfälliger für gegnerische Treffer macht. Außerdem liegt das Reinigungsprodukt nicht nur flach auf dem Boden herum, sondern kann zur Verteidigung auch als Mauer aufgeschichtet oder für einen Höhenvorteil genutzt werden, sodass zusätzlich eine vertikale Komponente ins Spiel kommt.

Schaumig, spritzig, richtig spaßig

Mit dem ersten Trailer zu Foamstars scheint sich Square Enix keinen Gefallen getan zu haben, denn die chaotische Seifen-Action macht beim Anspielen eine deutlich bessere Figur: Das kurzweilige Gameplay flutscht und rutscht und der Fokus auf das Ausschalten der Gegner samt Spezialfähigkeiten erstickt den unvorteilhaften Splatoon-Vergleich unter einem Berg von Badeschaum.

Ein paar Fragezeichen sind aber übrig geblieben, denn als Multiplayer-Shooter lebt Foamstars natürlich von regelmäßigen Updates mit neuen Inhalten und dazu ließ man mich auch auf Nachfrage noch im Dunkeln. Für die Anspiel-Session stand nur eine Arena und ein Mehrspieler-Modus zur Verfügung, in der Vollversion soll es aber neben weiteren Modi auch eine Singleplayer-Kampagne geben.

Und wo wir schon bei der Vollversion sind: Auch beim Aspekt der Monetarisierung taucht man den Kopf aktuell noch unter Wasser. Ob Foamstars also wie Splatoon ein Vollpreis-Titel mit kostenlosen Updates wird oder sich an den zahlreichen Free-2-Play-Spielen mit Battle Pass und anderweitigen Mikrotransaktionen orientiert, steht derzeit in den Sternen. Hier dürfte sich dann auch entscheiden, ob Foamstars wie ein Schaumengel emporsteigt – oder baden geht.

  1. Minimax hat geschrieben: 29.08.2023 11:01 Sobald einer eine Nische hat (Comic-Battle-Royal-PG12) ist sie zu, keiner spielt zwei solche Titel parallel.
    Die Nische hier wäre Splatoon. Man müsste beide Plattformen haben, um sich für eines davon entscheiden zu können.

  2. Ja. Das das Problem mit Life-Service. Es kann nur einen geben. Bei offline Games kann man draufspringen auf den Zug - soulslike, ubisoftformulalike etc. die Leute brauchen Nachschub.
    Das läuft bei Life-Service nicht. Sobald einer eine Nische hat (Comic-Battle-Royal-PG12) ist sie zu, keiner spielt zwei solche Titel parallel.

  3. Ich gehe weiterhin von einem Flop aus.
    Die Spieler- / Verkaufszahlen werden unter Squares Erwartungen sein (weil sie immer jenseits von Gut und Böse liegen), was schließlich zu einer Einstellung führt. So wie bei allen anderen Live Service-Titeln von Square mit Ausnahme von Final Fantasy Online.

  4. Wieviel Spaß Foamstars dann langfristig machen wird, hängt vor allem vom Umfang zum Release ab und ob man das Spiel weiterhin mit Updates versorgt oder nicht.
    Das und die Frage, wie viele es sich näher anschauen, dranbleiben. Im Zuge von Battle Royal gab es einige Versuche von Firmen, die letztlich an begrenzter Freizeit gescheitert sind. Man kann nicht jedes Game mitnehmen und ausreichend Zeit investieren, wie notwendig wäre, damit es am Leben bleibt.
    Der Vorteil hier ist, Splatoon ist Nintendoexklusiv. Damit fällt der große Konkurrent erstmal raus.

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