Der ehemalige F1-Pilot Scott Speed, der auch in realen Rennserien wie NASCAR, IndyCar, Formula E und Red Bull Global Rallycross hinter dem Steuer saß, wurde in der Abo-pflichtigen Rennsimulation iRacing gesperrt. Wie das Magazin The Drive berichtet, kam es zwischen Speed und dem Sim-Racer Jake Hewlett offenbar während eines Zweikampfs zu einem kleinen Zwischenfall mit Berührung, den man wohl ohne weiteres als einfachen Rennunfall angehakt hätte.
Nicht jedoch Scott Speed, der nach seinem Dreher ins Kiesbett anschließend keine Gelegenheit ausließ, sich mit Rempeleien und mitunter waghalsigen Kamikaze-Aktionen an seinem Konkurrenten zu rächen. Dieser streamte das besagte Rennen am virtuellen Nürburgring allerdings live, so dass es entsprechend viele Zeugen und empörte Reaktionen für das unsportliche Verhalten des Amerikaners gab. Nachdem der Fall bekannt wurde und bei Reddit in den Fokus rückte, veröffentlichten auch zahlreiche andere iRacing-Fahrer Videoclips rund um Zwischenfälle mit dem rempelfreudigen Heißsporn.
@scottspeed @iRacing @iRacingMyers https://t.co/K1DHLLbbHZ
— Andrew Fawcett (@Andrewtfawcett) 1. Februar 2018
Beschwerden beim Betreiber von iRacing über Speeds Verhalten auf der Strecke stießen dagegen auf taube Ohren – wahrscheinlich auch deshalb, weil der Rennfahrer auch als ein Aushängeschield und Markenbotschafter für die Simulation fungierte. Dabei ist das Unternehmen eigentlich dafür bekannt, Störenfriede schnell auszusortieren, die gegen die Regeln verstoßen, welche sich am Reglement realer Rennserien orientieren.
Während iRacing keinen Kommentar zu dem Fall abgeben wollte, bestätigte Speed gegenüber The Drive, dass er von dem Service suspendiert wurde und daher die Konsequenzen für sein Verhalten akzeptiert. In seiner Stellungnahme heißt es:
„This is not real life, it’s a game. The penalty for my action if protested against, is a suspension, which I accept[ed] and received. I personally wouldn’t feel like a man protesting a guy who I just accidentally wrecked out of the lead for returning the favor. But that’s me, and I understand that thinking is not treating iRacing with the appropriate amount of respect and is wrong. For that I sincerely apologize.“
Über den Facebook Marktplatz hat Speed zudem mittlerweile sein Simulator-Equipment für 7500 Dollar verkauft – ein Hinweis darauf, dass er sich aus dem virtuellen Motorsport zurückgezogen hat und sich wohl nur noch auf Rennen in der Realität konzentrieren will. Dabei lässt er es sich auch nicht nehmen, in einem kleinen Wortgefecht mit einem seiner Kritiker darauf hinzuweisen, dass er im Gegensatz zu manchen Sim-Piloten die Rennen eben so fährt, wie sie seiner Meinung nach unter realen Bedingungen stattfinden.
Doch auch im realen Rennsport-Leben scheint sich Speed mitunter ähnlich zu verhalten wie auf der virtuellen Rennpiste: Im Jahr 2008 schoss er in der Tourenwagen-Rennserie ARCA beim Saison-Finale seinen Konkurrenzen Ricky Stenhouse Jr. bewusst mit einem Schubser ins Heck ab – vermutlich als Racheaktion für eine frühere Kollision. Beide Fahrzeuge schieden danach mit einem Schaden aus und die Rennleitung disqualifizierte Speed anschließend für seinen Ausraster hinter dem Steuer.
Gibt auch ein hübsches Video dazu.
https://www.youtube.com/watch?v=bQh5O2RG4CQ
Scott Speed verhält sich wie ein Forza Crashkiddy..
eSport zeigt halt deutlich wie wichtig es ist, dass dessen Spieler das Spiel auch ernst nehmen und nicht bloß Unterhaltung darin sehen. Wer nur Spaß sucht, ist dort schlicht falsch. Und darum sind solche Spiele eben oft eine Nische, weil die breite Masse eben nur Spaß will.
Nein, wenn es so wäre, würde er das nicht erst tun nach dem er selbst gefault wurde. Er ist so ein typischer Charakter, der sich unbedingt rächen muss und dann deutlich mehr bevor er sich wieder einkriegt. Keine gute Eigenschaft für so einen Sportler.Das ist aber allgemein bei Spielen die Professionell betrieben werden so, auch bei CSGO, LOL und DOTA werden Leute rausgeworfen wenn die sich unsportlich verhalten. E-Sport halt.