Als Nintendo offiziell ankündigte, dass es einen Film zu The Legend of Zelda geben wird, wurden die teils Jahrzehnte währenden Wünsche der Fans erhört. Spannende Details wie Setting oder Cast sind natürlich noch nicht bekannt, aber allein die Aussicht mach viele Nintendo-Fans hibbelig.
Es stellt sich jedoch die Frage, warum es damit so lange gedauert hat – bietet sich doch eine Fantasy-Welt mit so umfangreicher Lore und beliebten Charakteren für einen spektakulären Film an. Mehr als eine äußerst mäßige Zeichentrickserie aus den 90ern und ein paar Fan-Trailern auf Youtube gibt es jedoch nichts zu sehen. Dafür sorgte der Big Boss persönlich.
The Legend of Zelda war wohl behütetes Franchise – „Die Antwort war immer Nein.“
In einer Ausgabe des Podcasts Video Game History Hour spricht Gail Tilden, ehemalige Marketingbeauftragte bei Nintendo of America, über den Siegeszug von zahlreichen Nintendo-Spielereihen, von Legend of Zelda bis Pokémon, und geht auch auf so manche Kuriosität ein, die aus heutiger Sicht mit „typisch 90er“ belächelt wird. Auch das Thema Verfilmungen wurde dabei von Gastgeber Frank Cifaldi angesprochen.
Demnach hatte Shigeru Miyamoto, ehemaliger Entwickler und Visionär von Nintendo und Erfinder zahlreicher auch heute noch populärer Reihen wie Super Mario, Legend of Zelda oder Donkey Kong, ein genaues Auge auf seine „Kinder“. Ideen zu einer Verfilmung von Legend of Zelda schob er immer einen Riegel vor. „Ich hatte ihn sogar persönlich gefragt: Herr Miyamoto, wenn Steven Spielberg selbst einen Zelda-Film machen würde, was wäre ihre Antwort?“, erzählt Tilden. „Die Antwort war immer Nein.“
Wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, dass Videospielverfilmungen in den 90er und 00er-Jahren keinen guten Stand hatten und zumeist als trashig galten. Nintendo musste selbst erfahren, wie der Super Mario Bros.-Film im Jahre 1993 komplett gegen die Wand gefahren wurde. Film-Umsetzungen wie Prince of Persia, Assassin‘s Creed oder die zumindest mit den späteren Filmen abstruse Resident Evil-Reihe könnten einem in diesem Glauben bestärken.
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Woran ein Metroid-Film scheiterte
Heutzutage sieht das schon etwas anders aus: Besonders der Super Mario-Animationsfilm von 2023 sowie Detektiv Pikachu gelten als sehr gelungene Filme aus dem Nintendo-Universum, auch zahlreiche Serienproduktionen wie Fallout oder The Last of Us beweisen, dass sich auf der Grundlage von Spielen auch gute Filme und Serien machen lassen. Wohl auch deshalb steht Nintendo mittlerweile komplett hinter einem Zelda-Film.
Mit einem anderen beliebten Franchise sei man in puncto Verfilmung in den 2000ern schon weiter gewesen, verrät Tilden. „Die Firma von Regisseur John Woo wollte einen Film über Metroid pitchen. Wir hatten verschiedene Storyansätze. Aber das Budget, das wir schlussendlich errechnet hatten, war riesig.“
Zu der Zeit sei der einzige beachtete Actionfilm mit einer Frau in der Hauptrolle Catwoman mit Halle Berry gewesen – der 2005 unter anderem mit der Goldenen Himbeere für den schlechtesten Film des Jahres bedacht wurde. „Das ist die Wahrheit darüber, warum dieses spezielle Projekt nie realisiert wurde.“
Quelle: gamehistory.org