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Stadia: Entwickler zeigen sich besorgt, dass Google plötzlich den Stecker zieht

Entwickler zeigen sich besorgt, dass Google plötzlich den Stecker zieht

© Google / Google

Am 18. November geht Google mit seiner Spielestreaming-Plattform an den Start und will als Neueinsteiger die Branche revolutionieren. Manche Entwickler zeigen sich allerdings nicht besonders euphorisch, was weniger an der Technologie an sich, sondern viel mehr der Geschichte des Tech-Riesen geschuldet ist, der viel versprechende Projekte gerne schnell und spontan wieder einstampft.

„Die größte Sorge, die die meisten Entwickler mit Stadia haben, ist, dass Google es einfach wieder einstellt“
, so Gwen Frey gegenüber Gamesindustry.biz, die für den Start-Titel Kine verantwortlich zeichnet. „Niemand sagt ‚Oh, das wird nicht funktionieren‘ oder ‚Streaming ist nicht die Zukunft‘. Jeder akzeptiert, dass sich Streaming ziemlich unvermeidlich ist. Die größte Sorge bei Stadia ist also, dass die Plattform möglicherweise nicht (mehr) existiert.“

Für Frey sind diese Sorgen unangebracht. Sie meint: „Wenn man in der Technologiebranche arbeitet, muss man den Willen haben, mutige Entscheidungen zu treffen und Dinge auszuprobieren, die schief gehen könnten. Klar hat Google viele Projekte eingestellt. Aber ich habe auch in Pixel-Smartphone in meiner Tasche, ich nutze Google Maps, um mich zurechtzufinden. Ich bin nur hier, weil mein Google-Kalender mich darauf aufmerksam gemacht hat und mich bei Gmail daran erinnert hat. Es ist nicht so, als würde Google jedes verdammte Ding einstellen, was sie machen.“

Andrey Doronichev, Produktleiter für Stadia, hat laut Ars Technica bereits zuvor versichert, wie ernst es Google mit dem Einstieg in die Spieleindustrie ist. „Nichts im Leben ist sicher. Aber wir sind entschlossen, Stadia zu einem Erfolg zu machen. Selbstverständlich ist es okay, an meinen Worten zu zweifeln. Ich kann nichts sagen, euch vom Gegenteil zu überzeugen, wenn dem so ist. Was wir aber machen können, ist, den Service zu starten und in den kommenden Jahren weiterhin in ihn zu investieren.“

Eine kurze Geschichte der Videospiele

Die Geschichte der Videospiele beginnt bereits in den späten 1940er Jahren mit wissenschaftlichen Tüfteleien. Die erste bekannte von ihnen war “OXO”, ein Tic-Tac-Toe-Spiel, in dem man gegen den Computer antrat.

  1. Besorgnis kombiniert mit Google / Stadia... Finde ich erstmal positiv! Aber nicht wirklich besorgniserregend, leider.... Die werden sich die noch fetteren Kohlen auf Kosten der gläsernen Konsumenten schon noch holen, Menschliche Gier und Verlangen nach immer mehr ist endlos.
    Würde es nicht um fette Milliarden Konzerne gehen und ekelhaftem, kaltem Kapitalismus in seiner Reinform, würde das meine innere Schadenfreude fast gen NULL emotionalisieren.... :D

  2. craxxis hat geschrieben: 15.11.2019 12:05 Durchaus berechtigt denn die Erwartungen sind ziemlich hoch...
    Ich verstehe dein Zitat nicht craxxis. Meinst du Google erwartet zuviel? Meinst du die Entwickler erwarten zuviel?
    Wer so ein System aufsetzt, setzt ganz klar auf ein Massen-Medium der Videospiele.
    Ihr müsst euch einfach mal vorstellen was es bedeutet. Hier wird das was wir als Computing ansehen, mit der Selbstverständlichkeit von Fernsehen verschmolzen.
    Also man geht hin, klickt drauf und das Ding läuft, wenn niemand an der Antenne wackelt. So wie man im TV umschalten kann, wird man dann halt das Spiel wechseln ohne (direkt) etwas dafür zahlen zu müssen, vielleicht maximal mit Werbeeinblendungen. Und der Privatsphäre.
    Es wird denke ich zwangsläufig so kommen, weil es technisch machbar ist und das quasi der neue Spruch von "mehr als 640 kb Speicher, wird kein Mensch benötigten". In erster Linie geht es halt darum die Computer wieder in Zentren zu bekommen wo sie besser gekühlt werden können, viel größer sind und Leistungsfähiger. Mit der selben Selbstverständlichkeit mit der wir heute auf das Internet zugreifen. Nur das die Rechner komplett verschwinden werden, zumindest für über 99% der Menschen.

  3. Die Entfernung des DRM bei Schließung eines Stores per Patch müsste mit jedem Publisher einzeln vereinbart werden. Glaubt hier irgendwer, dass das geschehen würde in dem Moment, wenn ein Storebetreiber schließt? Ich nicht. Ich glaube, die haben dann andere Probleme. Zumal eine solche Vereinbarung auch keinem der Rechteinhaber Geld einbrächte. Und ohne das rühren die keinen Finger. Niemand hätte wirklich einen Grund, sich um solche Vereinbarugen zu bemühen. Ich finde es relativ naiv, darauf zu vertrauen.
    Mehr Vertrauen hätte ich da schon in die Hacks der Community. Was man dann wohl kaum als legal bezeichnen könnte, aber ich denke dass wohl kaum jemand ein moralisches Problem darin sähe.

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