Die Katze ist aus dem Sack – und das Pyramidenkopfmonster turnt durch die Straßen von Silent Hill. Nachdem vor wenigen Tagen ein taufrischer Trailer veröffentlicht wurde, fallen auch die aktuellen Previews sehr zugunsten der Horror-Hoffnung von Bloober Team aus. Fans der Reihe und Grusel-Freunde sind gespannter denn jemals auf den für 8. Oktober dieses Jahres angepeilten Release.
Jetzt haben sich die englischsprachigen Kolleg*innen von Gaming Bible mit Bloober Team zusammengesetzt, um über Respekt gegenüber dem Original-Spiel zu sprechen – und darüber, wieso die polnischen Horror-Expert*innen die ikonische Story des Klassikers unangetastet lassen, wohl aber das Gameplay modernisieren.
Horror-Klassik trifft auf Gameplay-Moderne
Wenn sich ein Studio in jüngsten Jahren einen Namen als Gruselguru gemacht hat, dann Bloober Team – dafür steht nicht nur ein gelungenes Lizenzspiel wie Blair Witch, auch Eigenkreationen wie die Layers of Fear-Reihe. In einem neuen Interview haben sich der Leitende Produzent Maciej Głomb und Creative Director Mateusz Lenart jetzt geäußert – vor allem dazu, vor was für eine Herkulesaufgabe es die Macher*innen gestellt hat, einen seit über 20 Jahren beliebten Klassiker wie Silent Hill 2 neu aufzulegen.
„Jeder hat Meinungen und Theorien darüber, was die Geschichte und die Charaktere darstellen“, erklärt Maciej. Dabei müssen er und sein Team den Balanceakt zwischen einer eigenen, unverbrauchten Vision und der vorgefassten Erwartungshaltung der Spieler*innen hinbekommen – und vor allem „dafür sorgen, dass das ein tolles Spiel ist.“ Um diesen Spagat abzuliefern, entschied sich das Team bereits zu einem frühen Zeitpunkt dazu, „die Geschichte vom Gameplay zu trennen“, wie Maciej sagt. „Wir wollen der Geschichte des Originals treu bleiben, aber das Gameplay modernisieren, um den aktuellen Erwartungen zu entsprechen.“
Für diejenigen, die den neuen Story-Trailer sträflicherweise verpasst haben – nachstehend das schaurig-schöne Video verlinkt.
Während also das legendäre Storytelling aus Silent Hill 2 weitestgehend unangetastet bleibt, sollte dem Gameplay eine Frischzellenkur verpasst werden. Was eine solche Neuerung konkret bedeutet, wissen wir alle, seitdem sich die Remakes von Resident Evil 2 und 3 von festen Kameraperspektiven und behäbigen Tank Controls wegbewegt haben. Denn auch Bloober Team setzt auf die Schulterperspektive – was die Kreativen in puncto Level-Design vor einige Herausforderungen stellte.
Eine Frage der Perspektive – und von Horror-Krankenschwestern
Während bei festen Kamerapositionen leicht Gegner außerhalb des für Spieler*innen sichtbaren Bereich gehalten werden konnten, muss das Remake kreative Möglichkeiten ausloten, um Mannequins, Krankenschwestern und andere Monstren hinter Schatten, Nebel oder Gegenständen zu verstecken. Trotz allen spielerischen Neuerungen steht bei einem Silent Hill natürlich das Gefühl des Unbehagens im Vordergrund, der bei uns als Spieler*in auszulösen ist.
Wie das im Zusammenhang mit der frei navigierbaren Third-Person-Perspektive erreicht werden soll, beschreibt Lenart: „Eines der intensivsten Gefühle ist die Furcht vor dem Unbekannten, vor dem, was du nicht sehen kannst. Angst vor der eigenen Fantasien und sich eigene Szenerien im Kopf zurechtspinnen. Da das Remake eine freie Kamera hat, waren wir besonders darauf bedacht, ein Angstgefühl zu erzeugen.
Gleichzeitig sollt ihr trotz der Gefahren, die überall lauern, entdecken und erforschen.“ Dementsprechend soll das titelgebende Städtchen Silent Hill mehr zu Entdeckungstouren einladen, als das beim Original der Fall war. In unseren Ohren hört sich das alles vielversprechend an. Wir meinen: Wer jetzt noch nicht Lust darauf hat, das originale Silent Hill 2 von Team Silent aus dem Jahr 2001 nachzuholen, hat jetzt noch etwas mehr als einen Monat Zeit, um sich hinter ein absolutes Genre-Urgestein zu klemmen – und dann ab Release im Oktober gegen die Neuinterpretation zu legen.
Apropos Remake: Die Pressestimmen sind wie gesagt gerade aus dem Häuschen, wenn auf Silent Hill 2 Remake zu sprechen kommt.
Quellen: Gaming Bible; YouTube / @PlayStation