Auf das noch für dieses Jahr geplante GTA 6 setzen nicht nur zahlreiche Spieler*innen große Hoffnung, sondern offenbar auch viele Entwickler*innen – und das selbst von anderen Studios als Rockstar.
Der Grund dafür liegt an der Bepreisung des AAA-Meteoriten: Bereits lange vor Release wird heiß diskutiert, was GTA 6 konkret kosten und ob es tatsächlich die 100 Euro-Grenze knacken könnte. Tatsächlich ist das der Wunsch von einigen, denn damit würde der Damm brechen und auch andere Spiele könnten teurer werden.
GTA 6: Wenn der Preis steigt, blüht die Industrie – oder?
Die Prognose, dass GTA 6 im Preis ordentlich anzieht, stammt von Industrie-Experte Matthew Ball, der in einer 223 Seiten langen Präsentation den derzeitigen Stand der Gaming-Branche darlegt. Als Teil von potenziellen möglichen Wachstumsansätzen diskutiert Ball untere anderem die Nintendo Switch 2, neue Spiele-Genres und den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Der letzte Punkt auf seiner Liste dreht sich allerdings um GTA 6 und seinen möglichen Preis.
So wird Rockstars nächster Ableger voraussichtlich die Ressourcen der Spieler*innen in Form von Geld und Zeit auffressen und damit die Konkurrenz kannibalisieren – schon jetzt versuchen andere Studios zu erahnen, wann der Open World-Titel erscheint, um ihren eigenen Release anzupassen. Laut Ball hoffen allerdings einige Entwickler darauf, dass GTA 6 teurer wird und damit die Grenzen verschiebt. Sollte der Preis bei 80 – 100 Euro (beziehungsweise Dollar) liegen, könnten auch andere Spiele entsprechend angepasst werden, um die steigenden Kosten der Produktion auszugleichen.
Lesetipp: Spiele sollten angemessen teuer sein
Ball führt das Argument ins Feld, dass Videospiele gemessen an den „echten Preisen“ derzeit historisch günstig seien, während die Entwicklung immer kostenintensiver wird und die Industrie kaum noch wächst. Der Analyst erklärt weiter, dass ein GTA 6 für 70 Dollar im Vergleich der günstigste Teil der Reihe wäre – der durchschnittliche Preis müsste eher bei 91 Dollar liegen.
Zumindest gefühlt steuert die Industrie tatsächlich auf eine Implosion zu: In den jüngsten Jahren wurden unzählige Angestellte entlassen, große Entwicklerstudios aufgekauft und Free-2-Play-Gacha Games sind zu einer geldscheffelnden Einnahmequelle geworden, mit denen viele einmalig bepreiste AAA-Spiele nur noch schwer mithalten können. Ob GTA 6 deshalb wirklich teurer wird, bleibt abzuwarten – ein bald stattfindendes Investoren-Meeting könnte hier Aufschluss geben.
Quelle: Matthew Ball