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Unser Resident Evil war Vorlage für „schweinisches“ Kinderspiel – „was zur Hölle“ soll das jetzt?

Resident Evil plötzlich bei den Teletubbies aufgetaucht? So ähnlich. Winnie-the-Pooh ist eine Kinderbuch-Ikone – zementiert jetzt seinen Horror-Ruf.

Eine Bildmontage, die Jill Valentine aus Resident Evil 3 zeigt - und James Sunderland aus Silent Hill 2 hinter einer Konfettiwand.
© Konami / Bloober Team / Capcom, @Grave passenger - stock.adobe.com, Adobe Photoshop [M]

Volontärin Nina spielt zum ersten Mal Resident Evil

Es ist eine mediale Tatsache, dass für Kinder produzierte Filme, Serien und Videospiele nicht immer, nun ja, kindergerecht sind. Und wir meinen damit nicht nur Kindheitstraumata verursacht durch Disney-Filme wie Der König der Löwen oder Bambi. Auch der menschenartige Teddy Pu der Bär aus der gleichnamigen Kinderbuchreihe hat seine Schockmomente – zumindest jetzt so geschehen auf Twitter.

Wir erinnern uns: Was im angelsächsischen Sprachraum mit Winnie-the-Pooh angefangen hat, ist im Verlauf von mittlerweile fast 100 Jahren zu einer eigenen Medienmarke avanciert. Der Disney-Film „Christopher Robin“ mit Obi-Wan Kenobi-Schauspieler Ewan McGregor ist ein aktuelleres Beispiel für das Medienimperium rund um den Kuschelbären und seine Freunde. Ein älteres Beispiel ist der Kinofilm „Ferkels großes Abenteuer“ aus dem Jahre 2003. Dessen Adaption für die PlayStation 2 wurde jetzt wiederentdeckt – und sorgt für Gänsehaut (und überraschend passende Vergleiche mit Resident Evil & Co.).

Was hat der hyperaktive Tiger Tigger aus Winnie-the-Pooh mit Resident Evil und Silent Hill zu tun?

„Ich verliere den Verstand bei diesem Spiel!“, schreibt ein*e Nutzer*in auf Twitter. Unter dem Statement ist ein 14-sekündiger Ausschnitt aus einem Musik-Track verlinkt – zudem wird Cover-Art des Videospiels „Piglet’s Big Game“ für Sonys PlayStation 2 abgebildet. Hintergrund dazu: Das Action-Adventure erschien im selben Jahr wie der Kinofilm „Ferkels großes Abenteuer“, orientiert sich inhaltlich nur lose an der Leinwandvorlage. Das von Doki Denki Studio (Kya: Dark Lineage) entwickelte Spiel erschien unter anderem für den Heimcomputer, Nintendos GameCube – und eben für Sonys PlayStation 2.

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Was die Testwertungen angeht, konnte dieses Spiel zum Film seinerzeit immerhin mittelmäßige Bewertungen einfahren – was im Bereich „Videospieladaptionen zu Kinofilmen“ keine schlechte Leistung ist (denkt nur an das Atari-Spiel zu Steven Spielbergs E.T. … oder lieber nicht). Wieso Piglet’s Big Game jetzt also plötzlich, Jahre später, mit Resident Evil und Silent Hill verglichen wird? Nun, die Antwort darauf ist im Score des Spiels zu finden – besser gesagt: zu hören. Die Musik verantworteten zwei Männer, nämlich Philippe Codecco und Guillaume Saurel.

Neben Piglet’s Big Game besorgte dieses Zweigespann während der Nullerjahre die musikalische Untermalung für andere Lizenzspiele aus dem Disney-Kosmos wie „Tigger’s Honey Hunt“ oder „Peter Pan in Disney’s Return to Never Land“. Was das Duo jedenfalls für das Ferkelchen-Abenteuer aufs Notenblatt gebracht hat, sorgt jetzt auf Twitter für gespitzte Ohren – und für Gänsehaut. Die oben verlinkten, 14 Sekunden könnten sich kaum unheilvoller anhören, mit ihren an- und wieder abschwellende Synthesizer-Klänge.

War Piglet’s Big Game das (musikalische) Vorbild für Silent Hill 2 Remake?

Ein anderer Twitter-Nutzer verweist sogar darauf, dass ein verdächtig ähnlich klingender Track im Remake zu Silent Hill 2 Verwendung fand. Die musische Verwandtschaft lässt sich nicht leugnen, wie ihr im unten verlinkten Track nachhören könnt. Aber nicht nur dieser Track „Foreboding 1“ versprüht unheilvolle Horror-Vibes, auch das ebenfalls via Twitter geteilte „Foreboding 4“ ist Albtraummaterial. Laut @jaxonloid findet ihr auf dem Score „11 Tracks mit tatsächlicher Horror-Game-Musik aus Piglet’s Big Game“.

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Doch nicht nur musikalisch versteht es dieses „schweinische“ Spiel für Kinder aus dem Jahre 2003 jetzt 2024 zu gruseln – auch das via Twitter geteilte Gameplay sieht verdächtig nach einem Survival Horror-Spiel aus. Passend dazu lassen sich Twitter-Nutzer*innen zu Ausrufen wie „Hey Leute, was zur Hölle passiert in diesem Spiel?“ hinreißen. Aber es geht noch weiter: Inzwischen hat sich sogar Pascal Stradella (Petz: Horse Club), der damalige Game Designer von Piglet’s Big Game, zu Wort gemeldet – und ein altes Game Design-Dokument ausgegraben.

Dort steht nachzulesen: „Piglet ist eine Cartoon-Version von Resident Evil mit komödiantischer Tonalität“. An anderer Stelle zitiert Stradella das Entwickler*innen-Dokument: „Das Spiel ist eine Horrorkomödie für Kinder. Das Ziel ist nicht, ihnen Angst zu machen, sondern ihnen Unbehagen zu bereiten […].“ Laut unserer englischsprachigen Kolleg*innen von Game Rant, hat die vermehrte Aufmerksamkeit von Piglet’s Big Game sogar dazu geführt, dass der Kaufpreis des „PS2-Spiels durch die Decke gegangen ist, nachdem die Verbindung zu Silent Hill 2 hergestellt wurde“.

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Wer seine bestehende Gänsehaut nun so dick und fest wie eine Ritterrüstung haben möchte: In unserem Test zum Remake von Silent Hill 2 hier auf 4P resümieren wir „Das Original ist tot und das ist gut so“. Aber ob die Neuauflage mit dem neuen (aber alten) Horror-Schocker aus dem Winnie-the-Pooh-Kosmos mithalten kann?

Quellen: Twitter / @jaxonoloid, @ExFalchion, @GeorgieIsOK, @STRADELL, Instagram / @gamerantofficial, YouTube / @Lara Yu