Das OnePlus 9 Pro ist ein Android-Smartphone auf Flaggschiff-Niveau (OnePlus ist Teil des chinesischen BBK-Electronics-Konzerns). Es bietet ein hervorragendes, kontraststarkes und scharfes 120-Hz-Fluid-Display (6,7 Zoll mit Corning-Gorilla-Glas – diagonal von Ecke zu Ecke; 3216×1440; 525 ppi; Seitenverhältnis: 20,1:9). Im Gerät verrichtet ein Qualcomm Snapdragon 888 (5G) mit Adreno 660 GPU seinen Dienst. Der Arbeitsspeicher (LPDDR5) ist je nach Modell 8 GB oder 12 GB groß. Der nicht erweiterbare interne Speicher umfasst 128 GB oder 256 GB (UFS 3.1 2-LANE). Der zweigeteilte Akku bietet 4.500 mAh und lässt sich mit Warp Charge 65W extrem schnell wieder aufladen (ca. 30 Minuten mit dem beiliegenden Netzteil). Wireless Charging ist mit 50W möglich. Außerdem verfügt das Smartphone über einen ziemlich guten Vibrationsmotor, einen ordentlichen Fingerabdrucksensor im Display und IP68-Zertifizierung. Das Smartphone ist ab 899 Euro erhältlich.
Die Performance in Anwendungen, beim Surfen, beim Spielen oder beim Videos schauen, ist dank Qualcomm Snapdragon 888 rasant, wobei vor einigen Monaten ans Tageslicht gekommen ist, dass das OnePlus 9 Pro die Performance vieler Apps bewusst ausbremst (zur Steigerung der Energieeffizienz), was das Unternehmen mittlerweile auch bestätigt hat. Nur Benchmarks-Apps werden gezielt nicht „gebremst“.
In Caschys Blog auf Basis von AnandTech heißt es: „Das Ergebnis ist im Groben dadurch dasselbe wie bei alten Tricksereien: Die Benchmark-Ergebnisse haben wenig Bezug zur tatsächlichen Leistung. Aufgefallen war dies, weil das OnePlus 9 Pro in Browser-Benchmarks deutlich schlechter abschnitt als Konkurrenzmodelle, weil die Blacklists bei Chrome und Co. greifen. Ausgebremst werden damit gezielt Apps wie WhatsApp, Facebook, Chrome, YouTube, Instagram, die Kamera-App, Firefox, Amazon, Twitter, Twitch, Pokémon Go! und viele mehr. Ausgeklammert sind aber offenbar bewusst einige beliebte Spiele. Etwa konnte ‚Genshin Impact‘ (…) die volle Leistung des OnePlus 9 Pro abrufen.“
Die Performance des Geräts könnt ihr auf folgenden Screenshots von Benchmarks anschauen. Sie ist erwartbar hoch mit dem Snapdragon 888 – muss sich aber Apple-Pendants und ggf. dem Samsung S21 Ultra knapp geschlagen geben. Die Hitzentwicklung beim 3DMark-Stresstest war mit 42°C okay, aber das Gerät wurde schon spürbar warm (inkl. Schutzhülle). Zugleich wird bei Spielen in der Regel der Pro-Spielemodus angeschaltet, der quasi eine Art „Bitte-Nicht-Stören“-Modus aktiviert – zusätzlich können Grafik-Optimierung, eine Verbesserung des haptischen Feedbacks (Fehleingaben reduzieren) und Netzwerkoptimierung aktiviert werden.
Notebookcheck schreibt zur Spiele-Tauglichkeit: „Das mit den 120 fps in Games, die der Bildschirm ja darstellen könnte, ist allerdings immer noch so eine Sache: Aufgrund des höheren Akkuverbrauchs erlaubt OnePlus eine erhöhte Bildwiederholrate (90 fps) bisher nur in Fortnite, alle anderen Games müssen mit 60 fps auskommen. (…) Wir testen die Frame-Raten mit der Software-Suite von GameBench in Spielen wie PUBG Mobile und LoL: Wild Rift und erhalten dort selbst bei maximalen Einstellungen recht konstante 60 fps. Die Steuerung ist tatsächlich sehr flüssig, und auch der HDR-Modus von PUBG Mobile lässt sich für noch schickeres Aussehen aktivieren. Somit eignet sich das OnePlus 9 Pro wieder sehr gut für Gaming, auf erhöhte Frame-Raten jenseits der 60 Hz sollte man aber nicht bauen.“
Zu den Kameras: Die 48 MP-Hauptkamera (Sony IMX789, 1/1.43’’, 23mm, ƒ/1.8, OIS, 7P) und die 50 MP-Ultra-Weitwinkel (Sony IMX766, 1/1.56”, 14 mm, ƒ/2.2, Freiform-Objektiv, 7P) sind wirklich gute und starke Kameras – und das nicht nur bei guten Lichtbedingungen. Überraschend stark zeigt sich die Ultra-Weitwinkel-Kamera, die vor allem bei Panorama-Aufnehmen oder alternativ gute Übersichtsperspektiven einen guten Mehrwert bringt. Die 8 MP-Telekamera (3.3x, 77 mm, ƒ/2.4, OIS, 5P) mit einem 3,3-fachen optischen Zoom ist okay, bleibt von der Bildqualität (Schärfe) aber hinter den anderen beiden Sensoren zurück – und vor allem hinter der Konkurrenz. Der Sinn der Monochrom-Kamera erschließt sich mir nicht. Die Farbwiedergabe der Kamera wurde in Zusammenarbeit mit Hasselblad optimiert und im Gegensatz zu vielen anderen Smartphones sind die Farben auf den Fotos nicht so übertrieben grell. Auch die Videoaufnehmen können sich sehen lassen (bis zu 4K mit maximal 120 fps), wobei die 8K-Auflösung (mit 30 fps) natürlich nur Spielerei ist.
Insgesamt ist das OnePlus 9 Pro ein ziemlicher Alleskönner mit einem herausragenden Display, guten Spiele-Funktionen und zwei tollen Kameras.