Highlight: San Francisco Rush 2049
Das Highlight der Sammlung stellt ohne Zweifel San Francisco Rush 2049 dar, welches einige sicher
auch noch von der recht gelungenen Umsetzung auf Segas Dreamcast kennen. Hier rauscht ihr mit futuristischen Vehikeln durch die Achterbahn-Straßen der amerikanischen Metropole, nutzt jede erdenkliche Abkürzung aus und genießt den Geschwindigkeitsrausch. Hebt ihr ab, könnt ihr zusätzlich kleine, ausfahrbare Flügel aktivieren, was zwar etwas komisch aussieht, aber euch sanft auf den Asphalt zurückgleiten lässt. Auf Wunsch schaltet ihr sogar Waffen hinzu, wodurch Rush 2049 neben einem futuristischen Arcade-Racer auch noch zum Actionballerei im Stil von Wipeout oder Extreme G mutiert. Technisch ist San Francisco Rush eindeutig der spektakulärste Titel der Sammlung, auch wenn das Spiel bei modernen Racern natürlich nicht mehr mithalten kann. Dennoch erfreut sich das Auge an der Szenerie der Stadt, die eine Mischung aus gegenwärtiger und futuristischer Architektur darstellt und wunderbar flüssig an euch vorbei zischt. Alleine dieser Titel rechtfertigt schon den Kauf der Arcade Treasures, denn hier bekommt ihr zwar etwas angestaubten, aber dennoch erstklassigen Rennspaß geboten. Das Highlight der Sammlung: San Francisco Rush 2049.
Auch der Vorgänger San Francisco Rush The Rock: Alcatraz Edition ist auf der DVD enthalten und wurde 1:1 von der Spielhalle umgesetzt. Klemmt euch also hinters Steuer und macht die wohl berühmteste Strafanstalt der Welt unsicher, indem ihr mit euren Boliden durch den Gefängnistrakt rast oder euch an anderen Stellen der Insel heiße Duelle mit der KI liefert.
Ab ins Wasser und in den Matsch
Die Rennen werden in der Kollektion nicht nur auf dem Asphalt ausgetragen, sondern entführen euch auch ins kalte Nass sowie auf matschige Pisten: In Hydro Thunder dreht sich alles um Schnellbote, mit denen ihr die Konkurrenten nass machen müsst. Daneben sorgen Rampen und Turbo-Boosts auf den abwechslungsreichen und z.T. spektakulär in Szene gesetzten Strecken für den nötigen Kick, an den sich auch noch so mancher PSone- und
Dreamcast-Spieler erinnern wird. Zwar kommt Hydro Thunder gerade bei der Wasser-Physik nicht an Wave Race & Co heran, doch lädt die feucht-fröhliche Wasser-Raserei auch heute noch immer wieder für eine Boots-Tour zwischendurch ein und stellt damit ebenfalls eine gelungene Ergänzung der Arcade Treasures dar. In Hydro Thunder tauscht ihr den Asphalt gegen Wasser-Rennspaß.
Man stelle sich jetzt einfach Hydro Thunder vor und verlege das Szenario vom Wasser auf matschige Schlammpisten und heraus kommt: Off Road Thunder. Hinter dem Steuer von Monster Trucks geht’s auf den teilweise abgedrehten Kursen ab in den Dreck und im Demolition-Modus lasst ihr die Fetzen fliegen. Ein ähnliches Konzept setzte Midway bereits vor dem 3D-Zeitalter um. Vielleicht erinnert sich noch jemand an den Spielautomaten, an dem gleich vier Lenkräder befestigt waren? Genau, die Rede ist von Super Offroad, bei dem ihr euch mit bis zu vier Spielern gleichzeitig in kleinen Gelände-Buggys durch Wasserpfützen und unebenes Gelände schlagt. Auch NES-Spielern dürfte der Name ein nostalgisches Grinsen entlocken und war Super Offroad nicht auch einer der wenigen Titel, die den 4-Spieler-Adapter auf Commodores Amiga unterstützt haben? Als Bonus findet sich zudem das Trak Pak, das euch weitere Strecken zur Verfügung stellt.
Zukunft und Vergangenheit
In eine ganz ähnliche Kerbe schlägt Badlands, bei dem das Off Road-Szenario einfach durch ein Zukunfts-Setting ausgetauscht wurde und ihr mit bewaffneten Pixelfahrzeugen den anderen Fahrern das Leben schwer macht. Genau wie bei Super Offroad könnt ihr nach einem Rennen die Fahrzeuge aufrüsten, wobei Badlands hauptsächlich Waffen im Repertoire hat. Trotz der starken Ähnlichkeit zum durchaus ansprechenden Offroad-Geplänkel will der Spielspaß-Funke bei Badlands nicht so recht überspringen, was vielleicht auch an den tristen, meist in Grautönen gehaltenen Strecken liegen mag. Auch das futuristische S.T.U.N. Runner ist weniger interessant, auch wenn es über eine enorm flotte 3D-Vektorgrafik verfügt und durchaus als Ur-Vater von Wipeout & Co betrachtet werden kann. Apropos
Vektorgrafik: Natürlich darf bei einer Midway Collection rund um Rennspiele ein Klassiker nicht fehlen: Race Drivin’ aus dem Jahr 1990. Zwar entlockt der Titel Burnout-verwöhnten Spielern nur noch ein müdes Lächeln, doch ist es eine nette Beigabe zu einer insgesamt sehr gelungenen Sammlung, die zudem viele Hintergrundinformationen und Bonusmaterial zu jedem einzelnen Titel bereit hält.Der Klassiker: Race Drivin‘.
Technik von gestern
Technisch sind alle enthaltenen Spiele naturbedingt nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Es handelt sich durchweg um 1:1-Umsetzungen der Spielhallen- bzw. Dreamcast-Versionen (San Francisco Rush 2049), die den jeweiligen technischen Stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung repräsentieren. Neben einer oft detailarmen und pixeligen Grafik hat diese Tatsache natürlich auch Auswirkungen auf den Sound, der oft sehr düdelig und höchstens im Stereo-Ton daher kommt. Auch die Steuerung erscheint nicht immer ganz genau und reagiert bei manchen der Genre-Perlen etwas ungenau und zickig. Eine Gemeinsamkeit teilen alle Titel bezüglich des Schwierigkeitsgrades, der Spielhallen-typisch durchweg hoch ausgefallen ist. Allerdings müsst ihr nicht immer nur alleine ran: Genau wie bei den Automaten könnt ihr abhängig vom jeweiligen Spiel mit bis zu vier Zockern gleichzeitig loslegen, sei es mit allen Teilnehmern auf einem Fullscreen-Bildschirm (z.B. Super Off Road) oder im Splitscreen (z.B. San Francisco Rush) – lediglich die Möglichkeit zum System Link vermisst man bei manchen Titeln. Einen echten Online-Modus gibt es nicht, doch könnt ihr über’s Netz zumindest eigene Highscores hochladen und mit anderen Spielern vergleichen.