Vor zwei Tagen hatte King Art eine Mitteilung veröffentlicht und davor gewarnt, die von JoWooD bzw. The Adventure Company vertriebene Version von The Book of Unwritten Tales <A class=DYNLINK onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid={SID}&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=15773′)“> zu kaufen. Jene Fassung sei unvollständig, könne nicht durchgespielt werden und sei außerdem möglicherweise recht absturzfreudig. Wer sich das Spiel zulegen möchte, solle darauf achten, dass es sich um die Originalversion samt Patch handelt.
Einen Tag später meldete sich JoWooD zu Wort und schoss zurück: Das Unternehmen verfüge über die Distributionsrechte für das Adventure. Die von den Österreichern vertriebene Fassung sei identisch mit der Originalversion (v1.0). Der einzige Unterschied: In der JoWooD-Fassung fehlt der Kopierschutz. Aufgrund der „mangelnden Kooperationsbereitschaft“ King Arts habe man zuvor kein ungeschütztes Update veröffentlichen können. Erst dank interner Bemühungen sei dies nun möglich geworden.
Die Mini-Schlammschlacht geht nun in die nächste Runde, reagierte King Art doch prompt mit einer Bitte an die Käufer des Spiels, die Behauptungen JoWooDs selbst zu überprüfen.
Wer in der (ungepatchten) JW-Version einen Speicherstand anlegt, könne diesen dann danach mit einem Text-Editor öffnen und die dort festgehaltene Versionsnummer betrachten. Statt – wie vom Publisher verkündet – einer 1.0 würde man dort eine 1.01 vorfinden. Spieler, die im Besitz beider Versionen von The Book of Unwritten Tales sind, könnten außerdem die beiden Startdateien (bout.exe) vergleichen – die seien nämlich nicht gleichgroß.
Die beeinträchtigte Funktionsfähigkeit des Spiels sei relativ einfach erklärbar: JoWooD habe es irgendwie geschafft, die gepatchte Startdatei mit den ursprünglichen (sprich: nie aktualisierten) Daten des Adventures zu vermengen. Dadurch würden dem Spiel Daten fehlen, was wiederum in Abstürzen münden könne. Das Tanzspiel könne ohne JoWooDs Update auf keinen Fall durchgespielt werden. Jener Patch würde sich übrigens dadurch auszeichnen, dass er einfach die fehlenden Daten nachliefert. Die Startdatei selbst werde in keiner Weise modifiziert.
Auch dem Vorwurf mangelnder Kooperationsbereitschaft widerspricht man: Sämtliche Daten für die Erstellung von Goldmaster-Versionen und Updates würden dem ursprünglichen Publisher des Spiels, HMH, vorliegen. Andernfalls hätte der Titel wohl auch kaum bei diversen digitalen Distributionsplattformen (mit jeweils eigenem DRM-Verfahren und natürlich ohne Disk-Check) angeboten werden können. Auch müsse sich JoWooD fragen lassen, woher denn außerdem die ungeschützte Version 1.01 der Startdatei kommt, mit der TBoUT ja offensichtlich ausgeliefert wird.
Unabhängig davon ob JoWooD glaubt Vertriebsrechte zu besitzen oder nicht, hätten sie nie unsere Software verändern dürfen. JoWooD hat die Daten rechtswidrig geändert und damit dafür gesorgt, dass das Spiel nicht mehr durchspielbar ist. Kunden, die die Diskussion nicht verfolgen, kaufen ein kaputtes Spiel mit unserem Namen drauf. Das ist rufschädigend und daher werden wir die JoWooD-Version des Spiels aus dem Handel nehmen lassen.
The Book of Unwritten Tales: KA vs. JW – Runde 3
King Art vs. JoWooD: Runde 3
Gibts vielleicht was neues von Bobby Kotick, Michael Pachter oder dem Hr. Yerli?
Zudem hat Jowood hier aus der Konkursmasse von HMH nur die Vertriebsrechte an BoUT gekauft. Mit King Arts sind gemäß unseres Kenntnisstandes keine zusätzlichen Verträge abgeschlossen worden, welche King Arts dazu verpflichten, dieses Jowood-Produkt zu patchen.
Crackajack, dafür muss aber tatsächlich noch ein Vertrag existieren, der den Entwickler an den neuen Distributor bindet.
Daran darf man aber gerne Zweifel haben, nicht nur wegen dieses speziellen Distributors sondern ganz Allgemein.
In der Videospiel Industrie ist es mit Lizenzen und Rechten nicht wesentlich anders als mit denen in der Musikindustrie.
Ein Künstler hat nach getaner Arbeit meist nicht mehr allzu viele Rechte (bzw. Kontrolle) an seinem Werk.
Das ist aber grundsätzlich normal. Sagen wir mal Du bist Programmierer in einer Firma und erstellst für die ein Programm. DU bist der Urheber dieses Programms aber die Kontrolle, was Deine Firma damit macht hast Du ganz sicher nicht.
Das Verhältnis eines Entwicklers zu seinem Publisher ist da meist nicht anders.
Sehr gut kann man das am Beispiel Gothic sehen. Piranha Bytes waren die bisherigen Entwickler und für den Spieler waren diese beiden Namen fest miteinander verbunden.
Die Lizenzrechtliche Wahrheit sieht anders aus, weshalb PB ihr Gothic jetzt Risen nennen und JoWood die Entwicklung eines Gothics an einen beliebigen Entwickler geben können.
Und so würde sich dann auch KingArts Verhalten erklären. Es ist rechtlich nicht mehr ihr Kind, aber gefühlt schon und solange ihre Namen im Abspann stehen, werden die Kunden das Spiel auch eher mit ihnen verbinden als mit JoWood.
Da man sich intern nicht wehren kann (Wenn einfach nur die Lizenz irgendwo rausgefischt wurde), am Prozess der KS freien Version wahrscheinlich nicht beteiligt war oder nicht entsprechend beauftragt wurde (Ich würde auch Geld dafür sehen wollen, Altlasten noch mal anfassen zu müssen.), blieb wohl nur noch dieser Weg.
Es ist natürlich einfach, blind auf JoWood einzuschlagen. Insbesondere weil sie sich mit Ancaria nicht wirklich beliebter gemacht haben. Aber wirklich sauber haben sie da nicht agiert, das kann man nicht schönreden.
Ideal wäre gewesen, wenn KingArts JoWood eine Mail hätte zukommen lassen mit dem Inhalt: "Leute, da ist was schief gegangen"...