Zum Jahresauftakt hat das Branchen-Magazin GamesIndustry.biz vier Gaming-Analysten/-Berater gefragt, welche Prognosen sie für das Jahr 2019 haben bzw. welche Trends, Entwicklungen und Spiele-Veröffentlichungen sie erwarten. Einen Blick in die Glaskugel werfen Dr. Serkan Toto, Michael Pachter, Piers Harding-Rolls und Mat Piscatella. Drei der vier Personen erwarten übrigens eine Lite-Version von Nintendo Switch, um den auslaufenden Nintendo 3DS zu kompensieren.
Dr. Serkan Toto von Kantan Games (Berater-Unternehmen in Japan) zeigte sich zunächst mit seinen Prognosen für das vergangene Jahr ziemlich zufrieden und erwartet für 2019, dass neben der „Switch Pro“ (Gerücht) auch eine Lite-Version der Nintendo-Konsole erscheinen wird, um das untere Ende des Spektrums abzudecken und sinkende 3DS-Verkäufe auszugleichen. Aufgrund der weiter wachsenden Konsolen-Hardwarebasis sollen generell mehr Spiele von Drittherstellern (Third Party) erscheinen. Mindestens ein neues Spiel aus den „Mega-Franchises“ von Electronic Arts, Activision oder Take-Two soll auch auf Switch veröffentlicht werden, meint er. Weder PlayStation 5 noch die nächste Xbox sollen nächstes Jahr erscheinen. Sony und Microsoft sollten jedoch erste Details verraten, darunter ein verstärkter Fokus auf Cloud- und Abonnementmodelle. Trotz Oculus Quest und einer prognostizierten Preissenkung von PlayStation VR soll es 2019 keinen Mainstream-Durchbruch in den Bereichen Crypto, Blockchain, VR und AR geben. Den neuen PC-Spiele-Shops von Discord, Epic Games oder Tencent steht Toto skeptisch gegenüber. Er schätzt, dass Steam weiterhin die dominierende Verkaufsplattform für PC-Spiele sein wird und die neuen Wettbewerber im Jahr 2019 und auch danach nicht gegen die etablierte Plattform ankommen werden. Für den japanischen Mobile-Markt (der das Dreifache des Konsolenmarktes umsetzt) erwartet er neue Konkurrenz aus China und Korea, die japanischen Entwicklern massive Probleme bereiten werden.
Michael Pachter von Wedbush Securities erwartet neue Spiele-Ankündigungen von Take-Two Interactive. Neben dem obligatorischen Borderlands 3 sollen in diesem Jahr ein neues BioShock-Spiel und ein neuer Titel von Rockstar Games angekündigt werden. Ubisoft soll seiner Ansicht nach in diesem Jahr Skull & Bones, Splinter Cell, Watch Dogs 3 und ein weiteres „Rainbow 6“ veröffentlichen. Laut seiner Glaskugel wird Overwatch zum dritten Jubiläum auf Free-to-play umgestellt (um die Liga weiter anzuheizen) und auch Blackout, der Battle-Royale-Modus von Call of Duty: Black Ops 4, soll vor dem nächsten Call-of-Duty-Teil kostenlos spielbar werden. Electronic Arts wird in diesem Jahr zwei Titel von Respawn Entertainment veröffentlichen: Titanfall 3 (September) und Star Wars: Jedi Fallen Order. Nach dem Fallout-76-Desaster schätzt er, dass Bethesda die Entwicklung von The Elder Scrolls 6 stark beschleunigen wird. Er geht sogar (ernsthaft) von einem Release in diesem Jahr aus. Last but not least soll Nintendo eine Switch-Lite-Version mit integrierten Joy-Cons (Handheld-only; ohne Docking-Station) auf den Markt bringen. Zudem soll der erste Streaming-Service mit einem iTunes-Modell starten (Spiel kaufen und dann streamen), wahrscheinlich von Amazon, Apple, Google oder Microsoft.
Piers Harding-Rolls von IHS Markit prognostiziert ein anhaltendes Wachstum im Spiele-Bereich. 2019 könnte das beste Jahr aller Zeiten für Konsolen werden. Nintendo Switch könnte von starken Software-Titeln und dem wachsenden Downloadmarkt profitieren. Die Nintendo-Konsole könnte die bestverkaufte Konsole des Jahres werden, während Microsoft und Sony die Next-Generation-Konsolen vorstellen werden. Auch er erwartet, dass Nintendo irgendwie das 3DS-Loch füllen muss. Er spekuliert zudem über eine Next-Generation-Version von PlayStation VR. Abgesehen davon, dass er schätzt, dass Google oder Amazon als Spiele-Publisher ins Geschäft einsteigen wird, denkt er, dass die neuen Stores auf dem PC nicht zum Wachstum der Plattform beitragen werden. Sie werden sich gegenseitig Marktanteile wegnehmen: „Neue Shops, Plattformen und Vertriebskanäle bedeuten die Forderung nach exklusiveren Inhalten, um die Nutzer zu binden. Ich denke, wir werden sehen, wie sich dieses ‚Content Windowing‘ im Jahr 2019 ausweiten und in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird. Dies wird in den nächsten Jahren zu einem fragmentierten und verwirrenden Marktplatz für Gamer führen.“
Mat Piscatella von The NPD Group erwartet, dass 90 Prozent der Ausgaben für Spiele-Software in digitaler Form ausfallen werden. Nintendo Switch wird 35 Prozent des US-Konsolen-Marktes ausmachen und weiterhin von Pokémon und den klassischen Nintendo-Marken profitieren. Außerdem soll 2019 viel mehr Geld für Abo-Dienste ausgegeben werden. Auch er schätzt, dass der Software-Umsatz in diesem Jahr sehr stark ausfallen wird und es „sozialere“ Spiele geben wird, die es leicht machen sollen, zusammen mit seinen Freunden zu spielen. Spiele-Streaming ist für ihn noch Zukunftsmusik, da die Infrastruktur nicht gegeben sei. Entsprechende Services sollen zwar „lauthals beworben“ werden, sich bei den Nutzern aber vorerst nicht durchsetzen können.
Fest verbaute Joycons, ohne jegliches Zubehör, ca. 200 Euro.
Das Ding würde sich verkaufen wie warme Semmeln.
Das mit den alten Games mag zutreffen, vllt. aber auch nicht. Retro ist ja durchaus ein Ding zur Zeit. Und das Anbieter wie Steam jemals pleite gehen liegt auch noch in weiter Zukunft. Bis dahin hat man eh andere Sorgen.
Lieber Santa Crash
Allein für die Fraggles hat sich der Thread schon gelohnt, an die hab ich seit 10 Jahren nichmehr gedacht. Danke Peter!