Was entsteht, wenn Spieleentwickler eine Vorliebe für den Kultfilm Labyrinth mit David Bowie und jahrelange Berufserfahrung bei Lionhead Studios (Fable, Black & White) mitbringen: Ein interessanter Multiplayer-Titel namens King of Meat, der nicht nur hektische Sprungpassagen, ordentliches Hack and Slay als spaßigen Multiplayer-Titel vereint – sondern auch die Möglichkeit bietet, eigene Höhlensysteme zusammenzuhauen und Freunde dadurch zu lotsen. Dungeon Keeper, ebenfalls von einem Peter-Molyneux-Studio entwickelt, lässt grüßen.
Aber King of Meat von Entwickler Glowmade mit einem Klassiker wie Dungeon Keeper gleichzusetzen, wäre zu kurz gegriffen – und verpasst vor allem die Chance, den Titel als das zu begreifen, was der von Publisher Amazon Games herausgegebene Spiel wirklich ist: Ein kreativer Mischmasch, an dem wir im Rahmen eine Anspielevents Hand anlegen durften. Wichtiger Hinweis: Wir wurden zum Event freundlicherweise eingeladen, verpflichtet zur Berichterstattung waren wir dadurch natürlich nicht.
Springen wie bei Rayman, buddeln wie bei Horny?
Vorab: Bei den Plattforming-Etappen fühlten wir uns stellenweise an ein Rayman Raving Rabbids erinnert – falls das Geschicklichkeitsspiel noch jemand kennt? Aber Rayman, Dungeon Keeper und andere Vergleiche beiseite: Die zwei zentralen Kreativköpfe hinter King of Meat sind Jonny Hopper und Mike Green, die beiden Studiogründer von Glowmade. Zusammen bringt das Duo jahrelange Berufserfahrung beim Branchenurgestein Lionhead Studios mit. Hopper war mehrere Jahre in leitender Funktion beim Molyneux-Studio beschäftigt, Green sogar an die acht Jahre – mitunter als Chef-Leveldesigner für Fable 3.
Bislang hat sich das Studio vor allem mit einem Plattformer wie Wonder Worlds hervorgetan. Aber Personalien und Firmengeschichten außer Acht gelassen: Was bietet King of Meat nun spielerisch? Im Rahmen des Anspielevents wurden wir, zusammen mit anderen Pressevertreter*innen, zuallererst auf einen virtuellen Umschlagplatz geschubst – einem Ausgangspunkt: dort befinden sich verschiedene Geschäfte, in denen ihr euren Charakter mit Waffen ausrüstet oder euch kosmetische Inhalte besorgt. Von diesem Hub ausgehend, geht es dann los zu verschiedenen Leveln.
Sobald sich alle Mitspieler*innen (maximal vier in einer Gruppe) ausreichend mit Stich- und Hiebwaffen oder Ähnlichem ausgerüstet hatten, durchschritten wir ein Portal – und auf der anderen Seite wartete erstmal die Level-Auswahl. Immer vier unterschiedliche Level wurden uns zur Auswahl gestellt – und dasjenige mit den meisten erhaltenen Stimmen wurde anschließend bestritten. Was wir dann unabhängig von der getroffenen Wahl betreten, sind quietschbunte, aber keinesfalls ungefährliche Dungeons.
Feurige Fässer und skelettierte Ballermänner (und -frauen)
All diese Levels eint, dass ihr als Team arbeiten müsst, etwa um in unterschiedlichen Stellen Hebel umzulegen, damit ein Tor zu öffnen – und somit den nächsten Levelabschnitt zu erreichen. Besonders Freude bereiteten uns die Stellen, wenn wir mit einem Hammer mächtige Attacken geschmettert – und folglich gegnerische Skelette zerschlagen haben. Doch Draufhauen und Teamwork ist nicht alles. Während der uns mit dem Spiel zur Verfügung stehenden Zeit, wurde vor allem gesprungen, was das Gamepad hergibt.
Dabei kamen wir uns vor, wie ein Mitstreiter der japanischen Gameshow Takeshis’s Castle, falls diese TV-Show noch jemand kennt? Auf hoch und hinunter bewegende Plattformen im rechten Augenblick springen, während ein überdimensionierter Knüppel auf der Horizontalen rotiert, ständig droht, euch hinunterzustoßen – so lässt sich das Spielgefühl umschreiben. Solche Stellen, die Reaktionsschnelle erfordern, machen einfach Spaß – auch in King of Meat. Doch was ist eigentlich mit dem Dungeon-Builder-Part, den wir eingangs vollmundig angekündigt haben?
Innerhalb der Welt von King of Meat nennt sich der Dungeon Builder Komstruct. Mit diesem könnt ihr eigene Levels bauen, danach eure Freunde durch die mit Fallen und Gegner gespickten Höhlensysteme schicken – oder euch selbst hineinstürzen. Wir als Gaming-Veteranen fühlten uns direkt an ein Stunts (1990) von Distinctive Software erinnert, einem Rennspiel, bei dem man andere Spieler*innen dank des Track Editors auf selbst konstruierte Pisten setzen konnte.
Eigene Dungeons bauen in King of Meat – oder auch erstmal nicht
Leider konnten wir Komstruct nicht selber ausprobieren; wie gut oder schlecht derselbe funktioniert, wissen wir leider nicht. Zumindest das Konzept hört sich spaßig an. Aber auch so sollte King of Meat erstmal genug Gaming-Futter bieten, mit seinen über 100 Levels, die ab Release zur Verfügung stehen sollen, wie man uns seitens Glowmade Studios bestätigte. Schön: Die Levels dürften eindeutig als von den jeweiligen Designer*innen erstellte Kreationen markiert sein.
Im aktuell veröffentlichten, offiziellen Trailer seht ihr den durchgedrehten Genre-Bender in Aktion.
Wenn euch also ein Level von Designer Max Mustermann besonders viel Freude bereitet hat, ist anzuraten, weitere Levels desselben Kreativschaffenden auszuprobieren. So jedenfalls bleibt King of Meat in der Hauptsache als nervenaufreibender Plattformer mit Kampfkomponente für Teamplayer in Erinnerung; ob sich das vielversprechende Alleinstellungsmerkmal Dungeon Builder in der Praxis bewahrheitet, bleibt abzuwarten.
Erscheinen soll King of Meat für PC (über Steam), PlayStation 5, Xbox X | S und die Nintendo Switch. Dabei sollt ihr wahlweise auch auf eine komplett auf Deutsche vertonte Version zugreifen können. Ein konkretes Veröffentlichungsdatum steht aktuell noch nicht fest. Wenn wir was auszusetzen hätten: Einen PvP-Modus vermissen wir und der Schwierigkeitsgrad darf ruhig knackiger sein. Aber warten wir’s ab, ob King of Meat bis zum Release noch durchbrät.
Quellen: bereitgestellte PR-Materialien; Amazon Games; Glowmade; Tequila Works; YouTube /@PlayStation