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Witzige Wortmagie: Leximan in der gamescom-Vorschau

Mit Wörtern zaubern: Einzigartiges Gameplay auf der gamescom

© Knights of Borria / Marvelous Europe

Auf den ersten Blick sieht Leximan aus wie eine Mischung aus Undertale und Everhood: Die pixeligen Figuren, der schwarz-weiße Kampfbildschirm und eine hüpfende Schriftart dürften Indie-Liebhabern jedenfalls bekannt vorkommen.

 

Doch wer über optische Ähnlichkeiten hinwegsehen kann, stößt auf ein bizarres und vor allem sehr einzigartiges Kleinod, bei dem ein aus nur drei Leuten bestehendes britisches Entwicklerstudio ihre Liebe zu Dungeons & Dragons und der Magie der Sprache hat zusammenfließen lassen. Auf der gamescom konnte ich nun erstmals selbst in die wundersame Welt der Wörter abtauchen.

Leximan: Sprache ist ein scharfes Schwert

Während ihr im Anfang des Jahres veröffentlichten Hogwarts Legacy schnell zum Star der Zauberschule wurdet, gehört ihr in Leximan an der Academy Elementinia eher zu den Geächteten: Statt furiose Feuerbälle oder wogende Wassermassen zu beschwören, verfügt ihr nämlich nur über die popelige Leximantie, also die Macht der Worte. Dass sich dahinter in Wirklichkeit auch brachiale Zauber verstecken, bekommen eure Feinde allerdings schnell zu spüren.

Mit nur einer einzigen Freundin in den Schulkeller verbannt fällt euch nämlich schon bald eine wichtige Aufgabe zu, denn als ein Außenseiter die Akademie unter Beschuss nimmt, ist eure Sprachmagie die letzte Rettung. Zeit also, das Wörterbuch auszupacken und sich den Mund fusselig zu reden, um den fiesen Angreifer auszuschalten und so doch noch zum Held der Schule zu werden. Damit euch auf eurem Abenteuer nicht die Zunge abfällt, trefft ihr auf skurrile Charaktere, die euch bei eurer Rettungsmission unter die Arme greifen.

Den Worten Taten folgen lassen

Entsprechend erwartet euch in Leximan natürlich kein klassisches rundenbasiertes Kampfsystem, in dem ihr euch verschiedener Zauber bedient, um eure Gegner aus dem Weg zu räumen. Stattdessen fliegen bei jeder Begegnung Wortfetzen über den Bildschirm, die ihr dann zu mal mehr, mal weniger sinnvollen Ausdrücken zusammensetzen müsst. Jede Auseinandersetzung lässt sich dabei mit einer Vielzahl von Möglichkeiten auflösen, wobei die bizarren Situationen, die sich aus verschiedenen Wortwitzen entspinnen, den Reiz des Spiels ausmachen dürften.

Ob ihr einen in der Toilette sitzenden Goblin einfach herunterspült oder ihn aus eurem Badezimmer vertreibt, indem ihr ihn über die Sinnlosigkeit des Universums aufklärt, liegt genauso bei euch, wie das Befehligen eines Roboter-Hausmeisters, bei dem ihr euch zwischen Laserstrahlen und Zerquetschen entscheiden müsst – alles natürlich transportiert durch das Verbinden von Wortfragmenten. Leximan bedient sich also einer ziemlich einzigartigen Gameplay-Mechanik.

Auch außerhalb der Kämpfe müsst ihr eure Zunge nicht im Zaum halten: Mithilfe eines Eingabemenüs könnt ihr sogar in der Spielwelt jederzeit auf eure Magie zurückgreifen und so zahlreiche Geheimnisse entdecken, etwa wenn ihr euch größer macht, um Gewichte zu heben, oder eine Holztür zerstört. In der spielbaren Demo auf der gamescom gab es bislang nur eine Handvoll solcher Interaktionen, die Vollversion soll aber noch eine ganze Menge mehr bieten.

Wie mir die Entwickler überraschenderweise mitteilen, arbeite man übrigens an weiteren Sprachen: Leximan soll also nicht nur auf Englisch, sondern voraussichtlich auch auf Deutsch erscheinen. Angesichts der Konzentration auf Sprache und Wortwitze dürfte das kein leichtes Unterfangen werden, ich drücke den ambitionierten Briten aber definitiv die Daumen. Falls ihr derweil noch mehr Indie-Futter sucht, schaut doch mal bei unseren fünf Highlights von der Indie Arena Booth auf der diesjährigen gamescom vorbei.  

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