Dass Overwatch 2 mit Tracer und Soldier 76 Charaktere aus dem LGBTQIA+-Spektrum vorzuweisen hat, ist weder neu noch ein Geheimnis. Mit Life Weaver, Pharah und Baptiste haben sich kürzlich außerdem drei weitere Helden geoutet.
Den Pride Month, der jedes Jahr im Juni gefeiert wird und das breite Spektrum von sexuellen Präferenzen abseits der Heterosexualität zelebriert, konnten Spieler in Blizzards Ego-Shooter bislang aber noch nicht feiern. Das soll sich jetzt ändern, doch die eigentlich frohe Kunde hat einen Haken, der dafür sorgt, dass nicht alle Fans an den Feierlichkeiten teilnehmen können.
Overwatch 2: Pride Month nur da, wo es auch erlaubt ist
In einem Interview mit den Kollegen von Dexerto, gab Senior Game Producer Brandy Stiles zu Protokoll, dass die Inhalte des Pride Months in Overwatch 2 nicht in allen Ländern verfügbar sein werden, abhängig von den lokalen Gesetzen: „Wir arbeiten mit Technik, die diese Inhalte davon abhält, in Ländern ausgespielt zu werden, deren Gesetze LGBT-Inhalte nicht tolerieren. Das hilft uns dabei, diese Spieler zu beschützen.“
Game Director Aaron Keller präzisierte: „Unsere Werte sind es, die Spieler zu schützen. Wir möchten Spieler auf der ganzen Welt beschützen. Du kannst einen kosmetischen Gegenstand in einem Land ausrüsten, in ein anderes mit anderen Regeln reisen und Ärger bekommen. Daher haben wir das Gefühl, es liegt in unserer Verantwortung, dabei zu helfen, solche Leute zu beschützen und den Gesetzen der Länder zu folgen, in denen wir agieren.“
Eine genaue Liste, welche Länder davon betroffen sind, lieferte Blizzard zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des ursprünglichen Artikels nicht. Der britische Nachrichtendienst BBC spricht derzeit (Stand 31. März 2023) allein von 64 Ländern, in denen schon Homosexualität schwer geahndet wird. Die Liste Blizzards dürfte also nicht weniger umfangreich ausfallen.
Was erwartet euch beim Pride Month?
Wie genau Blizzard den Pride Month in den Ländern feiert, in denen LGBTQIA+-Rechte nicht gegen das Gesetz verstoßen, erfahrt ihr derweil auf der offiziellen Website von Overwatch 2. Ab dem 1. Juni, also schon morgen, sollen alle Spieler beim Einloggen die Möglichkeit erhalten, mithilfe einer großen Auswahl Icons und Namenskarten ihre sexuelle Identität auszudrücken. Darüber hinaus bekommt die Midtown-Map eine optische Rundumsanierung, sodass Konfetti, bunte Zebrastreifen und andere Merkmale einer Pride Parade die Straßen schmücken.
Währenddessen gibt es im Blizzard Store seit Kurzem eine Reihe an LGBTQIA+-Merchandise, darunter T-Shirts, zu kaufen, von denen einen Teil der zwischen dem 15. Mai und 30. Juni eingespielten Gewinne an das National Center for Transgender Equality gespendet wird. Mit der jüngst eingestampften PvE-Kampagne von Overwatch 2 machte sich Blizzard dagegen weniger beliebt.
Wenn ich in Region X Geschäfte machen möchte, muss ich mich an die Gesetze in Region X halten.
Wenn das aber bedeutet, dass ich als Firma in Sachen LGBTQ einen Rückzieher machen muss, um dort Geld zu verdienen, derweil ich aber "zu Hause" mich als der dolle LGBTQ-Hansel etabliert habe, um geile PR einfahren zu können ... das beisst sich dann. Dann muss ich mich natürlich Fragen stellen, was mir letztendlich wichtiger ist: Das Geld verdienen oder die gesellschaftspolitische Positionierung.
Ich persönlich habe dazu keine gute, allgemein gültige Antwort. Wäre ich aber CEO einer global agierenden Firma, würde ich mir VORHER Gedanken machen, ob ich mich wirklich gesellschaftspolitisch in Region A weit aus dem Fenster lehne und mich als Icon für Weltsicht X feiern lasse. Denn das bedeutet, dass ich dann auf Geschäfte in Region B verzichten müsste, weil meine Positionierung gegen dort geltende Gesetze verstößt. Beides kann ich aber nicht haben. Die gute PR in A und Geschäfte machen können in B gehen halt nicht zusammen. Für irgendwas muss ich aber entscheiden. Herumlavieren und Aussitzen, irgendwie beides machen, also keine endgültige Entscheidung treffen, ist zwar bequem, geht aber auch nur eine gewisse Zeit lang, bis mir das Thema nur umso stärker in der Fresse explodiert.
Aber selbst ohne Setting ... Menschen wollen gerne Symbole haben, in die sie Bedeutung hineinterpretieren können. Und Charaktere mit einem LGBTQ-Hintergrund sind eben aktuell ein Zeitgeist-Symbol, dass Menschen mit dieser Orientierung sich nicht länger verstecken brauchen. Was genug Spieler von Overwatch nicht nur begrüßen, sondern explizit so haben wollen. Blizzard gibt nur, was die Leute verlangen. Was da gesellschaftlich letztendlich stattfindet oder nicht, ist der Führung ziemlich wurscht. Das Geld kommt so oder so immer zuerst. Der Rest, wenn es das Geldverdienen nicht zu sehr stört.
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Ich meine, den Exekutiven in Blizzard ist ja noch genug Verstand gegeben, damit die am Ende vom pride-Month nicht plötzlich sagen:" Jo wir können die Regenbögen wieder entfernen und können den Spielern mitteilen, dass die Charaktere wieder normal sind".... ganz ehrlich ich könnts denen zutrauen
Aber selbst ohne Setting ... Menschen wollen gerne Symbole haben, in die sie Bedeutung hineinterpretieren können. Und Charaktere mit einem LGBTQ-Hintergrund sind eben aktuell ein Zeitgeist-Symbol, dass Menschen mit dieser Orientierung sich nicht länger verstecken brauchen. Was genug Spieler von Overwatch nicht nur begrüßen, sondern explizit so haben wollen. Blizzard gibt nur, was die Leute verlangen. Was da gesellschaftlich letztendlich stattfindet oder nicht, ist der Führung ziemlich wurscht. Das Geld kommt so oder so immer zuerst. Der Rest, wenn es das Geldverdienen nicht zu sehr stört.
Wenn eine Kampagne existieren würde mit Story, da könnt ich mir halt auch was davon vorstellen. So ist es halt ein reiner PVP Shooter, dessen Story One-Liner seitens der Charaktere sind.