Bei der Game Developers Conference (GDC) zeigte Nvidia zwei Technik-Demos, in denen GeForce-RTX-Technologien mit einem Arm-basierten MediaTek-Prozessor (Kompanio 1200) kombiniert wurden.
In der ersten Demo wurden Echtzeit-Raytracing-Reflexionen und DLSS in Wolfenstein: Youngblood präsentiert, auch wenn die Performance sichtlich noch Optimierungsbedarf hat. In der zweiten Tech-Demo (The Bistro) zeigte Nvidia Echtzeit-Raytracing inklusive Nvidia RTX Direct Illumination (RTXDI) und Nvidia Optix AI-Acceleration Denoiser (NRD). Beide Demos liefen auf einer Arm-basierten MediaTek-Kompanio-1200-Plattform in Kombination mit einer GeForce-RTX-3060-GPU. Arm-basierte Prozessoren werden in zahlreichen Geräten verwendet, vor allem aber in Smartphones und Tablets (Android und iOS).
Nvidia hat die RTX-SDKs für die Nutzung auf Arm-Geräten entsprechend angepasst:
- „Deep Learning Super Sampling (DLSS), welches mithilfe von KI die Framerate erhöht und so für beeindruckend scharfe Bilder in Spielen sorgt.
- RTX Direct Illumination (RTXDI), mit dem Entwickler dynamische Beleuchtung in ihre Spiele integrieren können.
- NVIDIA Optix AI-Acceleration Denoiser (NRD), der KI nutzt, um Bilder mit hoher Wiedergabetreue schneller zu rendern.
- RTX Memory Utility (RTXMU), welches die Nutzung des Grafikspeichers durch Anwendungen optimiert.
- RTX Global Illumination (RTXGI), welches für realistische Lichtreflexionen in Spielen sorgt.
- Die RTXDI, NRD und RTXMU SDKs sind jetzt für Arm mit Linux und Chromium verfügbar. RTXGI und DLSS werden in Kürze folgen.“
„Die Ausweitung der RTX-Unterstützung von Nvidia auf Arm und Linux hat das Potenzial Spiele und Branchen wie die Automobilindustrie zu unterstützen, in denen führende Hersteller die Unreal Engine nicht nur für die Design-Visualisierung, sondern auch für digitale Cockpits und Infotainment einsetzen“
, sagt Nick Penwarden, Vice President of Engineering bei Epic Games. „Wir freuen uns immer über leistungsstarke Features und SDKs, die über viele Plattformen hinweg genutzt werden können.“
„Wolfenstein: Youngblood ist das erste RTX-PC-Spiel, das auf einem ARM-basierten System gezeigt wird: ein Beweis für die Flexibilität, Leistung und Optimierung der id Tech-Engine“, sagt Jim Kjellin, Chief Technology Officer bei Machinegames. „Ein id Tech-basiertes Spiel, das auf einer ARM-CPU mit aktiviertem Raytracing läuft, ist ein bedeutender Schritt. Deutlich mehr Spieleplattformen werden für alle Spieleentwickler verfügbar sein.“
„RTX ist die bahnbrechende Technologie, die in den letzten zwei Jahrzehnten im PC-Gaming Einzug gehalten hat“, sagt PC Tseng, General Manager der Intelligent Multimedia Business Unit von MediaTek. „MediaTek und NVIDIA legen damit den Grundstein für eine neue Kategorie von Arm-basierten Hochleistungs-PCs.“
„Die RTX-Unterstützung für Arm und Linux eröffnet Spieleentwicklern neue Möglichkeiten, um immersive Erlebnisse auf einer breiteren Palette von Plattformen zu ermöglichen“, sagt Mathieu Muller, Senior Technical Product Manager of High-End Graphics, Unity. „Die innovativen Grafikfunktionen von GeForce RTX geben Unity-Entwicklern, die die Arm-Plattformen nutzen, mehr Werkzeuge in die Hände.“
Hintergrund Arm-Architektur (Wikipedia): „Das Unternehmen ARM Limited stellt keine eigenen ICs her, sondern vergibt unterschiedliche Lizenzen an Halbleiter-Entwicklungsunternehmen und Halbleiterhersteller. Dabei können die Kunden wählen zwischen Entwicklungslizenzen, die die Entwicklung eigener ICs auf Basis der ARM-Architektur ermöglichen, und dem Zukauf von sogenannten IP-Cores, Funktionsblöcken wie CPU-Kerne der Arm-Cortex-A-Reihe, GPU-Einheiten wie Mali oder Bussystemen wie AMBA, die dann zu eigenen System-on-a-Chip-Bausteinen konfiguriert werden. Die Vielzahl dieser Lizenznehmer und verschiedene Vorteile der Architektur (z. B. geringer Energiebedarf bei hoher Leistungsfähigkeit) führten dazu, dass ARM-Implementierungen im Embedded-Bereich die meistgenutzte Architektur sind. Fast alle derzeitigen Smartphones und Tabletcomputer haben lizenzierte ARM-Prozessoren, darunter das iPhone und die meisten Android-Geräte.“
Darüber hinaus ist am Freitag das Formel-1-Rennspiel F1 2021 veröffentlicht worden. Es unterstützt Raytracing-Schatten und -Reflexionen sowie DLSS (versteckt unter Anti-Aliasing bei „Videomodus“).
Nvidia: „Mit diesem Leistungsschub schafft jede GeForce-RTX-GPU 60 FPS+ bei 1440P mit aktiviertem Raytracing in F1 2021. Spieler mit einer GeForce RTX 3070 und höher können mit über 60 FPS bei 4K mit maximalen Einstellungen und aktiviertem Raytracing spielen.“