Wer nicht wagt, der nicht gewinnt – ein Sprichwort, das auch im Hause CD Projekt RED Anwendung findet. Den jüngsten Beweis dafür liefert ein ehemaliger Mitarbeiter, der aus dem Nähkästchen eine Story zu The Witcher 3: Wild Hunt auspackt.
Darin erwähnt er eine damals innerhalb des Teams als riskant gehandelte Entscheidung, die er aus heutiger Sicht beleuchtet und mit seinem neuesten Projekt The Blood of Dawnwalker in Verbindung setzt. Immer wieder verblüffend, wie die wichtigsten Konzepte großer Gaming-Hits während der Entwicklung gehandhabt wurden.
The Witcher 3 mischt eine starke Story mit praller Open World
In einem Interview mit Gamesradar spricht Mateusz Tomaszkiewicz, früher führender Quest-Designer von The Witcher 3: Wild Hunt, über seine Mitarbeit an dem bevorstehenden RPG The Blood of Dawnwalker. Dabei wird er nach einem angekündigten Feature gefragt, welches gewisse Zeitbegrenzungen einführt. An dieser Idee könnten sich die Geister scheiden, wie der Interviewer vermutet. Daher will er von Tomaszkiewicz wissen, inwiefern er darüber besorgt ist, dass Fans frustriert von verstreichender Zeit sein könnten.
Dank seiner Erfahrungen mit The Witcher 3 ist der Entwickler laut eigener Aussage an riskante Entscheidungen wie diese gewöhnt und verknüpft eher starkes Potenzial mit der Möglichkeit, außerhalb des sicheren Hafens zu fischen. „Ich glaube nicht viele haben versucht zu tun, was wir getan haben, nämlich sehr umfangreiche Storytelling-Techniken zu kombinieren […] und in eine Open World zu übertragen“, erklärt Tomaszkiewicz hierzu.
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The Witcher 3-Konzept: Damals ein Sprung ins kalte Wasser, heute ein warmes Bad
Zuvor waren starke Geschichten häufig mit linearerem Gameplay verknüpft, wie etwa im Vorgänger von The Witcher 3, wie der Entwickler anmerkt. Das eingegangene Risiko bestand für ihn vor allem darin, dass als unklar galt, ob eine so gewaltige Story überhaupt zu dem mit einem Open World-Game verbundenem Spielstil passt. „Wir wussten nicht, ob Spieler*innen das wirklich wollen“, führt er aus.
Was zu Anfangszeiten von Open World-Titeln anscheinend noch als unerforschter Weg gehandelt wurde, ist heute längst ein bewiesenes Erfolgsrezept. Auch brandneue Rollenspiele wie Kingdom Come: Deliverance 2 bedienen sich etwa der Mischung aus Open World und starkem erzählerischen Fokus. Welchen Effekt das hat und an welchen Stellen KCD 2 noch glänzt oder stolpert, erfahrt ihr unserem Test.
Quellen: Gamesradar