Ego-Shooter, und das dürfte niemanden überraschen, sind ein ziemlich beliebtes Genre. Das ist auch dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz aufgefallen und die stellen nun Fans eine interessante Herausforderung.
„Play by the Rules“ heißt es von dem Komitee auf einer speziellen Webseite. Shooter-Spieler sollen sich im Zuge dieser Aktion an Regeln halten, die euch in echten Kriegskonflikten zu Tragen kommen. „Deshalb fordern wir dich heraus, FPS nach den wahren Regeln des Krieges zu spielen, um allen zu zeigen, dass auch Kriege Regeln haben – Regeln, die die Menschheit auf den Schlachtfeldern der realen Welt schützen“, so das Rote Kreuz.
Die Herausforderung: Vier wichtige Regeln im Fokus
Natürlich verlangen die Verantwortlichen nicht, dass ihr euch an sämtliche Regeln im Rahmen der Herausforderung haltet. Stattdessen geht es laut der Webseite des Roten Kreuz um vier Punkte, die so auch im Völkerrecht zum Einsatz kommen:
- „No Thirsting“: Liegt ein Feind verletzt am Boden, dürft ihr nicht mehr auf diesen schießen.
- „No Targeting Non-Violent NPCs“: Bots, die nicht auf euch als Erstes schießen, und generell zivile NPCs dürfen nicht angegriffen werden.
- „No Targeting Civilian Buildings“: Wohnhäuser, Schulen und Krankenhäuser dürfen unter keinen Umständen ins Visier geraten – wenn es absolut keine andere Wahl auf einer Karte gibt, dann geht es darum, möglichst Schäden zu vermeiden.
- „Use Med Kits on everyone“: Wenn ihr ungenutzte Heilgegenstände habt, dann müsst ihr diese auch für Team-Kameraden und verletzte Feinde einsetzen.
The rules of war preserve our humanity. pic.twitter.com/4eWce7l69R
— ICRC (@ICRC) April 16, 2023
Wer sich aktuelle Shooter ins Gedächtnis ruft, wird aber schnell feststellen: Das Umsetzen der Regeln ist gar nicht so einfach und teilweise sogar unmöglich. Feinde lassen sich in beliebten Shootern wie Call of Duty: Modern Warfare 2 oder Counter-Strike: Global Offensive nicht heilen. In Battle Royale-Vertretern kommt es zudem öfters dazu, dass Gegner, die am Boden sind, noch zusätzlich erledigt werden müssen.
Kooperation mit Arma und Fortnite
Die aktuelle Aktion des Roten Kreuz soll Aufmerksamkeit generieren, denn aktuell gibt es auf der Welt über 100 aktive Konfliktgebiete. Manche dieser Gebiete sind auch Teil von Ego-Shootern, die täglich von mehreren tausend Spielern gespielt werden.
Im Zuge der Kampagne kooperiert man außerdem mit Arma 3 und Fortnite. Für Ersteres legt man den Fokus passenderweise auf den DLCs Laws of War, in dem ihr unter anderem einen Traingskurs zum Thema Kriegsrecht absolvieren müsst. Für Fortnite gibt es wiederum eine eigene Map, die über die verschiedenen Regeln spielerisch aufklärt.
Was für ne peinliche Aktion. Dazu ergeben die Regeln in den allermeisten Spielen nicht mal Sinn. Vielleicht hätte man das dann auf Arma III beschränken sollen.
Meds bei PUBG den anderen geben klingt lustig.
KA, könnt jedenfalls witzig werden, wenn manch Streamer das auch in ne Challenge umzusetzen versucht. Wahrscheinlich werden die Resultate auch je nach Spiel stark schwanken.
Sowas wie 'No Thirsting' etwa könnt problematisch werden, wenn man auf Gegnertypen wie etwa die Necrons aus Warhammer 40k trifft, die setzen sich ja am Boden liegend und "verwundet" gleich wieder zusammen und greifen einen direkt nochmal an, wenn man das zulässt.
Oder man denke an die Arachniden aus Starship Troopers. Wie viele Beine darf ich ihnen abschießen, ehe Barney Stinson sagen würde, dass das kein Kombatant mehr ist?
Aber stell dir mal vor, da kommt wirklich eine Lobby zusammen, die sich daran hält. Und es geht nicht darum, dass es funktioniert, es geht um Aufmerksamkeit für das Thema.
Viel Spass das bei den gängigen Militär-Sim Shootern wie Squad oder ArmA3 umzusetzen, da wird auf jeden Sani gehalten, der sich einem verwundeten Spieler nähert.