GOG.com hat via Twitter ziemlich missglückt für die DRM-freie und unzensierte Version von Postal 2: Paradise Lost geworben. Sie veröffentlichten ein Bild, in dem der „Postal Dude“ (Hauptcharakter der Postal-Reihe) auf einen Grabstein uriniert, auf dem „Game Journalism“ steht. Der Spiele-Journalismus hätte am 28. August 2014 „Selbstmord begangen“, ist weiter auf dem Grabstein zu lesen.
Um den 28. August 2014 herum wurde auf vielen Webseiten über das Ende der „Gamer Identity“ berichtet. Gamergate-Anhänger wiederum sahen diese Artikel als Beweis für eine Verschwörung bzw. einen Angriff auf die kulturelle Identität als Spieler an. Bei Paste schrieb L. Rhodes im April 2015, dass der Antagonismus in der Gamergate-Kontroverse ein Ergebnis der Spiele-Industrie sei, die versuchen würde, ihr Publikum demographisch zu erweitern, anstatt sich auf die Kern-Spieler zu konzentrieren. Rhodes meinte, dass „ist genau das, was Videospiele brauchten“.
Die überzogene Darstellung, die sicherlich zu der ungehobelten und derben Tonalität von Postal passt, kann und wurde allerdings auch mit GamerGate in Verbindung gebracht. Das Spiele-Magazin VG247 reagierte entsprechend darauf und schloss vorläufig seinen GOG-Partnershop, da der Tweet als „Unterstützung für GamerGate“ gewertet wurde. Sie schrieben: „GamerGate hat Leben zerstört, und wir sind sehr enttäuscht, dass GOG die Kluft zwischen denen, die über Spiele berichten, und einer stimmhaften Minderheit, die Spielejournalisten, Frauen und Minderheiten hassen, vertieft haben.“
Kurz darauf wurde der kontroverse Tweet entfernt. GOG veröffentlichte eine Entschuldigung und erklärte: „Die Absicht hinter unserem Tweet war es, über ein veröffentlichtes Spiel [Postal] zu informieren, das für umstrittene Inhalte bekannt ist. Leider ist es uns nicht gelungen, die Verbindung zwischen dem Bild, dem Datum und einer Hassbewegung herzustellen. Unsere Absicht war nie, jemanden zu verletzen oder Hass zu dulden.“
• The intention behind our tweet was to inform about a release known for controversial content.
— GOG.COM (@GOGcom) 19. Juli 2018
• Unfortunately, we’ve failed to make the association between the image, the date, and an abusive movement.
• Our intention was never to hurt or condone hate.
We have removed the tweet now, we clearly messed up here.
— GOG.COM (@GOGcom) 19. Juli 2018
Auch der PR-Manager von GOG meldete sich zu Wort und erklärte, dass sie das Spiel eigentlich so „derbe“ bewerben wollten, wie das Spiel halt ist. Sie dachten: „Das Spiel ist so ordinär, also lass uns damit was anfangen.“ Und den GOG-Mitarbeitern, welche die Social-Media-Kanäle der Vertriebsplattform mit Inhalten versorgen, war nicht bewusst, dass das verwendete Bildmaterial „so aufgeladen“ war – viel stärker als das allem Anschein nach gewollte „Piss-on-Journalismus-Bild“. Ein ähnliches Bild twitterte ursprünglich Running With Scissors (Entwickler von Postal) im November 2014.
Exclusive POSTAL 2: Paradise Lost screenshot! Those that know the game’s controls will understand. #GamerGate pic.twitter.com/JvzZwQXbtN
— Running With Scissors (@RWSbleeter) 8. Dezember 2014
GG ist der neue schwarze Peter dem immer die Schuld zugeschoben wird, wann immer es eine neue Kontroverse gibt.
Von daher
Danke, fuer die 60 Sekunden hat meine Aufmerksamkeitsspanne gerade noch gereicht. Sogar fuer die 90s!
In dem Video wird ja ausschliesslich absolut und von Fakten gesprochen. Ich akzeptiere das nun ohne weitere Ueberpruefung:
Dann versteh ich nicht, was sich die Leute so einkoten. Als Unbeteiligter wuerde ich sagen, ja mein Gott Korruption, Vetternwirtschaft und gebrechliche Egos die sich zur Kompensation als Gutmenschen darstellen wollen gibt es doch in jedem Wirtschaftszweig. "Ihr Journalisten" wurdet jetzt halt mehrfach beim Luegen erwischt. Handelt halt damit, in ein paar Jahren ist es vergessen und euch wird doch eh wieder geglaubt.
Als Beteiligter... denke ich mir meinen Teil. Sehe keinen hinreichenden Grund mit GamerGate NICHT in Verbindung gebracht werden zu wollen.
Gamergate in 60 Sekunden:
https://www.youtube.com/watch?v=wU1HQFplZ0U