Mit dem Abo-Dienst UPLAY+, der ausschließlich auf dem PC zur Verfügung steht, erhält man für 14,99 Euro Zugriff auf alle Spiele von Ubisoft, und zwar in der Regel auf die „teuersten und umfangreichsten“ digitalen Versionen. Neben dem Hauptspiel sind meist die Season-Pässe und Download-Erweiterungen dabei. Ubisoft verspricht drei Tage früheren Zugang auf neue Spiele, Zugang zu Betatests und eine jederzeit mögliche Kündigung. In dem Spiele-Aufgebot finden sich hauptsächlich Spiele von Ubisoft und nur sehr wenige Titel von Drittherstellern, bei denen Ubisoft meist Vertriebspartner war. UPLAY+ soll aktuell über 100 PC-Spiele umfassen. Auf Konsolen ist das Angebot nicht verfügbar. Auch UPLAY+ gehörte zu den Spiele-Abo-Diensten, die wir in unserem großen Special bewertet und vergleichen haben (zum Special).
Ubisoft ist heute hauptsächlich für seine offenen Welten (Stichwort: Ubisoft-Formel) bekannt – z.B. in den großen Spiele-Reihen wie Assassin’s Creed, The Division, Watch Dogs oder Far Cry. Dabei finden sich auch andere, stellenweise hervorragende Spiele in der UPLAY+-Bibliothek, die nicht dieser immens erfolgreichen Formen folgen und um genau diese Titel soll es bei den Empfehlungen gehen. Wobei Aufbau- und Strategiespieler natürlich nicht an den Anno- und Sieder-Reihen vorbeikommen. Nur irgendwie ist die Anno-Auswahl bei UPLAY+ sehr eingeschränkt, da nur Anno 1800 und Anno 2205 angebotgen werden.
Beyond Good & Evil (2003)
Beyond Good & Evil war ein Meisterwerk von Rayman-Erfinder Michel Ancel. Es hatte ein Herz. Es hatte eine Seele – wie Jörg es in seinem Test beschrieb. Aber vor allem war es unheimlich kreativ, bunt und verspielt – trotz technischer Macken und vieler Ladebildschirme. Sowohl Geschichte als auch die Regie des Action-Adventures passten wie die Faust aufs Auge und selbst die ganzen anderen Einflüsse (Rätsel, Kämpfe, Fotos machen, Schleichen, Wettrennen, Aufrüsten) werden sinnvoll und vorbildlich zu einem großen Ganzen verbunden. Auch die fantasievolle Spielwelt und die nachhallenden Charaktere stimmten mit ein. Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie der Nachfolger, der allem Anschein nach auf gewaltige Größendimensionen setzt, dem ersten Teil gerecht werden will.
(2013)
Sergeant Rex Power Colt. „Halb Mensch, halb Maschine, zusammen ganz Cyborg“. Nein, Far Cry 3: Blood Dragon ist als Shooter zwar keine Offenbarung, weil der explosiven Action recht schnell die Puste ausgeht. Es ist vielmehr eine liebevolle Hommage an kultige und prägende Actionfilme, vor allem aus den 80er-Jahren. Blöde Sprüche, absurde Waffen und haufenweise Stereotypen inklusive. Von Predator über Aliens bis Terminator und Star Wars sowie Robocop – irgendwie ist alles dabei. Vermischt mit Neon-Optik und einem fetzigen Soundtrack, der ebenfalls nicht mit filmischen Referenzen geizt, ist die Zeitreise das für mich bisher beste Far Cry, gerade weil es so ist, wie es ist – eine Zeitreise in die cineastischen 80er.
Rainbow Six Siege (2015)
Rainbow Six Siege ist mit seinen 60 Millionen registrierten Spielern ein unheimlich erfolgreiches Phänomen für Ubisoft – und der Erfolg ist verdient, denn die taktischen Multiplayer-Gefechte (Spezialeinheit gegen Terroristen) sind hochgradig spannend und wirklich anspruchsvoll. Die schon beim Klassiker Counter-Strike ist bedachtes Vorgehen sinnvoller als der schnelle Ansturm, idealerweise natürlich abgestimmt im Team. Zerstörbare Wände sowie Deckungen in den Levels und zahlreiche Operatoren sorgen für Dynamik in den Gefechten. Vorbildlich ist auch die langjährige Unterstützung von Ubisoft mit neuen Inhalten, Operationen und stetigen Verbesserungen, obgleich es hier und da noch Stellschrauben zur Verbesserung von Balance und Co. gibt. „Rainbow Six Siege ist nicht weniger als ein neues Counter-Strike: Die dynamischen Schauplätze sind der Maßstab für taktisch anspruchsvolle und schnörkellose Action“, diesem Satz von Benjamin kann ich mich nur anschließen. Nichtsdestotrotz würde ich auch gerne wieder ein neues Rainbow-Six-Spiel nach dem Vorbild von Raven Shield (2003) haben und die taktischen Gefechte der Eliteeinheit im Einzelspieler-Modus mit KI-Leuten planen und ausführen.
Splinter Cell (2003)
Auch alle Spiele aus der Spliter-Cell-Reihe sind via UPLAY+ abrufbar, während sich der Publisher derzeit fleißig weigert, Sam Fisher endlich ein neues Spiel mit Stealth-Fokus zu geben, obgleich gemunkelt wurde, dass Ghost Recon Breakpoint ganz am Anfang einmal ein Splinter-Cell-Open-World-Spiel war. Sollte der Publisher endlich einen weiteren Titel entwickeln, bleibt zu hoffen, dass sie sich an den ersten Teilen der Reihe orientieren. Denn beim ersten Teil stand noch Stealth-Vorgehensweise im Vordergrund und es gab viele Situationen, in denen man rätseln bzw. nachdenken musste. Mit unterschiedlichen Sichtmodi, cleveren Versteckmöglichkeiten im Schatten und dem berühmt-berüchtigten Spagat von Sam Fisher in engen Räumen, um den Gegner dann von oben auszuschalten, bleibt Splinter Cell immer noch einmalig. Das Ganze fing Ubisoft mit einer stimmigen Atmosphäre ein und lieferte so spannende Momente im Schatten. Die späteren Teile verkamen stärker zu Actionorgien und der ikonische Sam Fisher lässt sich derzeit wohl nur zu Gastauftritten wie jüngste in Ghost Recon Breakpoint hinreißen. Schade eigentlich.
World in Conflict (2007)
Als geistiger Nachfolger von Ground Control 2 zelebrierte das Echtzeit-Strategiespiel den totalen Krieg (UdSSR vs. Nato im Jahr 1989) in einer damalig beeindruckenden Schönheit. Es gilt zwar keine Basis zu errichten, aber dafür viel Schlachtfeldaction mit Mittendrin-Flair, reichlich Einheiten gegeneinander auszuspielen und Explosionen am Fließband in den packenden taktischen Schlachten. Nach der vor Pathos triefenden Kampagne und der Erweiterung World in Conflict: Soviet Assault hat Massive Entertainment allerdings die Echtzeit-Strategie-Gefechte aufgegeben und sich lieber The Division gewidmet. Schade eigentlich, denn die wuchtigen und druckvollen Gefechte hätten eine Fortsetzung durchaus verdient.