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Spielkultur: Baden-Württemberg startet Förderprogramm „Games BW“ mit einem Etat von 600.000 Euro

Baden-Württemberg startet Förderprogramm „Games BW“ mit einem Etat von 600.000 Euro

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Mit „Games BW“ startet die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg ein Förderprogramm, das sich komplett auf die Spieleentwicklung konzentriert, so dass Antragsteller nicht mehr mit anderen Mediengattungen konkurrieren. Wie gestern angekündigt wurde, tritt es an die Stelle des bisherigen „Digital Content Funding“ (DCF) mit seinem breiteren Förderspektrum. Im Jahr 2020 sollen Etatmittel in Höhe von 600.000 Euro zur Verfügung stehen.

Laut Gameswirtschaft.de gehörte Baden-Württemberg im Jahr 2019 mit einem Spiele-Fördervolumen von insgesamt 600.000 Euro zum Mittelfeld unter den Bundesländern (bzw. 813.000 Euro, wenn man die „außerordentlichen Mittel“ für Virtual-Reality-Projekte mitzählt). Die neue Richtlinie tritt laut offizieller Pressemitteilung des Bundeslandes am 1. Juli 2020 in Kraft:

„Sie tritt für die Gamesförderung an die Stelle der bisherigen MFG-Vergabeordnung. Anträge nach dem neuen Förderprogramm können ab sofort eingereicht werden.

Gezielte Gamesförderung für Baden-Württemberg

‚Wir setzen mit der Gamesförderung ein wichtiges Signal für die Branche, gerade in der Zeit der Corona-Krise‘, so Kunststaatssekretärin Petra Olschowski. ‚Viele spielen daheim, doch die beliebtesten Online-Games stammen häufig von Anbietern außerhalb Deutschlands. Gerade kleine Entwicklerteams und Start-Ups im Gamesektor können wir mit unserer neuen Richtlinie gezielt bei kulturell wertvollen Spielen nachhaltig fördern. Mit unseren eigenen Hilfsangeboten und den Programmen vom Bund für die Kreativwirtschaft leisten wir darüber hinaus akute Unterstützung für unsere heimischen Entwicklerfirmen – denn auch in der Games-Branche gibt es zum Beispiel viele Freelancerinnen und Freelancer.‘

MFG-Geschäftsführer Carl Bergengruen ergänzt: ‚Mit unserem neuen Förderprogramm Games BW unterstützen wir die Entwicklung qualitativ hochwertiger, kulturell oder pädagogisch bedeutsamer digitaler Spiele und innovativer, interaktiver Medienprojekte mit Spielecharakter im Land.‘

Für die Gamesförderung stehen in 2020 Etatmittel in Höhe von 600.000 Euro zur Verfügung.

Das ändert sich in der neuen Richtlinie

Nach der neuen Richtlinie für die Förderung von Games in Baden-Württemberg werden künftig Games von baden-württembergischen Entwicklungsstudios und Unternehmen, die vorrangig digitale Spiele entwickeln, herstellen oder vertreiben, gefördert.

Wie bisher werden auch im neuen Förderprogramm die Konzeptentwicklung, Prototypenentwicklung und die Produktion von Games gefördert. Die bisherige Vertriebsförderung als eigenständige Förderkategorie entfällt. Vertriebs- und Marketingkosten können jedoch mit bis zu 25 Prozent im Rahmen der Prototypen- und Produktionsförderung geltend gemacht werden.

Deutliche Erhöhung der Förderhöchstbeträge

Die Konzeptförderung wird vom Darlehen auf eine Zuschussförderung umgestellt und der Förderhöchstbetrag verdoppelt sich: Statt bis zu 10.000 Euro sind nun bis zu 20.000 Euro Förderung pro Antrag möglich. Der maximale Förderbetrag für die Förderdarlehen bei der Prototypenförderung erhöht sich um 20.000 Euro auf bis zu 120.000 Euro.

Die größte Steigerung bei der Förderung gibt es bei der Produktionsförderung. Hier steigt der maximale Förderbetrag sowohl bei der Darlehens- als auch der Zuschussförderung von bisher 200.000 Euro auf jetzt 500.000 Euro.

Förderverfahren bleibt bestehen

Wie bisher entscheidet ein Vergabeausschuss über die Förderanträge. Für Förderanträge über 20.000 Euro wird es weiterhin mehrere Einreichfristen pro Jahr geben. Die nächste Einreichfrist ist der 28. Juli 2020. Die erste Jurysitzung nach der neuen Richtlinie ist für den 29. Oktober 2020 vorgesehen.

Die Beantragung von Förderungen unter 20.000 Euro ist jederzeit möglich. Im Zuge der neuen Förderrichtlinie hat die MFG den Antragsprozess und die Formulare optimiert, um die Antragstellung zu erleichtern. Alle Dokumente und Informationen sind auf der neu gestalteten Games BW Website der MFG zu finden. Das neue Games BW Portal ist eine Plattform für Games-Entwickler*innen aus Baden-Württemberg mit aktuellen News, Veranstaltungen und allen Informationen rund um die Games-Förderung aus dem Südwesten.“


Fuenfzehn_kommende_Online-Shooter

Fuenfzehn_kommende_Online-Shooter

Fuenfzehn_kommende_Online-Shooter

  1. Todesglubsch hat geschrieben: 28.04.2020 22:26 Der Bollerwagen war wohl sogar ein Feind der Förderung. Vermutlich, weil er sie nicht ausnutzen konnte.
    Gut möglich. Dennoch hat er da nicht ganz Unrecht. Die Filmförderung ist ja schön und gut, aber ein Großteil des damit produzierten Materials landet auf Halde, die meisten Filme laufen (wenn überhaupt) nur wenige Tage in wenigen Kinos. Das heisst nicht, dass das schlechte Filme sind. Sie sind einfach unter den traditionellen Kinoverwertungsbedingungen nicht kommerziell relevant genug.
    Vor ein paar Jahren war ich an einem Projekt beteiligt, welches dieses riesengroße Angebot über Streaming verfügbar machen wollte. Ist leider nix daraus geworden, so dass diese Filme immer noch auf Halde liegen und weiterhin auf Halde liegen werden, solange man glaubt hier das große Geld machen zu können. Eigentlich eine unglaubliche Steuerverschwendung. Da werden Filme staatlich gefördert und dann kann man sie nicht einmal sehen, weil es sie nirgendwo zu sehen gibt.
    Und ja, Liste wäre nicht schlecht :)

  2. Kajetan hat geschrieben: 28.04.2020 17:57 Nicht über eine offizielle, staatliche Förderung.
    Stimmt. Der Bollerwagen war wohl sogar ein Feind der Förderung. Vermutlich, weil er sie nicht ausnutzen konnte.
    Ne Liste hätte ich aber trotzdem gerne.

  3. Todesglubsch hat geschrieben: 28.04.2020 17:52 Ich frag nur, weil die Boll-Filme sind ja auch mit deutschen Fördergeldern entstanden und so.
    Boll hat seine Filme meines Wissens über ein Steuerschlupfloch finanzieren können, die sog. Medienfonds. Nicht über eine offizielle, staatliche Förderung.

  4. Gibt's eigentlich ne Auflistung von Spielen, die von diesen Förderungen profitiert haben?
    Ich frag nur, weil die Boll-Filme sind ja auch mit deutschen Fördergeldern entstanden und so.

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