Starbreeze hat nach der Ankündigung des Programms zur Kostensenkung (wir berichteten) nun beim Bezirksgericht in Stockholm einen Antrag zur Sanierung des Unternehmens gestellt. Dieser Schritt ist noch keine Konkurserklärung, aber eine Maßnahme um einen bevorstehenden Bankrott abzuwenden.
Der Pressemitteilung ist zu entnehmen, dass die Entscheidung zur Sanierung auf einem Mangel an Liquidität basiert. Es sei ein notwendiger Schritt, um dem Unternehmen die Zeit zu geben, die es benötigt, um eine langfristige Finanzlösung auszuhandeln und Veränderungen in der Organisation und im operativen Geschäft umzusetzen. Die ausgegebenen Finanzziele für Q4 2018 und 2020 gelten nicht mehr. Der Aktienkurs ist daraufhin um über 85 Prozent eingebrochen.
Die im Zuge des Programms zur Kostensenkung beschlossenen Marketing-Maßnahmen, um die Verkäufe von Overkill’s The Walking Dead auf PC anzufeuern, haben nicht gefruchtet, weswegen aufgrund der prognostizierten Umsätze die kurzfristig erwarteten Einnahmen geringer ausfallen werden, was zu einem Liquiditätsengpass im Januar 2019 führen wird. Das Personal soll in der Sanierungsphase weiterhin bezahlt werden, während das Unternehmen normal weiter geführt wird. Allerdings können womöglich nicht alle (externen) Forderungen bedient werden. Als Reaktion auf die Schieflage hat der bisherige CEO Bo Andersson das Unternehmen verlassen. Bo Andersson und Kristofer Arwin sind mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand zurückgetreten.
Falls es jemanden interessieren sollte, Eurogamer hat dem einen längeren, recht lesenswerten Artikel gewidmet:
https://www.eurogamer.net/amp/2019-01-2 ... starbreeze
Doublefine und Otherside sollten sich imho sicherheitshalber auch schonmal nach einem neuen potenziellen Publishingpartner umschauen.
gibt´s nun auch in deutscher Sprache :wink:
https://www.gameswelt.de/starbreeze-stu ... rch,292662
Heute in den frühen Morgenstunden gab's eine Razzia in den Bürogebäuden von Starbreeze, und mindestens eine Person wurde festgenommen:
In Anderssons Falle soll sich der Wert der veräußerten Anteile bei 18,6 Mio Schwedischer Kronen (~1,8 Mio Euro) bewegen, damals war die Aktie noch 4-6 SEK wert. Danach wären's nur noch ca. 3 Mio Kronen bei einem Aktienwert von 0,8 SEK.https://variety.com/2018/gaming/news/st ... 203080739/
https://www.breakit.se/artikel/17244/ek ... uvudkontor
Grund dafür war der Verdacht auf Insiderhandel bei Ex-CEO Bo Andersson und Ex-CFO Sebastian Ahlskog:
Für mich war TWD eigentlich ein Instabuy. Erste Screens, Coop TWD Ego Survival, stimmige Trailer. Ich war gehyped.
Dann hab ich die ersten Gameplays gesehen und mir war klar, dass ich das so nicht kaufen werde. Zu arcadig, zu buggy, zu wenig Immersion und zu teuer, für den Inhalt.
Dann hieß es, sie wollen es günstiger machen. Schöne Sache. Was passiert? Man teilt das Spiel in Episoden, je 25 Euro und behauptet, dass es jetzt billiger wäre. Damit wars auf der Liste: "Im Sale mal, in nem Jahr."