TaxWatch UK hat einen investigativen Hintergrundbericht über die Steuerzahlungen von Rockstar Games in Großbritannien veröffentlicht und beklagt mehrere Missstände. Laut dem Bericht hat Rockstar Games seit der Veröffentlichung von Grand Theft Auto 5 (2013) einen geschätzten Betriebsgewinn in Höhe von 5 Milliarden Dollar erzielt. Das Spiel wurde in Großbritannien von Rockstar North Limited (Edinburgh) entwickelt, aber laut TaxWatch hat das Unternehmen in den letzten zehn Jahren keine britische Unternehmenssteuer gezahlt, obwohl das Spiel in Großbritannien hergestellt wurde und Milliardengewinne für die US-Muttergesellschaft (Rockstar Games bzw. Take-Two Interactive) erwirtschaftet hat.
Darüber hinaus soll es Rockstar North Limited in den letzten drei Jahren geschafft haben, 42 Millionen Pfund an Subventionen vom Steuerzahler zu erhalten, während Senior Manager und Entwickler an einem Bonuspool in Milliardenhöhe beteiligt wurden. Eigentlich waren diese Steuererleichterungen (Video Games Tax Relief) für kleinere, kulturell wertvolle, britische Spiele vorgesehen, die nicht für den internationalen Markt konzipiert waren. Untersuchungen von TaxWatch sollen ergeben haben, dass die Höhe der Steuergutschriften, die von dem GTA-Hersteller in den letzten drei Jahren eingefordert wurden, insgesamt 19 Prozent aller Steuergutschriften entsprichen, die der Videospielindustrie seit der Einführung der Steuererleichterung im Jahr 2014 gewährt wurden.
TaxWatch fordert in dem Zusammenhang das HMRC (Her Majesty’s Revenue and Customs) auf, die Struktur von Rockstar Games und Take-Two in Großbritannien zu untersuchen. Den vollständigen Bericht über die Steuerzahlungen von Rockstar Games bzw. Rockstar North Limited in Großbritannien findet ihr bei TaxWatch (Kurzfassung, Langfassung). Auch The Guardian hatte den Bericht aufgegriffen. Rockstar North wollte keine Stellung zu diesem Bericht beziehen.
Die Autoren des Berichts schreiben am Ende: „Take-Two scheint zu glauben, dass es angemessen ist, dass fast 100 Prozent des Gewinns an ihre in den USA ansässigen Muttergesellschaften und das Top-Management fließen sollten, während fast kein Gewinn an die britischen Unternehmen zurückfließt, die entweder an der Herstellung oder dem Verkauf des Spiels beteiligt sind. Wir glauben nicht, dass diese Gewinnverteilung durch den so genannten „Arm’s-Length-Standard“ des internationalen Steuerrechts gerechtfertigt werden kann.“
TaxWatch UK beschreibt sich selbst als ein investigativer „Think Tank“, der die Öffentlichkeit an der Steuerdebatte beteiligen möchte. Nach eigenen Angaben überwachen sie und berichten über die Steuerzahlungen großer, in Großbritannien tätiger Unternehmen und untersuchen Steuerstrategien von Unternehmen und vermögenden Privatpersonen. Das Ziel sei es unvoreingenommen, unabhängige und transparent über die Steuerzahlungen zu berichten.
Ich habe mir das Zahlen suchen auch erspart.
Es geht ja auch nur ums Prinzip, ich will hier nicht die einstmalige Sowjetunion als hehres Vorbild installieren.
Ich denke lediglich, dass eine gewisse Einordnung für die allgemeine Perspektive auf diese doch komplexen Themen hilfreich ist.
Müsste jetzt aber Zahlen suchen, wie viel die Damals für den Westen produziert haben.
Soziale Marktwirtschaft war angesagt, so lange das Spukgespenst UDSSR noch vor der Haustür existierte, so als Konzession, dass die Leute nicht auf die doofe Idee kommen, dass "gratis Wohnen" und "gratis Essen" zur Deckung der Grundbedürfnisse eigentlich gar nicht verkehrt sind.
Gar nicht lange nach dem Fall der Mauer und der Auflösunt der UDSSR hat man in Deutschland mit der Agenda 2010 alles ein wenig "marktkonformer" gestaltet. Seitdem gibt es mit Hartz IV quasi einen gesetzlichen "Maximallohn" für "unproduktive"
Tätigkeiten, sprich, Arbeitgeber zahlen Arbeitnehmern derart wenig Gehalt, dass der Staat dieses Gehalt "aufstockt" - also der Steuerzahler.
Irgendwo schrieb Mal jemand, dass die DDR bzw. UDSSR in erster Linie ein Beispiel für ein System war, das vorrangig für den eigenen Bedarf produziert hat. Die Folge: verglichen mit dem Westen hatte man natürlich weniger Waren.
So sieht ein Markt aus, der nicht auf der Ausbeutung der zweiten und dritten Welt basiert.
Ich hätte zu mehr Deutlichkeit vielleicht einen ":" hinter darfst machen können...
*
Da sind wir textlich in unterschiedliche Richtungen gelaufen, den Faden bekommen wir aber nicht mehr zusammen, sorry.
Warum zu den neun Höllen hast du DIESEN Teil, den ich JETZT als Kern deiner Argumentation sehe, nicht deutlicher gemacht?
Die ganze Zeit tippst du über den bösen Sozialismus und den guten Kapitalismus, angeichert mit, inzwischen scheinbaren, Widersprüchen, dass der geregelt werden muss.
* Es gibt einen kleinen, aber feinen Unterschied zwischen dem Pferd, das nur so hoch springt, wie es muss und den hier zugrundeliegenden, teilweise enormen Anstrengungen, keine Steuern zu zahlen.
Kann aber auch nur meine Wahrnehmnung deiner Aussagen sein. Könnte die Verwirrungen erläutern.
Am Ende des Tages ist das Problem weiterhin "der Wähler", der permanent die Pfosten wählt, die aus welchen Gründen auch immer erst die Schlupflöcher ermöglichen und dann nicht schließen, wenn sie publik werden.
PS: