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Buch-Besprechung: Spielkonsolen und Heimcomputer

Buch-Besprechung: Spielkonsolen und Heimcomputer

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1972 bis 2022

Autor und Verleger Winnie Forster verspricht: „Ein halbes Jahrhundert Bildschirmspaß und digitale Action, chronologisch und fundiert – in Klartext, Techniktabellen, 800 Geräte-Fotos und Screenshots.“ Sein Buch „Spielkonsolen und Heimcomputer“, das mittlerweile in der fünften Auflage erschienen ist und die Spiele-Jahre 1972 bis 2022 bündelt, löst dieses Versprechen fraglos ein. Allein die Verwendung des Worts „Geräte-Fotos“ sollte jedem Interessierten klarmachen, dass der Autor kein YouTube-Creator oder Influencer in den 20ern ist, sondern ein Spiele-Journalist der alten Garde.



„Spielkonsolen und Heimcomputer“ war das erste Buch seines GAMEplan-Verlags – aus dem 144 Seiten schlanken Büchlein von 2002 wurde mittlerweile ein stattlich-schweres Taschenbuch mit 288 Seiten und hochwertiger Fadenbindung. Forster war einst bei der PowerPlay angestellt, Mitbegründer der Zeitschrift Video Games und Redaktionsleiter bei der MAN!AC, heute Deutschlands dienstältestes Videospiel-Fachblatt. Seine Branchenexpertise ist unbestritten, sein Interesse an Hardware und neuen Technologien ungebrochen – Forster beleuchtet die technischen Details der Konsolen und Computer, schreckt auch vor Chipsatz-Details nicht zurück und geht auf unterschiedlichste Hardware-Varianten so detailreich und fundiert ein wie kein anderer deutschsprachiger Autor.

Schlichtes graues Cover, viel Inhalt – die fünfte Auflage eines modernen Nerd-Klassikers.


Mitunter wirken die Texte sehr knapp und verkürzt, sparen schon mal Verben ein, wo es möglich ist – der Autor bietet keinen launigen Prosa-Spaziergang durch die Gamesgeschichte an, sondern möchte so viel Fakten wie möglich in die Texte packen. Das ist auch nötig, knapp 100 Geräte und Systeme werden mit eigenen Artikeln vorgestellt – alles wird mit exklusiven Fotos, Screenshots, Pixel-Freistellern, Technik-Kästen sowie den erwähnten Auslassungen über unzählige Hardware-Varianten und -Revisionen garniert. Die Qualität der Bilder ist durchweg hochwertig, das Layout kann jedoch nicht verbergen, dass es schon vor einigen Jahren erstellt wurde. Hässlich ist das Innenleben des Buchs deshalb nicht, wie viele der vorgestellten klassischen Konsolen wirkt es aber angegraut.

Die fünfte Auflage


Seit der vierten Fassung aus dem Jahr 2015 wuchs der Umfang von Forsters Almanach um 24 Seiten: Die verteilen sich auf Wii U, PS4, Xbox One, Oculus Quest, Switch, PS5, Xbox Series S/X, Evercade VS, Steam Deck und ein paar zusätzliche Exoten wie Bandais Playdia oder Koeis Pasogo. Kennt ihr nicht, klingt aber spannend? Dann ist das Buch ein Schmöker-Tipp für euch. Zudem ist ein neuer Exkurs am Start, der Limited Editions, Mini-Konsolen oder Pokémon Go streift. Das Buch reicht nun bis zur Ankündigung des DualSense-Edge-Controllers für die PS5, erhältlich ist das Werk seit letztem Dezember.



Generell finden Hardware-Promis wie SNES, PlayStation 2, Atari 7800 oder Sega Saturn dort ebenso statt wie MSX-Heimcomputer, der britische Rechner Oric-1 oder schrullige Handhelds und Exoten. Nach der Lektüre seid ihr definitv fit fürs nächste nerdige Pub-Quiz oder sucht in einschlägigen Online-Börsen sofort nach einem gut erhaltenen Virtual Boy oder GP32.

Wer die 2015er Ausgabe bereits sein Eigen nennt, sollte sich freilich gut überlegen, ob sieben zusätzliche Jahre auf 24 Seiten den Preis von 32,90 Euro wert sind. Die zwei Absätze weiter oben eingebauten Leseproben könnten allen anderen die Kaufentscheidung erleichtern. „Spielkonsolen und Heimcomputer“ gibt es natürlich im einschlägigen (Online-) Buchhandel, aber auch direkt im GAMEplan-Shop. Wer schon mal dort ist, findet mit dem C64-Buch „Volkscomputer“ oder dem gigantischen Studio- und Entwickler-Lexikon „Spielmacher“ weiteren Lesestoff für die nerdige Bücherwand.

  1. Khorneblume hat geschrieben: 10.03.2023 19:34 Was macht der komische Angry Birds Vogel eigentlich auf einem Cover zu Heimkonsolen und Computern?
    Ich mag Angry Birds sehr gern, für mich das beste Mobile Game, auch wenn ich ansonsten kein großer Freund von Smartphone-Spielen bin. Aber ja, auf dem Cover hat er eigentlich nichts zu suchen bzw. gibt es bessere Lösungen, auch wenn es Angry Birds schon lange auf Konsolen und Computer geschafft hat.

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