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Star Citizen: Crytek will vorerst die Klage wegen Vertragsverletzung zurückziehen

Crytek will vorerst die Klage wegen Vertragsverletzung zurückziehen

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Eigentlich hatte Crytek bereits vor etwa zwei Jahren eine Klage gegen Cloud Imperium Games eingereicht. Der Vorwurf: Das Entwicklerstudio von Wing-Commander-Vater Chris Roberts hatte die CryEngine nur für ein Spiel lizenziert, deutete aber eine getrennte Veröffentlichung des Weltraum-MMOs Star Citizen und der im gleichen Universum angesiedelten Kampagne Squadron 42 an. Hier sah man bei Crytek eine mögliche Vertragsverletzung.

Laut Eurogamer.net denkt man jetzt aber darüber nach, die Klage wieder fallen zu lassen – zumindest bis endgültige Klarheit darüber herrscht, wann und in welcher Form Squadron 42 erscheint. Cloud Imperium Games beteuert, dass man noch keine endgültige Entscheidung getroffen habe, in welcher Form man die Kampagne veröffentlichen wolle.

Von großer Bedeutung für die Klage wird darüber hinaus, welche Technologie man dabei verwenden wird. In der Vergangenheit hat Cloud Imperium Games nach Angaben von Crytek öffentlich behauptet, von der CryEngine auf die Lumberyard-Game-Engine von Amazon umgestiegen zu sein, die ihrerseits auf der CryEngine basiert.

Im Rahmen des Verfahrens musste Cloud Imperium Games allerdings einräumen, dass dieser Wechsel (bisher) gar nicht stattgefunden und man weiterhin die CryEngine für Star Citizen und Squadron 42 verwendet hat.

Sollten Star Citizen und Squadron 42 also tatsächlich als zwei getrennte Spiele veröffentlicht werden und beiden nachweislich die CryEngine verwenden, dürfte Crytek die Klage wieder aufnehmen.

Cloud Imperium Games hat bis zum 24. Januar Zeit, um auf Cryteks Vorschlag zu reagieren, das Verfahren vorerst zu beenden. Bis zum 7. Februar kann anschließend Crytek abwägen, wie man mit der Antwort umgehen will.

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  1. AkaSuzaku hat geschrieben: 07.01.2020 16:48 Etwas verwunderlich ist nur noch, dass CIG erst behauptet hat, sie hätten den Code umgeschrieben, obwohl sie genau wussten, dass sie in Wirklichkeit eben nur das Label geändert haben.
    So wie du schreibst, ist das ja in Ordnung, da die CryEngine übernommen wurde, allerdings hätte CIG das ja dann auch gleich sagen können.
    Der Renderer ist meines Wissens noch der selbe, aber alles andere ist neu. Aber weil man immer noch die Schnittstellen (!) der CryEngine für die neuen Features verwendet hat, konnte der Umzug auch so schnell über die Bühne gehen.
    Ja, es wurde viel geändert und hinzugefügt. Nein, der Umzug war kein Aufwand, weil die Schnittstellen bei Lumberyard nahezu identisch mit denen von CryEngine waren.

  2. AkaSuzaku hat geschrieben: 07.01.2020 16:48 Etwas verwunderlich ist nur noch, dass CIG erst behauptet hat, sie hätten den Code umgeschrieben, obwohl sie genau wussten, dass sie in Wirklichkeit eben nur das Label geändert haben.
    So wie du schreibst, ist das ja in Ordnung, da die CryEngine übernommen wurde, allerdings hätte CIG das ja dann auch gleich sagen können.
    Was klingt PR-technisch und vorallem vor Gericht besser?
    "Wir haben nur das Label geändert, mehr war nicht nötig."
    oder
    "Wir sind komplett auf die neue Engine umgestiegen, es ist nicht mehr die Cryengine, sondern Lumberyard."
    Ich glaub ich würde letzteres sagen, klingt irgendwie besser. Wobei ja wie Kajetan schon schrieb ein Def von CIG ja das Prozedere so grob mal erläutert hat und dadurch klar ist, dass es wirklich fast nur das Lebel ändern war.

  3. Kajetan hat geschrieben: 07.01.2020 14:40 Jetzt entscheidet das Gericht (soweit ich das Prozedere verstehe) darüber, ob Crytek die Klage für eine spätere Wiederaufnahme aussetzen darf oder ob die Klage mit diesem Rückzug komplett hinfällig ist. Ich interpretiere das als Versuch von Crytek laufende juristische Ausgaben einzusparen, aber bei einer späteren Gelegenheit, wenn man wieder Kohle hat, die Klage wieder aufzunehmen zu können.
    Das wird wohl genau der Grund dafür sein. Überhaupt ist es nicht undenkbar, dass alles was die Anwalte von Crytek jetzt noch tun nur Manöver sind, um irgendwie zu vermeiden, die bei CIG angefallenen Kosten ebenfalls übernehmen zu müssen. Wenn Crytek die Klage "with prejudice" zurückgezogen hätte, wäre aber ja genau das sicher eingetreten.
    Aber wenn ich da weiter versuchen würde in die Feinheiten des US-Rechts vorzudringen, wirds wohl vogelwild. :)
    Etwas verwunderlich ist nur noch, dass CIG erst behauptet hat, sie hätten den Code umgeschrieben, obwohl sie genau wussten, dass sie in Wirklichkeit eben nur das Label geändert haben.
    So wie du schreibst, ist das ja in Ordnung, da die CryEngine übernommen wurde, allerdings hätte CIG das ja dann auch gleich sagen können.

  4. Halueth hat geschrieben: 07.01.2020 14:26
    AkaSuzaku hat geschrieben: 07.01.2020 13:55 ... setzt aber ja Voraus, dass das Gericht die Anschuldigungen nicht für völlig unhaltbar hält.
    Was hat jetzt aber das Gericht damit zu tun? Crytes Anwälte haben doch die Klage vorerst zurückgezogen, weil man ohne den Release von Squadron 42 keine Chance gehabt hätte, da sich ja die Klage darauf bezieht, dass 2 Spiele veröffentlicht werden und nicht, dass 2 Spiele in Planung sind. Es besteht ja immer noch die klitzeleine Chance, dass SQ42 gar nicht erscheint. Das ist auch mit der Vorverurteilung (prejudice) gemeint. Ich sehe in dem Schreiben keinerlei Stellungnahme durch das Gericht.
    Ja, das ist lediglich ein Schreiben der Anwälte. Ich hatte auch in meinem ersten Post genau das nicht ausreichend berücksichtigt. Ist ja klar, dass die in dem Dokument alles so drehen, wie es ihnen gerade passt.
    Das worauf du dich beziehst, war aber aus Sicht von Crytek gemeint: Deren Anwälte müssen ja noch eine Chance sehen die Klage durchzubekommen - wenn SQ42 denn dann mal irgendwann erscheint. Andernfalls würden sie das Gericht jetzt nicht darum bitten, die Klage später nochmal aufnehmen zu dürfen. Nach den Meldungen im Dezember war dagegen ganz klar davon auszugehen, dass Crytek die Sache völlig fallen lässt.
    Insofern einfach nur überraschend und man muss jetzt abwarten, was das Gericht dazu sagt.

  5. Halueth hat geschrieben: 07.01.2020 14:26 Die Engines sind baugleich, ein "Umzug" zur Lumberyard vermutlich nur das Austauschen von grafiken bezüglich des Schriftzuges.
    Nach Aussagen eines Entwicklers hat der komplette Umzug, inklusive der durch CIG neu geschriebenen Features, wohl nur einen Tag gedauert. Auslesen, einlesen, Configs anpassen, fertig.
    Und dann findet ja auch die Entwicklung parallel statt. Da sitzen nicht 2 Teams und werkeln an 2 verschiedenen Spielen. SQ42 ist quasi das MMO nur mit Zwischensequnzen, sämtliche Entwicklungen des MMO's gehen ja auch an SQ42 und umgekehrt natürlich auch.
    Der Entwicklungsprozess ist aber nicht Bestandteil des Lizenzvertrages. Ob dieses Aufsplitten in SC und SQ42 tatsächlich eine Verletzung des damaligen Lizenzvertrages darstellt, ist letztlich die Entscheidung des Richters, wenn dieser die Klage "pausieren" lässt.
    Aber ... SQ42 wird ja, wenn es denn kommt, gar nicht mehr unter dem ursprünglichen Lizenzvertrag mit Crytek veröffentlicht. Seit dem Umzug vor ein paar Jahren gilt nämlich der Lizenzvertrag, den CIG mit Amazon abgeschlossen hat. Der damalige Lizenzvertrag zwischen CIG und Crytek gilt nur für die Dauer, in der CIG die CryEngine verwendet hat. Sprich, Crytek kann nur versuchen das Gericht zu überzeugen, dass in dieser Zeit die Aufsplittung in SC und SQ42 tatsächlich zwei getrennte Spiele darstellt und nicht zwei verschiedene Module eines Spieles, so wie es seitens CIG gesehen wird. Sprich, die Sache mit "Wir warten ab, bis SQ42 veröffentlicht ist" ist meiner Meinung nach erneut nur Crytek-Bullshit.
    Aber wir werden sehen. Denn es kann durchaus sein, dass der Richter die Sache endgültig abweist und die Klage dann in allen Punkten gestorben ist.

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